Förderverein MundArt Allgäu e. V. präsentiert Die Hoileg Schrift als Hörbuch von Leo Hiemer
Nie um eine gute Idee verlegen zeigt sich der 2004 gegründete Förderverein MundART Allgäu e. V. unter der Führung seines rührigen 1. Vorsitzender Simon Gehring, wenn es gilt, den heimischen Dialekt zu pflegen und den Menschen wieder ein Stück näher zu bringen.
Nun ja gelernt ist eben gelernt, denn schließlich ist er hauptberuflich als Leiter Verlagsmarketing der Allgäuer Zeitung tätig, verfügt über ein breites Netzwerk und macht so das legendäre wer ko, der ko von Franz Xaver Krenkl erlebbar!
Erlebbar in ganz besonderer Form wurde jüngst sogar das Buch der Bücher: die Bibel, als am 04. Oktober 2017, 19.30, in der Ev.-Luth. Heilig-Geist-Kirche in Oberstaufen in ganz eindrucksvoller Weise die neuste Produktion: das Hörbuch Die Hoileg Schrift von Leo Hiemer einem ausnahmslos sich sehr angetan zeigenden Publikum präsentiert wurde.
Der Hausherr Pfarrer Frank Wagner begrüßte zu einem Abend, der auch ein ganz besonders Licht auf das Lutherjahr warf, denn schließlich war es ja Martin Luther, der mit der Bibelübersetzung und ihrer in Verbindung mit dem von Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg erfundenen Buchdruck erst möglich gewordenen Verbreitung einen Meilenstein für das Christentum setzte.
Eine zweite historische Einmaligkeit wie im ersten Fall bei der Geburt von Jesus Christus selbst, die sich ohne die Strukturen des römischen Reiches wohl ebenso wie seine Lehren kaum so verbreitet und nur eine neue jüdische Sekte zugelassen hätte (vgl. www.michaelhesemann.info)!
Auf die angekündigten verbindenden Worte verzichtete der allseits beliebte Seelsorger und ließ damit Leo Hiemer seine völlig freie Entfaltung.
Die Aufforderung des ehemaligen Kaufbeurer Stadtpfarrers Peter Morgenroth, der sich auch als Kinderbuchautor einen Namen gemacht hat, doch nach passenden Bibeltexten Ausschau zu halten. als er ihn getraut hat, führte Hiemer nicht nur auf die Bibel hin, wie es jeder Mundart-Autor irgendwann einmal kommt.
Nein: Leo Hiemer wäre nicht Leo Hiemer, wenn er sich damit abgefunden hätte, dieses Hochdeutsch nur so gestelzt und verbraucht, so weit weg von seinem Empfinden zu sehen.
Vielmehr hat sich die Idee entwickelt: das mal in die Mundart zu übersetzen, welche der vielfach und völlig zu Recht ausgezeichnete Filmemacher dann mit Konsequenz und Tiefgang, sowie dem ihm eigenen Charme anging: allerdings “bloß de Afang“ schränkt der 1954 in Maierhöfen gebürtige, begnadete Allgäuer Kult-Regisseur und studierte Historiker ein, denn sein Text reicht von der Schöpfungsgeschichte bis zum Turmbau zu Babel.
Der Förderverein MundART Allgäu e. V. griff diese Vorlage auf, welche der Autor nicht nur honorarfrei als seinen Beitrag für die Brauchtumspflege einbrachte, sondern zudem noch eigens gefühlvolle Klavierstücke komponierte und einspielte und sorgte für die Produktion eines Hörbuches bei Hipp Media GmbH, Waltenhofen, www.hipp-media.de.
Den Cover-Titel für die Hörbuch-CD hat der bekannte Allgäuer Fotograf Jonathan Besler aus Bad Hindelang fotografiert www.ostrach38.de/jonathan-besler.
Unterstützt wird dieses Projekt von Sparkasse Allgäu und der Privat-Brauerei Zötler, wie die Benefiz-Veranstaltung zudem durch die evangelische Kirchengemeinde mit Pfarrer Frank Wagner, dem Markt Oberstaufen mit den Partnern des Fördervereins.
€ 255.- wurden so an Spenden zu Gunsten des Allgäuer Hilfsfonds e. V. erzielt, als Leo Hiemer im Rahmen des Kulturherbst 2017 einmal mehr und ganz im Sinne seines vielfältigen Schaffens wie der ihn persönlich prägenden Herzlichkeit caritativ unterwegs war.
“Die Allgäuer Mundart bzw. wie die Leute im Allgäu schwätzen, war mir schon immer wichtig – auch in meinen Filmen. In unserem Bauernkriegsfilm LOND IT LUCK lassen wir die Herren hochdeutsch sprechen, die einfachen Leute schwätzen dagegen wie ihnen der Schnabel gewachsen ist", erzählt der engagierte Träger des ihn charakterisierenden Allgäuer Panamahutes in Lindenberger Machart.
“Ich habe mal ganz vorne angefangen und überlegt: wie hätte das mein Großvater in seiner "Sprache" ausgedrückt? Bald war die Idee geboren, Geschichten aus der Bibel mir als kleinem Bub von meinem Großvater erzählen zu lassen. Natürlich eine ausgedachte Situation, aber sie erwies sich als sehr fruchtbar. Auf diese Weise konnte ich Gedanken und Einwürfe eines kleinen Jungen beim Hören biblischer Geschichten zur Kurzweil und tieferen Betrachtung der Zuhörer einbauen, lässt sich Hiemer offenherzig in die Karten schauen.
