Ausstellung zu 50 Hessentagen

Das Hessentagspaar aus Oberursel betrachtet die Ausstellungstafel zum Jubiläums-Hessentag in Stadtallendorf (11.01.2011)
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Am 11.1.2011 wurde abends die Wanderausstellung "Das große Fest der Hessen - Die Geschichte der 50 Hessentage seit 1961" im Oberurseler Rathaus feierlich eröffnet.

Die Ausstellung
In der Ausstellung kann sich der Besucher Impressionen von den vergangenen Hessentagen ansehen. Jedem Hessentag bis ins Jahr 2010 ist eine Tafel gewidmet, auf der Bilder vom Landesfest zu sehen sind. Bei den länger zurückliegenden Hessentagen handelt es sich ausschließlich um Schwarzweißbilder, während bei den letzten alle Aufnahmen in Farbe sind. Auf den Tafeln findet sich ferner das Wappen der Hessentagsstadt, welches je nach Lage der Stadt auf einem unterlegten Umriss von Hessen platziert ist. Kleine Zeitungsausschnitte am Rande erinnern an wichtige Ereignisse in Deutschland oder auch dem Ausland.
Einen Sonderfall stellt die Infotafel zum Stadtallendorfer Hessentag dar. Da die Ausstellung vor diesem Hessentag erstellt wurde, konnten auf der zugehörigen Tafel keine Bilder oder Berichte gezeigt werden. Stattdessen wurden Bilder von den für den Hessentag werbenden Hessentagsmaskottchen oder dem Stadtallendorfer Hessentagspaar beim Festzug in Langenselbold verwendet.
Zur Ausstellung gehören auch einige blaue Informationstafeln, die über die Entstehung des Bundeslandes Hessen oder die Entwicklung der Besucherzahlen beim Hessentag informieren.
Die Wanderausstellung wurde zum ersten Mal beim 50. Hessentag in Stadtallendorf gezeigt, wo sie im Foyer der Stadthalle aufgebaut war. Am ersten Tage (28.5.2010) war die Ausstellung bis am Nachmittag geschlossen, wo sie in Form eines Rundgangs mit Ministerpräsident Roland Koch offiziell eröffnet wurde. Vorher fand ein Festakt "50 Jahre Hessentag" in der Stadthalle statt, welcher jedoch nur für geladene Gäste war.

Eröffnungfeier in Oberursel mit vielen Gästen
Bei der zweiten Präsentation der Ausstellung in Oberursel fand eine Eröffnungsfeier mit Reden von Bürgermeister Hans-Georg Brum, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Jörg-Uwe Hahn und Dr. Diether Degreif vom hessischen Staatsarchiv statt, zu der zahlreiche Gäste erschienen waren.

Bürgermeister Hans-Georg Brum begrüßte die zahlreichen Vertreter aus der Politik oder andere am kommenden Hessentag Beteiligte. Dabei stellte er den Oberurseler Bundesabgeordneten Dr. Stefan Ruppert zunächst als Vertreter der Grünen vor, obwohl dieser bei der FDP ist. Hans-Georg Brum begrüßte
auch die zahlreichen freiwilligen Helfer, wobei er exemplarisch zwei Vertreter für die Anfangsbuchstaben A und Z nannte.
Nach einigen Worten, warum der Hessentag überhaupt ins Leben gerufen wurde, warb Bürgermeister Brum noch einmal für den Kauf von Konzertkarten und wies darauf hin, dass das Hessentagsbüro wegen der Ausstellungseröffnung noch geöffnet habe.

Auch dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Jörg-Uwe Hahn aus Bad Vilbel ist bei seiner Rede eine Panne passiert. Er dankte Georg
August Zinn, welcher den Hessentag ins Leben gerufen hatte, dass diese Institution nun zum 61. Male stattfindet. Ein Zuhörer merkte gleich an, dass man doch erst beim 51. Hessentag ist.
Hauptthema für Jörg-Uwe Hahn war die Integrationsfunktion des Hessentags. Während es beim ersten Hessentag noch darum ging, die Bürger des in dieser Form noch sehr jungen Landes Hessen zusammenzuführen, sieht er nun die Aufgabe, Migranten zu integrieren. Wobei er daran erinnerte, dass dies in der Region früher auch schon erfolgreich geschehen ist, als sich die Hugenotten in Friedrichsdorf ansiedelten oder eine Migrationswelle aus Antwerpen und Brügge nach Frankfurt kam. Sein Fazit dazu war: "Migration ist nicht schwierig, man muss nur wollen!"
Ansonsten hatte Jörg-Uwe Hahn noch zwei Hinweise, was beim Hessentag wichtig sei: Einerseits das Wetter, welches in "kommunaler Selbstverwaltung" liegen würde. Für die Auswirkungen schlechten Wetters auf einen Hessentag erinnerte er an Hessisch-Lichtenau. Auf der anderen Seite sei das Weindorf sehr wichtig, weil sich auch Politiker dort gerne für einen entspannten Ausklang eines Tages treffen würden.

Dr. Diether Degreif vom hessischen Staatsarchiv berichtete noch etwas ausführlicher über die Ausstellung und die Geschichte des Hessentags. Für die Ausstellung konnte das Staatsarchiv auf die von der hessischen Staatskanzlei übergebenen Bilder zurückgreifen. Sie wird zunächst in den folgenden Hessentagsstädten gezeigt werden und danach auch in vergangenen Hessentagsstädten. Zum Konzept gehört, dass nicht nur Impressionen von den vergangenen Hessentagen gezeigt werden, sondern die Ereignisse auf dem Landesfest auch in einen deutschen, europäischen und weltgeschichtlichen Rahmen eingebunden werden sollen.
Der Hessentag begann als zunächst dreitägiges Fest, welches 1972 beim Marburger Hessentag auf neun Tage und 1990 schließlich auf die aktuelle Dauer von zehn Tagen ausgedehnt wurde. Die Landesausstellung begann zunächst als kleine Handwerksmesse. Der Hessische Rundfunk war von Anfang an dabei, während es sich bei anderen Programmpunkten (wie z.B. die Sonderschau "Der Natur auf der Spur") um im Laufe der Jahre eingeführte Innovationen handelte, die zur Erschließung neuer Besuchergruppen führten. Im Laufe der Zeit war das hessische Landesfest vielfältigem Wandel unterworden, so wurde das einstige Trachtenfest mehr und mehr zum Rockfestival, und auch eine Europäisierung und Internationalisierung ist zu beobachten.

Ausstellungstermine
28.05.2010 bis 06.06.2010: Stadtallendorf
11.01.2011 bis 02.02.2011: Oberursel
11.02.2011 bis 11.03.2011: Bensheim
16.03.2011 bis 08.04.2011: Wetzlar
03.05.2011 bis 27.05.2011: Vellmar

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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