Goldene Rundfahrt in Luzern

Blick in die Zentrale der Schweiz - der Vierwaldstättersee.
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Eine Fahrt mit dem Schiff, der steilsten Zahnradbahn der Welt, der Luftseilbahn, einer Panorama-Gondelbahn und einem Linienbus von Luzern zum Pilatus Kulm und zurück an einem Tag nennt man in der Eidgenossenschaft die Goldene Rundfahrt.
Wenn das Wetter mit macht kann man viel sehen, wenn nicht, auch viel erleben.
Die Prognose war nicht besonders, es gab am Morgen auch viele Wolken am Himmel, deshalb war ich auch fast allein unterwegs. Ab Mittag sollte es Regenschauer geben.

Will man in die Berge, muss man früh aufstehen.

So machte ich mich als Optimist ab Luzern um 8.38 Uhr mit der MS Winkelried ab Steg 2 über den Vierwaldstättersee auf nach Alpnachstad. Die Rundfahrkarte und weitere Informationen gibt es im Kassenhäuschen vor Ort. Wer einen Tell Pass hat fährt für den halben Preis in der Zentralschweiz und zum Teil umsonst.
Ein Schiff fast nur für mich allein in einem Panorama der Extraklasse.
In Alpnachstad umsteigen durch einen Tunnel in die steilste Zahnradbahn der Welt. Mit einem netten Paar aus China teilte ich mein Abteil. Sie hatten bei ihrer Europa-Tour zwei Tage für die Schweiz und wollten unbedingt Luzern und den Pilatus sehen. Wirklich nette Leute trifft man unterwegs.
Es ist als ob die Eisenbahn Treppen- oder Bergsteigen gelernt hat. Man darf sich nicht hinauslehnen, aber wenn die Situation es erlaubt, dann hält man gerne die Kamera aus dem Fenster. Durch Höhlen, Tunnel und über Bergwiesen geht es dann durch die Kalkalpen in ca. 40 Minuten bis zum Kulm.
2068 Meter Höhe sind erreicht und ich bin begeistert. Ich war schon im Winter auf dem Pilatus. Damals waren drei Meter Schnee und die Zugänge zu den Bergspitzen gesperrt. Jetzt waren sie frei.
Nun hat der Pilatus drei Spitzen. Das Oberhaupt mit 2106 m in der Mitte, den Esel mit 2118 m und als höchstes das Tomlishorn mit 2132 m. Keine große Schwierigkeiten sie zu ersteigen. Mittel.
Als altes Grautier bin ich zuerst auf den Esel gestiegen, um den noch vorhandenen Rundblick zu genießen. Grandios! Da kamen aber schon einige Wolken-und Nebelfelder und der Himmel war grau. Geht man auf einen Berg der Alpen ist es sehr wichtig, den lokalen Wetterbericht zu kennen. Die Umstände können sich innerhalb von Minuten ändern. Richtige Kleidung und Ausrüstung wird natürlich auch vorausgesetzt. Oben auf dem Kulm waren acht Grad. Kurze Hosen und T-Shirt sind da nicht angebracht. Eine Stunde vor Mittag setzte plötzlich ein Gewitter ein. Bis dahin hatte ich einfach Glück gehabt. Das leichte Unwetter konnte man sicher aus dem Drachenweg, einem Höhlenrundgang betrachten. Selbst bei Regen eine trockene Sache die auch für Rollstühle geeignet ist. Weil danach kaum Hoffnung auf Wetterbesserung bestand, bin ich dann nach Mittag mit der Luftseilbahn bis Fräkmüntegg auf 1416 m abgefahren. Dort stieg ich dann in die kleineren Panorama-Gondelbahnen um. Allein in der Gondel konnte ich trotz Regen einige Aufnahmen bis zur Basisstation in Kriens machen.
Von dort bis zur Busstation der Linie 1 zum Luzerner Hauptbahnhof sind ca. 5 Gehminuten, die gut ausgeschildert sind. Interessanter Zwischenstopp auf dem Fußweg ist eine Drechslerwerkstatt, in der Alphörner hergestellt werden. Ein weiteres Intermezzo im Bus, der Fahrer half persönlich einem Rollstuhlfahrer beim Aussteigen. Das möchte ich einmal in Deutschland erleben. Die Goldene Rundfahrt ist wirklich behindertengerecht, so wie man auch höflicher gegenüber anderen Leuten in der Schweiz ist.
Am Bahnhof hatte mein Auto in der Tiefgarage inzwischen im trockenen gewartet, um mich dann in mein Hotel mit Alpenblick zu bringen. TomTom sei Dank.
In der jetzigen Hochsaison sind die Hotels vielfach ausgebucht und die Preise „etwas“ erhöht. Dafür gibt es keine Mücken in der Eidgenossenschaft. Die Schweizer haben die Mücken alle hinter dicken Mauern im Tresor.
Für Leute im „Goldenen Alter“ wie mich ist so eine „Goldene Rundfahrt“ noch ein echtes Erlebnis, das ich nur weiter empfehlen kann.

Grüezi und auf Wiederluege.

Achtung, bis Ende des Jahres 2014 wird umgeleitet. Die Luftseilbahn ist wegen Neubau gesperrt.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Mücke aus Pattensen

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