Das Schottische Hochland 2009 – von Inverness bis North Uist Teil 1
Denkt man an Norwegen, Neuseeland, die Südsee, Irland, die Rocky Mountains und Hollywood, was hat das mit Schottland zu tun? Nun alles kann man Landschaftlich hier finden. Burgen, Schlösser und Lodges aus dem Mittelalter und der Viktorianischen Zeit. Schafe, Weiden, Moore und ein unbeschreibliches Grün in allen Variationen. Berge für professionelle Bergsteiger. Frei lebende Hirsche, mit prächtigen Geweihen. Fjorde (Lochs) mit einem enormen Fischreichtum. Einsame Buchten. Weisse breite Kilometerlange Sandstrände mit blauen Himmel und blauem Wasser. Eine ungewöhnliche Artenvielfalt. Menschen mit Charakter die noch Zeit haben. All das ist Schottland mit seinem Hochland und den vielen Inseln.
Dieses Jahr sind wir der Einladung von Freunden auf die Hebriden gefolgt. Da die Anreise mit dem Auto etwas mühselig ist, flogen wir von Hannover über Manchester nach Inverness. Man nennt sie die Hauptstadt des Hochlandes, die am Loch Ness gelegen ist. Unser erster Stopp war dann die Ledgowan Lodge. Man denkt sofort an einen Kräuterlikör aus Wolfenbüttel. Wir waren aber die einzigen Gäste in der Bar am Kamin. Die Anderen waren wohl dem Rothirsch auf der Pirsch. Die Tage sind im Sommer hier sehr lang. Unsere Freunde wohnen in der Nähe von Carbost am Loch Harport auf der Insel Skye, die zu den Hebrieden gehört. Hier gibt es nicht nur den berühmten Talisker Whisky, sondern auch die Cuillin Berge, gute Angelmöglichkeiten und Fischadler. Das Hotel in Sligachan ist nicht nur besonders preiswert, es ist ein Idealer Ausgangspunkt um für professionelle Bergsteiger auf den Red und Black Cuillin zu steigen. Die Inselhauptstadt ist Portree mit seinem Hafen und vielen Einkaufsmöglichkeiten. Das Schloss Dunvegan der MacLeods, die Kilt Rocks mit den mächtigen Mealt Falls und das Flora MacDonald Denkmal mit dem Museumsdorf sind nicht weit entfernt. Will man in den südlichen Teil der Insel zu den Garden Parks, muss man unbedingt in Broadford im Hotel auf der Gartenterrasse unter dem Monkeypuzzletree einen Pint Lager trinken. Die Aussicht über die Bucht zur Insel Raasay und Skalpay ist einzigartig. Auf Raasay waren bis 1919 übrigens Deutsche Kriegsgefangene im Erzbergbau tätig. Kriegsgeschichten und Schlachtstätten (Jacobiten gegen Georg I.) werden hier nicht so schnell vergessen. Weltmittelpunkt der Donalds ist Armadale. Lord Macdonald führt hier den größten Schottischen Clan mit Museum, Schloss und Park. In Ardvasar kann man nicht nur die Fähre nach Mallaig zum „Festland“ benutzen, für Frauen viel wichtiger ist der Laden von Ragamuffin. Wer schwindelfrei ist und dem Achterbahn fahren keine Probleme macht sollte unbedingt von Kilbeg aus die Strasse (Weg) nach Achnacloich, Tarskavaig und Org benutzen. Der Hinweis auf 20% Steigung! oder 1:5 Gefälle ist mehr als berechtigt. Eine Tasse Tee mit Stil im Kinloch Lodge beruhigt dann wieder. Mit dem links-Fahren gibt es eigentlich keine Probleme. Die meisten Strassen (besser Wege) sind sowieso nur einspurig und man benutzt die „Passing Place´s“ um den entgegenkommenden vorbeizulassen, oder den „eiligen“ zum Überholen Gelegenheit zu geben. Auf Schafe, Rinder, Hirsche und Jack the Postman im roten Auto muss man immer vorbereitet sein. Vor Cattle-Grids braucht man sich nicht zu fürchten. Jede hat so ihren eigenen Sound. - Weiter geht es im Zweiten und letzten Teil in der nächsten Woche. Ach - ich habe in den letzten 32 Jahren noch keinen geizigen Schotten getroffen!
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Mücke aus Pattensen |
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