Hochwasser in Passau: Der Pegel geht zurück, das Chaos bleibt

In der Universitätsstadt Passau lässt der Regen nach und das Hochwasser geht zurück. Positive Nachrichten, nachdem der Pegel gestern fast 13 Meter zeigte und viele schon mit dem Schlimmsten rechneten. Auch wenn sich die Lage bessert, bleibt ein großer Freudensprung aus. Denn: Sobald das Wasser aus der Dreiflüssestadt gewichen ist, kommen weitere Probleme auf die Bürger zu.

Der Glanz der Dreiflüssestadt Passau ist im fahlen Wasser untergegangen. Viele bezeichnen sie nun nur noch als Geisterstadt – viele Bürger in den betroffenen Bereichen haben ihre Wohnungen und Häuser geräumt. Zurück bleiben leere Gebäude, dank dem Wasser oft einer ganzen Etage beraubt, die aus dem schlammig-braunen Nass hervorragen. Nur wenige Passauer haben die Hilfe und Rettung abgelehnt und sind in ihren eigenen vier Wänden zurückgeblieben. Dort gibt es fließend Wasser mehr, auch auf Strom müssen die Bewohner der Stadt verzichten. „Telefon ging nicht mehr, ein Handy habe ich nicht. Das hat mir ein bisschen Angst gemacht“, zitiert spiegel.de einen Rentner, der von Einsatzkräften aus seiner Wohnung gerettet wird – eingeschlossen von Wasser gab es keinen anderen Ausweg.

Nach dem Wasser beginnt der Kampf gegen den Schlamm

Mittlerweile geht in der Universitätsstadt der Wasserpegel zurück. Eine letzte Messung um 14 Uhr zeigt einen Donau-Pegel von 10,85 Meter und einen Inn-Pegel von 7,80 Meter. Damit hat sich die Lage aber noch lange nicht entschärft, wie Bilder auf den zahlreichen Info-Seiten zum Hochwasser in Passau zeigen. Die Prognose sagt voraus, dass die schlimmste Zeit überstanden ist und kein weiterer Pegelansieg bevorsteht. Der Albtraum für die Passauer hat damit aber noch lange kein Ende. Nach dem Wasser folgen die Aufräumarbeiten, die mancherorts schon begonnen haben. Denn zurück bleiben Unmengen von Schlamm, Straßen und Geschäfte sind voll davon. „Auch wenn die Pegel jetzt zurückgehen, ist die Lage immer noch kritisch“, hält Jürgen Dupper fest, Bürgermeister von Passau. Alle, die helfen könnten, sollten dies unbedingt tun. Viele Betroffene bemängeln, dass es zu viele Schaulustige gibt – Menschen, die extra nach Passau anreisen, um sich vor der Donau zu positionieren und Fotos zu schießen. Es wird geguckt, aber nicht geholfen.

Weitere Informationen zum aktuellen Thema: Hochwasser in Deutschland

Bürgerreporter:in:

Sandra Ebert aus Augsburg

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