Seelengarten

Gestern nutzte ich den herrlichen Tag um die Rosenstöcke von alten, trockenen Blättern zu befreien.
Damit ich nicht viel Schaden anrichte habe ich keine Handschuhe angezogen, denn manche Ranken waren sehr klein und jung..
Es blieb nicht aus, dass die Dornen sich wehrten und ich einige aus den Fingern ziehen mußte...
An dieser Stelle dachte ich an Jesus, sein Bemühen uns zu heilen, zu retten, zu beschneiden in unserem Egoismus und Stolz... Die Dornen schonten den großen Gärtner nicht...

Mk 15,17 Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf..

In einem Augenblick tauchte der Seelengarten dieser Welt vor mir auf und ich dachte an Gott.
Wie es ihm wohl dabei geht, wenn er unsere alten, abgestorbenen, erforenen Blätter, Äste und Ranken beschneiden muß? Wie es ihm wohl geht, wenn er trockene, harte Erde umgraben muß, dass die Wurzeln Nahrung und lebensnotwendiges Wasser aufnehmen können...

Joh 15:1-2 - Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, daß sie mehr Frucht bringt.

Als erfahrener Gärtner wird er jede überlebensfähige Pflanze sofort erkennen.
Für die anderen Gewächse wird er alles bis zum Ende versuchen, damit sie erhalten bleiben...ein Gärtner liebt seinen Garten, wird eins mit ihm und versteht den Ablauf der Zeiten.
Lukas 13,6-9
Die letzte Gelegenheit
6 Und dann erzählte Jesus ihnen diese Geschichte: «Ein Mann pflanzte in seinen Weinberg einen Feigenbaum. Jahr für Jahr sah er nach, ob der Baum Früchte trug. Aber vergeblich! 7 Endlich rief er seinen Gärtner: 'Schon drei Jahre habe ich gewartet, aber noch nie hing an dem Baum auch nur eine einzige Feige. Hau ihn um. Er nimmt nur Platz weg.' 8 'Lass ihn noch ein Jahr stehen!' bat ihn der Gärtner. 'Ich will diesen Baum gut düngen und sorgfältig pflegen. 9 Wenn er dann immer noch keine Früchte trägt, gut, dann werde ich ihn umhauen.'»

Vor einiger Zeit begegnete mir ein Herr der mir erzählte, dass ihm während des Schneidens seiner Gestrüppe ein Ast ins Auge flog und ihn schwer verletzte.
Seitdem ist sein Gleichgewicht gestört.....
In der Bibel lesen wir immer wieder vom Garten.
In der Schöpfungsgeschichte "Genesis" vom Garten "EDEN".
Wieso ein Garten, gleich zu Beginn des Lebens, dachte ich?
Im Garten sehen wir Leben entstehen, wachsen, gedeihen, reifen und vergehen. Alles hat seinen Rhytmus, ist der Zeit angepaßt...die Natur folgt der ihr vorgegebenen Ordnung und hält dadurch alles im Gleichgewicht.
Der Mensch ist in den Garten gesetzt worden um dieses Gleichgewicht zu bewahren, aus dem Leben des Gartens zu lernen. Gott übergab dem Menschen die Verantwortung für ihn, damit er EINS wird mit der Schöpfung.
Wer seinen Garten liebt, der weiß, was jede Pflanze, jedes Gewächs nötig hat.

Gen 1,29 Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde....

Wir wissen es gibt gesunde Pflanzen, die zur Nahrung dienen und giftige, die schädlich sind. Ein gute Gärtner wird uns warnen vor den schädlichen, lieben wird er aber alle seine Pflanzen! Es wird auch Gewächse wie Unkraut im Garten geben, die er bei aller Liebe entfernen müssen wird, damit die fruchtbringenden überleben können. Die Ernte erfolgreich sein kann..
Verliert der Mensch seine Liebe zur Schöpfung wächst in ihm die Gier seine eigenen Bedürfnisse zu stillen...dies kann dazu führen, dass er wohl geordnete Grenzen und Ordnungen überschreitet, wie es im Garten Eden geschah.

Mt 12,33 Entweder: der Baum ist gut - dann sind auch seine Früchte gut. Oder: der Baum ist schlecht - dann sind auch seine Früchte schlecht. An den Früchten also erkennt man den Baum.

Die Bibel spricht auch an ihrem Ende von einzigartigen Gewächsen :
Off 22,1-2 Und er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus.
Zwischen der Straße der Stadt und dem Strom, hüben und drüben, stehen Bäume des Lebens. Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal; und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.

Ich kam zu dem Schluß, dass es für Gott sehr schmerzvoll sein muß im Seelengarten zu wirken, weil ER uns liebt! Angenagelt an das Holz des Baumes, am Kreuz hängend seine Liebe zu uns, seinen Geschöpfen. (Johannes 19,17)

http://www.youtube.com/watch?v=9HXLVJgP3mY

So sandte ich ein paar tröstende Worte nach oben als "DANKESCHÖN" für seine Mühe und seine Liebe mich zu beschneiden und für seine Geduld mit mir, wenn ich murre und schreie!
Zum großen Gärtner, der seinen Garten wahrlich mit Herzblut getränkt hat.

Mirela Sevenich-Walter

Bürgerreporter:in:

Mirela Sevenich-Walter aus Oberweser

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