747. Newsletter Südharzstrecke - Initiative folgte Einladung zu Gespräch über den ÖPNV in der Südharzregion mit Enak Ferlemann (CDU) vom Bundesverkehrsministerium
Osterode: Initiative folgte Einladung zu Gespräch über den ÖPNV in der Südharzregion mit Enak Ferlemann (CDU) vom Bundesverkehrsministerium (Stand: 09.09.2019)
Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!
In mehreren Treffen tauschten sich Michael Reinboth und Burkhard Breme von der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" mit Vertretern der CDU von der Kommunal, Landes- und Bundesebene zu Themen des ÖPNV in der Südharzregion aus. Was ursprünglich als Informationsaustausch zu den Kreistagsbeschlüssen gedacht war (siehe Artikel vom 02.07.2019 auf http://www.suedharzstrecke.de/) entwickelte sich schnell zum Arbeitstreffen.
„Was wir endlich brauchen, sind sinnvolle und finanzierbare Verbesserungsvorschläge. Und das nicht nur für Osterode, sondern für den gesamten Südharz“, sagte Andreas Röthke (CDU) in Bezug auf die Anbindung Osterodes an den Nahverkehr; seit Wochen ein in der Bevölkerung leidenschaftlich diskutiertes Thema. Ein erstes Treffen auf Initiative Röthkes fand im Juli mit dem Generalsekretär der CDU in Niedersachsen, Kai Seefried, und der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ statt, um über die Zukunft des ÖPNV zu diskutieren. Hier ging es besonders um eine bessere Anbindung an die Universitätsstadt Göttingen. Ziel sei es, so die Teilnehmer, möglichst bald zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen.
Der Ankündigung, sich der Sache weiter annehmen zu wollen, ließ man nun Taten folgen. So konnte zuletzt Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, in Osterode begrüßt werden. Neben Andreas Röthke und Vertretern der Osteroder CDU sowie der FDP, nahm auch der CDU-Kreisvorsitzende Fritz Güntzler (MdB) an dem Treffen teil.
Michael Reinboth von der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" stellte in seinem Vortrag den Istzustand sowie Verbesserungsvorschläge in Bezug auf die Weiterentwicklung des Nahverkehrs in Osterode vor. Zu Beginn stellte er fest, dass sich das Angebot des ÖPNV in Osterode in den letzten Jahren positiv entwickelt habe. So sei es gelungen, zwei neue Haltepunkte in Osterode-Mitte und -Leege anstelle der alten Bahnhöfe zu erhalten. Zudem sei es zur Einführung des Stundentakts auf der Schiene von Montag bis Samstag sowie zur Ausweitung des Linienbusverkehrs nach Clausthal-Zellerfeld über Bad Grund und Lerbach gekommen.
Jedoch gebe es auch noch einige Schwachstellen: An Sonn- und Feiertagen bestünde nur ein zweistündliches Angebot zwischen Seesen und Herzberg und es herrsche eine instabile Betriebsdurchführung auf der Westharzstrecke mit Anschlussproblemen in Seesen und Herzberg. Nach Ansicht Reinboths sei zudem das Angebot zum Oberzentrum Göttingen ungenügend und die Verbindungen nach Hannover stark verbesserungsfähig.
Eine schrittweise Verbesserung, so Michael Reinboth, sei mit maßvollem Mitteleinsatz erreichbar, etwa durch Bestellung des Stundentakts auch an Sonn- und Feiertagen durch die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) oder einer Verbesserung der Zuverlässigkeit des Betriebs auf der Westharzstrecke, die durch eine schnelle Umsetzung der Umstellung der Stellwerke Gittelde und Münchehof durchzusetzen sei.
Hierzu müsse aber der DB Netz AG "Dampf gemacht" werden. Auch könne eine Verbesserung durch eine Beschleunigung des Verkehrs durch maßvolle Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit erreicht werden.
Wichtig sei es zudem, eine Ergänzung des Angebots nach und von Göttingen durch Bus-/Zug-Kombinationen zu erarbeiten. "Durch den Ausbau der Buslinien Osterode–Katlenburg und Osterode–Wulften ist eine sinnvolle Ergänzung möglich, die den Stadtteilen Dorste und Schwiegershausen ebenfalls nützt", so Reinboth. Über Katlenburg sei so eine Fahrzeit von ca. 45 Minuten zwischen Osterode und Göttingen erzielbar.
Generell, verdeutlichte Reinboth, sei eine Absenkung des viel zu hohen Fahrpreisniveaus anzustreben; ein entsprechendes Gutachten des Zweckverbands Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) sei hierzu bereits in Arbeit. Die einzig gute Verbindungsachse zwischen Osterode und Hannover müsse weiter gestärkt werden. "Der Weg über Seesen und Kreiensen ist alle 2 Stunden angemessen schnell. Die Verbindung leidet jedoch an der Unzuverlässigkeit der Strecke sowie an der Instabilität des Metronom zwischen Hannover und Kreiensen", sagte Michael Reinboth. Diese Probleme seien seit Jahren bekannt, würden von der LNVG aber nicht konsequent angegangen.
Enak Ferlemann sicherte zu, die Thematik in Berlin und gegenüber dem Land Niedersachsen anzubringen und für zeitnahe Problemlösungen einzutreten. Die geschilderten Probleme verhinderten sowohl eine bessere Taktung, als auch eine Fahrplanverdichtung; diesen müsse und werde man sich annehmen.
Burkhard Breme
Viele Grüße
Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"
37431 Bad Lauterberg
E-Mail: burkhard.breme@suedharzstrecke.de
Internet: http://www.suedharzstrecke.de
Bürgerreporter:in:Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.