Streuobstwiese in Olching - O´pflanzt is!
Zur Pflanzung einer sortenreichen Obstwiese aus alten, traditionellen Sorten trafen sich
am Freitag, den 6. November 2009 am Nachmittag die Baumpaten und ihre Helfer zur Naturschutzaktion der Agenda 21 Olching. Gemeinschaftlich wurden 20 Bäume unter fachkundiger Anleitung von Gärtnerin, Urte Langer und dem gemeindlichen Umweltbeauftragten, Jürgen Braunsdorf, auf der künftigen Streuobstwiese am Amperweg in Neu-Esting gepflanzt.
Angefangen hatte alles beim ersten Treffen meines neugegründeten Arbeitskreises Natur und Landschaft Ende Januar diesen Jahres: Jürgen Braunsdorf, Umweltbeauftragter der Gemeinde und Ansprechpartner in Agenda 21- Belangen, Adelheid Klein, Imkerin und Arbeitskreis Mitglied Gentechnikfreie Region und ich als Sprecherin des Arbeitskreises, konnten uns die Umsetzung meiner Idee „Streuobstwiese in Olching“ sehr gut vorstellen. Und so nahm das Projekt Fahrt auf: Die Gemeinde stellte das Grundstück am Amperweg zur Verfügung, Adelheid Klein brachte ihre Bienenvölker und ich gab mein volles Engagement und Knowhow dazu. Von der Idee bis zur Umsetzung galt es jede Menge zu organisieren. Baumpaten sollten gefunden werden, die dieses Projekt mit der Kostenübernahme eines Obstbaumes unterstützen. Hierzu brauchte es einen ansprechenden Flyer. Eine Baumschule aus der Region sollte es sein, die Hochstammformen alter Obstbaumsorten in der Größe 12/14 Stammumfang im Sortiment hat. Schnell kam ich auf die Baumschule Würstle in Spielberg, bekannt für beste Qualität und fundierte Beratung. Somit fand ich mit deren Hilfe relativ schnell eine Auswahl unter den vielen alten Obstsorten heraus, die an diesem Standort auch eine reelle Chance haben, gesund alt zu werden. Für die gesamte Organisation - von der Gestaltung der Patenurkunden bis hin zum Entwurf von Baumpaten-Schildern - bedurfte es viele Stunden kreativer Bastelei am Computer. Erfreulicherweise kamen immer mehr neue Patenschaften hinzu, die Herrn Braunsdorf und mir bestätigten, dass unser Projekt von den Bürgern gut angenommen wird.
Und letzte Woche, in den letzten Tagen vor dem Pflanztermin, liefen alle über das Jahr gesponnenen Fäden zusammen: Die Baumschule Würstle lieferte die Bäume, die Firma Schalk die Schilder, der Bauhof bereitete die Pflanzgruben vor, setzte die drahtballierten Bäume in ihre zugeteilten Gruben und stellte das Material für die Pflanzaktion bereit. Selbst das Wetter spielte mit! Vier Bäume, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Paten hatten oder deren Paten an diesem Tag verhindert waren, wurden von Landschaftsgärtnern des Bauhofs für uns als Musterbeispiele "vorgepflanzt".
Wenig später belebte sich die Wiese erneut: Da rückten nämlich die Baumpaten mit Oma, Opa, Vater, Mutter, Kind und Hund, Spaten, Schaufel, Gießkanne, selbstgebackenem Apfelkuchen gut gelaunt und voller Tatendrang an.
Eigentlich war es geplant, zunächst eine kleine Ansprache des zweiten Bürgermeisters, Robert Meier, zu hören, im weiteren allen zu erklären, wie die Pflanzung vonstatten gehen soll und im Anschluss alles bei Kaffee, Kinderpunsch, Apfelsaft und Kuchen zu feiern... doch dann verselbständigte sich die Aktion. Jede Patengruppe suchte erst einmal auf der weitläufigen Wiese ihren Baum und fing an, den Draht vom Ballen zu entfernen, den Erdaushub wieder einzuschaufeln, den Baum auszurichten, einen Gießrand zu modellieren, den Pfahl zur Windrichtung einzuschlagen und mit Kokosstrick den Baumstamm daran festzubinden. Noch bevor jeder sein Schild mit Sortennamen und indiviuellem Patenspruch bedruckt am Baum befestigte, wurde dieser noch kräftig mit Amperwasser gefüllten Gießkannen angegossen. Mit dem letzten Tageslicht durfte dann endlich zum Kuchenbüfett gegriffen werden! Und mit dem allerletzten Lichtstrahl war noch der letzte Patenbaum vergeben!
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle Baumpaten, Kuchenspender und Helfer, die zu dieser gemeinsamen und dadurch so schönen Pflanzaktion beigetragen haben. Groß und Klein!
Ganz besonderen Dank auch an alle, die umsichtigerweise auch denjenigen beim Pflanzen geholfen haben, die aus Alterns- oder Gesundheitsgründen nicht schaufeln, hämmern, binden konnten. Es mag sich der ein oder andere vorgestellt haben, es sei bereits alles gepflanzt, wenn er erscheint... Sicherlich – man hätte alles vom Bauhof pflanzen lassen können – aber gerade das gemeinschafltiche Arbeiten, das Miteinander, helfen, wenn Hilfe erforderlich ist, ist doch ein Vorbild für unsere Kinder.
Und jetzt?
Jetzt geht es erst los! Weitere Aktionen zum Thema Naturschutz und artenreicher Kulturlandschaft sind geplant!
Bürgerreporter:in:Urte Langer aus Olching |
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