“Die Neugier des Buben wird dabei von der Frage gespeist, wie man eigentlich Menschen macht. Der Opa weiß aus der Bibel, wie der erste Mensch gemacht wurde – und erzählt die Schöpfungsgeschichte, aber auch, wie es dazu kam, dass manche Leute deutsch reden und manche allgäuerisch schwätzen.
Der Bub will jetzt aber mehr wissen und der Opa erzählt vom Paradies, wo der Mensch gleich noch mal geschaffen wird und das in zweierlei Gestalt: als Mann und Frau. Fragezeichen! Der wissbegierige Bub kitzelt so Geschichte um Geschichte aus seinem Großvater heraus und stößt dabei immer wieder auf das Geheimnis der "Menschwerdung" – wie mag es bloß zugehen, dass ein Mensch entsteht...? Am Ende steht die Geschichte von Abraham und Sara, denen der Herrgott noch im hohen Alter ein Söhnchen schenkt: Isaak. Und die Antwort: Ein Mensch entsteht, wenn es der Herrgott will“, sprudelt es weiter und lebendig aus ihm, man kann sich ob seiner Stimmgewalt und -vielfalt den Regisseur auch nur zu gut vor, als wie gewohnt “nur“ hinter der Kamera vorstellen!
Auch seine Zwischenspiele am Klavier überzeugten sowohl in Kopmposition, als Vortrag und so gestellt sich eben nun zur Schöpfung von Joseph Haydn auch die des Leo Hiemer!
“Natürlich werden die Geschichten bekannt vorkommen, doch in der Allgäuer Mundart ganz neu ans Herz gehen“, hofft Hiemer in seiner Ankündigung, denn “in der Mundart hört man die biblischen Geschichten aus dem Alten Testament ganz neu. Sie wirken unverbraucht und unverkrampft, eben ganz nah an den "gewöhnlichen" Menschen, obwohl sie von der atemberaubenden Begegnung des Menschen mit dem Göttlichen erzählen!“.
Und ja: es war übereinstimmendes Urteil der BesucherInnen, dass im Dialekt auch die Härten des Alten Testamentes erträglich werden, selbst Rituale wie die Beschneidung durch “a Abschnieda am Zipfele“ ihre Schrecken verlieren.
Auch die Einleitung “Den Himml oand die ganz Weld hod d’r Herrgott in ollem Afang gmacht“ nimmt viel von der sonstigen, amtskirchlichen Machtanspruch begründenden Absolutheit, was das Publikum mit anhaltendem Beifall quittierte und Leo Hiemer viel von der spürbaren Premierenanspannung löste.
Simon Gehring überreichte ihm als Dank die erste CD des Hörbuchs, wie auch an die Ehrengäste, Gertrud Knoll, Wertach, stellvertretende Landrätin Oberallgäu; Oberstaufens Bürgermeister Martin Beckel, sowie die örtlichen Pfarrer Dr. Johannes Netzer, von der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul und Frank Wagner, den Hausherren.
Der Förderverein MundArt Allgäu e. V. kann sich weit mehr, als nur freuen, dass in Zusammenarbeit mit Leo Hiemer diese "Hoilege Schrift" umgesetzt und an diesem Abend vorgestellt wird.
Das Hörbuch war erstmals im Rahmen der Lesung zum Preis von € 15.- erhältlich und kann künftig - nicht nur als ideales Weihnachtsgeschenk! – unter www.mundart-allgaeu.de bestellt, bzw. in den AZ Shops www.azshop.de erworben werden.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist
über DFJ Deutsche-Foto-Journalisten e. V. www.dfj-ev.de
und Medienunternehmer im Gesundheitsumfeld www.cmp-medien.de
Postfach 11 11, D – 67501 Worms
GSM +49 160 962 86 676, e-Mail e.neumann@cmp-medien.de
Bildmaterial:
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Hörbuch-CD Die Hoileg Schrift von Leo Hiemer: weit mehr, als nut ein ideales Geschenk zum bevorstehenden Weihnachtsfest
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Leo Hiemer liest bewegend aus Dia Hoileg Schrift
© Bild: www.cmp-medien.de CC – v. l. n. r. Oberstaufens Bürgermeister Martin Beckel; Pfarrer Dr. Johannes Netzer, katholischen Pfarrei St. Peter und Paul, Oberstaufen; stellvertretende Landrätin Oberallgäu, Gertrud Knoll, Wertach; Simon Gehring, 1. Vorsitzender Förderverein MundArt Allgäu e. V.
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Leo Hiemer beim Zwischenspiel am Klavier
© Bild: www.cmp-medien.de CC – angeregt lauschendes Publikum
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Leo Hiemer beim Zwischenspiel am Klavier
© Bild: www.cmp-medien.de CC – v. l. n. r. Gertrud Knoll, Wertach, stellvertretende Landrätin Oberallgäu; Pfarrer Frank Wagner, Ev.-Luth. Pfarrei Heilig-Geist, Oberstaufen; Leo Hiemer mit Poster der CD; Pfarrer Dr. Johannes Netzer, katholischen Pfarrei St. Peter und Paul, Oberstaufen; Simon Gehring, 1. Vorsitzender Förderverein MundArt Allgäu e. V.¸ Bürgermeister Martin Beckel, Oberstaufen;
© Bild: www.cmp-medien.de CC – Erich – der für die Tontechnik Verantwortliche – und Gerda Hipp mit Leo Hiemer
© Bild: www.artig.st CC – Jonathan Besler, der Fotograf des CD-Cover-Titels
© Bild: www.mundart-allgaeu.de CC – Logo Förderverein MundArt Allgäu e. V.
© Bild: www.oberstaufen-evangelisch.de CC – Heilig-Geist-Kirche und Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindehaus, Außenansicht
, , , , , ,, , Pfarrer Frank Wagner
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.