Bergsteigen in Arabien – Im Sultanat von Oman
Professionelles Bergsteigen erfordert ein gewisses Training. Unter Anleitung von einem ehemaligen mehrfachen Mount Everest Bergsteiger durfte ich nach entsprechender Vorbereitung im Oman an einer Tour teilnehmen. Die höchsten Berge sind nicht immer die schwierigsten. Im Landesinnern findet man ein hohes, karges Bergmassiv. Der Höchste Punkt ist mit 3009 Metern der Jabal (Berg) Shams. Zum Vergleich, die Zugspitze misst als höchster Berg Deutschlands 2962 Meter. Unser Ziel war der Jabal (Berg) Salakh. Man kann ihn schon von weiten sehen, wenn man die Strasse 31 von Süden kommt. Er ist der erste große Berg mit von uns gemessenen 1035 Meter Höhe, (Brocken im Harz 1141 Meter) von vielen anderen die dann folgen. Unser Basislager war ein Camp in der Nähe der Stadt Adam, die mit ca. 13 tausend Einwohnern auf einer Höhe von 274 Metern an einer Oase gelegen ist. Wir sollten mehrere Seismische Profile von Süd nach Nord messen und entsprechende Karten des geologischen Untergrundes erstellen. Dazu mussten professionelle Bergsteiger mit Hilfe eines Hubschraubers Geophone (kleine Messsonden) in dem Bergmassiv positionieren, damit reflektierte Wellen, die durch künstliche Erdbeben erzeugt wurden, aufgezeichnet werden konnten. Anhand dieser Daten hatte man wie bei einer Ultraschall-Untersuchung die Möglichkeit in das Innere der Erde zu sehen. Wie die Bilder zeigen erforderte diese Aufgabe ein wenig Logistik und viel bergsteigerisches Können. Deshalb hat es mir doppelt Spaß gemacht, einmal mit den Profis mitgehen zu dürfen. Eine dieser Messlinien führte direkt durch das Testgelände einer deutschen Automobilfirma. In der Riesenwüste war es das einzige Stück Land, das durch einen Zaun abgesichert war. Die Erlkönige waren aber abgereist.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Mücke aus Pattensen |
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