Uroma allein auf großer Reise ´Teil 6
Ozark, Donnerstag den 8.4.2011
Inge und ich hatten etwas Knatsch. Sie verstand nicht was ich sagte, und ich wusste nicht was sie meinte. Sprachschwierigkeiten: Lach (nein, bin traurig ) Deutsch- Englisch….Sie ist zu lange von zuhause weg.
Hab mich in mein Zimmer zurück gezogen und geschmollt, aber es hat nicht lange gedauert, da war alles ist wieder OK ist.
Heute kocht sie Muscheln und wer mich kennt weiß, was ich davon halte. Lach.
Es sind noch genug gute Reste vom Vortag da, es kann mir also nichts passieren.
Inge hat sie jedoch eingefroren - was ein Glück!
Soviel ich mitbekommen habe, gehen wir heute Nachmittag zu einer deutsch sprechenden Nachbarin zum Kaffeeklatsch, bin gespannt. Die Dame wollte mich persönlich kennen lernen, sie hatte meine Autobiographie gelesen und wollte mit mir über Früher reden.
Ach, von gestern vergaß ich noch so allerlei. Bill war mit zum Einkaufen gefahren, er wollte sich einen Routenplaner für die bevorstehende große Reise kaufen.
Ich weiß noch immer nicht wo es hin geht. Komisch – oder ?? Na, ich lasse mich mal überraschen.
Bill war überglücklich mit seiner Errungenschaft und lud uns beide zum Essen ein.
Und wir gingen zu „Roswitha“, das ist ein deutsches Lokal. Das Deko im Speiseraum muss ich euch beschreiben. Erst dachte ich, das sei noch die Weihnachtsdekoration, ein wenig spät, wo doch Ostern vor der Tür steht. Künstliche Tannengirlanden gespickt mit Lametta und Plunder, dann etwas das wie ein Tannenbaum aussah, auch das mit Flitterkram behängt und Inge sagte sie verkauft diese Sachen. Das ist ihre Dekoration.Alles Kitsch hoch drei! Lach. Und diese Dekoration sei ganzjährig, sagt Inge.
Ich bekam ein deutsches essen, Hasenpfeffer, es schmeckte sehr gut, aber unter Hasenpfeffer verstehe
etwas anderes. Musste mir das Lachen verkneifen als ich sie zarten Knöchelchen von dem Beinchen sah, solche Knöchelchen hätte ich eher einem ein Vögelchen zugeordnet, Lach .
Bei aller Ironie, es hat gut geschmeckt. Nur hätte ich das Vieh gern mal lebendig gesehen, die Beinchen hätten mich interessiert.
Mal sehen wie die Muscheln riechen…Inge kocht sie gerade. Igitt! Igitt: Sie kocht vor.
Zu Mittag aßen wir gebratene Reste und eine echte, gut gebratene deutsche Weißwurst, sie hätte in Bayern nicht besser sein können.
Um etwa 15:00 Uhr kam Pam, Inges Tochter und eine Enkelin zum Kaffee trinken. Gerade zu der Zeit, als ich mit Manfred meinen täglichen Kontakt hatte und wir heute unser Skype ausprobieren wollten.
Wir kamen noch nicht klar damit und ich ging auf Facebook; mal sehen ob mir jemand helfen kann. Zufällig erwischte ich Nadin , sie gab mir Rat und Tips und ich hoffe, es funktioniert. Nur Manfred konnte ich auf Skype nicht erreichen, er wusste ja nicht, wann ich im Programm bin.
Also nervte ich wieder Inge, doch bitte mal anrufen zu dürfen um Manfred zu sagen dass er den obersten Knopf links drücken müsse. Als ich ihn im Bild hatte war das erste was er sagte : " Ich mache gerade ein Fußbad."
Wir quatschten und quatschen, sein Fußbad war längst kalt und es war schon 17:00 Uhr als wir auf die Idee kamen, endlich Schluß zu machen.
Oh Oh, Waltraud, was hast du da nun wieder angestellt. Inge und ich waren doch heute bei der Nachbarin zum Kaffee eingeladen. Ich mochte die neu entdeckte Konversation: „sehen und reden“ , sie gefiel mir. Endlich mal ein deutsches Wort endlich mal jemanden von zuhause sehen- -ich vergaß Zeit und Raum. Und ich hatte doch so viel zu berichten! Wir redeten und redeten, uns interessierte nicht die Zeit und als ich nach zwei !! Stunden wieder auftauchte, war Inge zu Recht stinksauer.
Ich hatte die Verabredung bei der Nachbarin glatt vergessen, aber meinen schönen Nachmittag konnte mir nichts und niemand vermiesen.
Ich dachte: Bleib mal eine Weile in deinem Zimmer, bis sich die Sache wieder beruhigt hat und bis zum Abend waren die Wogen schon geglättet.
Am Abend legte Bill einen Film einen lustigen Film ein, er wollte mich etwas aufmuntern. Er hatte gut gewählt, man musste sich den Bauch vor Lachen halten, und in dieser Nacht schlief ich zum ersten Mal wunderbar.
Ich bin ein heimatverbundener Mensch der immer wissen muss dass es seinen Lieben gut geht.
Heute, Freitag, habe ich Bilder von Inges Haus und der Umgebung gemacht, später werde ich die Reisetasche packen, denn morgen um 7:00 Uhr in der Frühe geht es los. Morgen ist Samstag. Wir gehen auf große Tour von der ich noch immer nicht weiß, wo sie hinführt.
Jetzt haben wir 11:15 in der Nacht, ich werde jetzt packen….
Wichtelmänner vor deutschen Häusern
Bürgerreporter:in:Waltraud Meckel aus Offenbach |
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