Peanuts – Erdnüsse aus dem Sudan
So wie man für die Deutschen die Spitznamen: Boches, Fritz, Jerrys, Huns, Moffen, Krauts, Norditaliener, Südschweden, Piefkes, etc hat, so heissen in der Arabischen Welt die Sudanesen „Sudani“ was auf Deutsch übersetzt wiederum Erdnuss heisst. Das liegt daran, das die Erdnüsse zum grossen Teil auch aus dem Sudan stammen und auch dort viel gegessen werden. Ursprünglich soll die Peanut aus Südamerika stammen und ist durch den Sklavenhandel in Afrika eingeführt worden. Es ist aber keine Nuss, sondern eine Erbsfrucht. Die Verwandtschaft zu den uns bekannten Hülsenfrüchten wird durch die englische Bezeichnung "peanut" (pea = Erbse) deutlicher. Bei einem Spaziergang in der Provinz Kordofan bin ich auf einen Erdnussbauern gestoßen. Eigentlich wollte ich zu einem Baobab (Affenbrotbaum) gehen, weil unsere Arbeiter dort immer ihren Honig holen. Ein schreiender Esel lenkte mich aber von meinem Weg ab und ich traf diesen Bauern. Stolz zeigte er mir seine beiden Frauen und seine Felder. Er baut Erdnüsse, Kürbisse, und Sorghum, eine mannshohe Hirseart an. Die Erdnuss ist eine einjährige, krautige 30 bis zu 60 cm hohe, buschige Pflanze. Die Blütenstiele („Fruchtstiele“) wachsen nach der Selbstbestäubung der Blüte nach unten und bohren sich in den Boden ein. Die uns bekannten Hülsen mit den Samen reifen unter der Erde. Reife Erdnüsse können roh, geröstet oder gekocht verzehrt werden. Die Erdnuss hat mit 25 Prozent Eiweißgehalt einen hohen Nährwert. 100 g Erdnüsse enthalten 180 mg Magnesium und 3 mg Zink. Damit gehören Erdnüsse zu den magnesiumreichsten pflanzlichen Nahrungsmitteln. Deshalb essen unsere Fußballer so gerne „Erdnusstella“. Insbesondere bei vegetarischer Ernährung kann die Erdnuss einen sehr wertvollen Beitrag leisten.
Probleme bereiten den Bauern der alte Streit mit den nomadischen Hirten um Land und Wasser. Am Ende der Trockenzeit ziehen sie mit Kühen, Ziegen, Schafen und Kamelen immer dem Wasser folgend südwärts zu den Sümpfen des Nil. Dabei wird viel Ackerfläche abgegrast und eine Ernte kann schnell verloren gehen.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Mücke aus Pattensen |
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