Es geht mit und ohne. Aber wie? Eine Satire über unseren Hörper, Seite 2

Jeder horchte auf und freute sich über diesen enormen Fortschritt. Hoffte er, wie viele andere auch, auf dieser, ach so schnöden Welt recht lange bleiben zu können.
So auch Adam. Er verfolgte alle Schlagzeilen diesbezüglich. Nicht nur die vom Herzen, nein, alle medizinischen Fortschritte interessierten ihn, wie das Einpflanzen einer Niere, was schon lange zu einer Routine geworden war. Auch Zähne werden mittlerweile implantiert. Was kann uns schon noch viel passieren? Medikamente gibt es in einer schier unüberschaubaren Vielfalt, nicht mehr die Kräutlein von früher! Nein! Gigantische Chemiefabriken sorgen für unser tägliches Wohlergehen.
Brummt uns der Schädel wegen einer durchzechten Nacht, muss eine Tasse starker Kaffee mit einer, oder besser zwei Tabletten helfen.
Eine kleine Hausapotheke für alle Fälle hat jeder im Haus. Etwas für Leibweh, Halsschmerzen, Durchfall und so weiter und so weiter. Ist es etwas Ernstes so geht man zum Arzt, bekommt ein Rezept, schluckt brav seine Medizin und der Alltag geht wie gewohnt seinen Gang.
Erstaunt ist man, wenn in der Zeitung Todesanzeigen stehen. Dass man heutzutage noch sterben muss, wo es doch viele Möglichkeiten gibt, einen Menschen am Leben zu erhalten verwundert einen schon.
Was ist da passiert?
Das Herz.

Und was ist hier passiert? Adam liegt in der Betriebstoilette und ist nicht fähig, sich bemerkbar zu machen. Die Beine sind ihm weggekippt, die Herzseite schmerzt barbarisch und er kann nicht um Hilfe rufen. Wer weiß wie Sache ausgegangen wäre, hätte nicht ein Kollege eben zu dieser Zeit besagtes Örtchen aufgesucht und von nebenan sein leises Stöhnen vernommen. So war schnell ein Betriebsarzt zur Stelle und Adam kam mit Blaulicht und Sirene in das Offenbacher Stadtkrankenhaus.
Auf diesem Gelände stehen viele Häuser. Es ist fast wie eine kleine Stadt und ein Pförtner am Eingang erklärt einem, wo der gesuchte Patient liegt und wie man ihn findet.
Es gibt spezielle Abteilungen und in jeder sind Menschen mit einem bestimmten Leiden untergebracht, und alle haben sie ihre Spezialisten.
So der Nervenkranke, der Nierenkranke, der Krebskranke und die Kinder. Es gibt einen Augenarzt, einen Ohrenarzt, und noch viele andere Spezialisten, und wenn man an einem Organ etwas Schlimmes hat, geht man zu einem dieser Spezi-Studierten im weißen Kittel, und meistens kann er helfen.

Bürgerreporter:in:

Waltraud Meckel aus Offenbach

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