Wer hat Lust auf Bürgerbus? - Fahrerinnen und Fahrer gesucht
Bürgerbus für Osterode
Osterode. An den verwaisten Osteroder Stadtbushaltestellen sollen sich nach Plänen der Bürgerinitiative „Für Osterode“ bald wieder Fahrgäste auf einen Bus freuen - den Bürgerbus. „Wenn der Stadt das Geld fehlt, kann man Leistungen streichen oder versuchen, mit bürgerschaftlichem Engagement eine akzeptable Versorgung sicherzustellen“, so Bernd Hausmann von der BI und erläutert weiter: „Unsere Idee, einen Bürgerbus ins Leben zu rufen, soll im Rahmen eines überparteilichen und unabhängigen Vereines realisiert werden. Wir möchten den Bürgerbus zwar anschieben und unterstützen, weil er uns wichtig ist. Es ist aber ganz bewusst nicht als parteigebundenes Projekt konzipiert, sondern soll alle Interessierten einladen, mitzumachen.“
Jon Döring ergänzt: „Bürgerbusse gibt es bereits in vielen Orten. Die LNVG unterstützt Bürgerbusse mit einem Zuschuss von bis zu 75 Prozent der Anschaffungskosten für den Bus, wenn bestimmte Vorgaben eingehalten werden. Das – im Zusammenwirken mit Sponsoren und Unterstützern – führt dazu, dass Bürgerbusse oft sogar kostendeckend betrieben werden und den Haushalt von Städten und Gemeinden erheblich entlasten können.“ Bevor ein solches Projekt für Osterode realisiert werden könne, müsse man prüfen, ob sich genügend Freiwillige finden, die Interesse haben, als Fahrerinnen und Fahrer den Bürgerbus zu unterstützen, um dann mit konkreten Planungen an die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis herantreten zu können.
„Wir haben Kontakt zu verschiedenen Bürgerbusvereinen aufgenommen. Jeder kann fahren, der mindestens 21 Jahre alt ist, einen Führerschein der alten Klasse 3 oder den entsprechenden EU-Führerschein Klasse B hat und über mindestens zwei Jahre Fahrpraxis verfügt“, sagt Klaus-Richard Behling. Zusätzlich müssten sich die Interessierten einem Gesundheitscheck unterziehen und – beispielsweise wie beim Bürgerbusverein in Westerstede – den Landkreis aufsuchen: Hier wird der Führerschein auf das neue EU-Format umgestellt; außerdem wird hier die Erlaubnis zur Fahrgastbeförderung erworben.
Und damit die Fahrer keine Kosten haben, übernehmen Bürgerbusvereine die Kosten der ärztlichen Untersuchung und des Personenbeförderungsscheines, dieser kann dann auch für andere Tätigkeiten privat genutzt werden. Markus Lau betont, dass die Fahrer dennoch flexibel bleiben: „Gefahren wird bei Bürgerbusvereinen nach einem Dienstplan, der auf die eigene verfügbare Zeit abgestimmt werden kann. Je nach Lust und Laune sind die Ehrenamtlichen beispielsweise in Westerstede ein bis vier Mal im Monat im Einsatz, jeweils zwischen zwei bis fünf Stunden.“
Wer an einer Mitarbeit im Bürgerbusteam interessiert ist, wendet sich bitte unverbindlich an Bernd Hausmann, Tel. (05327) 4603 oder sendet eine E-Mail an hausmannbe@aol.com. „Wir hoffen, dass zunächst in Osterode ein Bürgerbus ins Leben gerufen werden kann, wenn sich genügend Freiwillige für die Fahrten melden. Sehr schön wäre es, wenn sich nach dem Start Erweiterungen der Buslinie ergeben oder in weiteren Städten des Kreisgebietes Bürgerbusse ins Leben gerufen werden können“, so Hausmann.
Die BI „Für Osterode“ wünscht sich in einem neuen Landkreis nicht nur Bürgerbusse, sondern eine Koordinierungsstelle für bürgerschaftlich organisierte Mobilität. Dort, wo der Bürgerbus nicht hinkommen kann oder in den späten Abend- und Nachtstunden, helfen Carsharing-Angebote oder ein „Dorfauto“, Menschen mobil zu halten. Über diese Pläne will die BI bei ihrer nächsten Zusammenkunft im März informieren.
Text: BI Für Osterode
Fotos: Bernd Jackisch für BI "Für Osterode"
Bürgerreporter:in:Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz |
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