Streik oder Trotz????

Ganz schön stark!
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Es ist der Morgen des 08.06.10. Eine fast leere Autobahn A6,kurz hinter dem Kreuz Walldorf.
Voll beladen und mit guter Musik,habe ich noch ca 5Std zu fahren. Das Bett ruft schon ganz leise meinen Namen.
Die vorletzte Tour für meinen Actros,der nun einem DAF weichen soll. Wir sind richtig dicke Kumpel,mein Benz und Ich. Ich habe immer gemerkt wenn es ihm nicht gut geht und ihn gleich zum Teile-Doc gebracht. Doch dieses Mal,sollte alles anders sein! Gerade am Überholen und die Steigung nach oben kämpfend,froh das die Drehzahl optimal passt,passiert das Unglaubliche. Gang vorgewählt,Kupplung getreten und los gelassen und Knall,Ratter,ein Rückschlag des Kupplungspedals,so das es mir das Knie gegen das Lenkrad schlägt.
Alles blinkt im Display und nix geht mehr!
Der Albtraum jedes LKW Fahrers,sich bergauf von der Überholspur auf den Standstreifen retten und ausrollen lassen müssen,weil nix mehr geht!
Mit 40t Gewicht ist der Weg der da noch bleibt,verflucht kurz und ein richtiges Abenteuer. Das verrückteste an der ganzen Sache,ich sehe ein Parkplatzschild,P 500m. Ich habe es nicht geschafft!!
Warnblinker,Rundumleuchten und alles was leuchten kann,eingeschaltet.
Warnweste an und raus auf die Autobahn,die sich nun langsam füllt. Warndreieck und Blinklicht heraus genommen und im Wind der vorbei rauschenden LKW`s 200m zurück gestiefelt. Aha denke ich,km 598 na wenigstens weiß ich das schon mal.
Nun gehts ans telefonieren. Chef,Mercedes-Notdienst,Polizei.
Ein Gefahrguttransport mit 22t Ladung unter hohem Druck,die Erfrierend und Erstickend wirkt, ist es ein sehr ungutes Gefühl,wenn die anderen so dicht vorbei fahren.
Polizei kommt,sichert nach hinten ab. Bloß gut,die Sorge weniger.
Nun warte ich nur noch auf den Abschlepper.
Langsam wird es hell und Kollegen die vorbei fahren,sehen mich da stehen und grüßen mit Licht und Ton.
Der Abschlepper kommt,nimmt meinen Streiker auf die Hörner(Montage dauerte knapp 1std) und ab gehts erst Richtung Sinsheim ,um über die Ausfahrt zurück nach Mannheim in die Mercedes-Werkstatt zu fahren.
Da war schon alles klar gemacht. Ich bekam einen Frühstücksschein und konnte erst mal ein Brötchen essen und einen Kaffee trinken.
Das tat gut!
Dann haben sie abgesattelt und den Streiker mit einer Schleppstange am Stapler,in die Werkstatt manövriert.
Die Diagnose war,Kupplungsschaden.
Sie sollte sich mehr als bestätigen!!!
Den armen Kerl haben sie richtig auseinander genommen.
Er sah irgendwie richtig nackig aus,so ohne Getriebe und sämtliche Aufbauten und voll gekippten Fahrerhaus.
Die alte Kupplung war der Horror schlecht hin.
Es sah aus wie in einem Ersatzteillager aus Schrott. Nur Einzelteile!
Ich hatte das Gefühl,als wollte er sich auflösen wollen,um nicht ausgetauscht zu werden.
Diese ganze Prozedur hat mich knapp 13 Std gekostet.
Gegen 17Uhr konnte ich dann die Werkstatt verlassen und mit meinem frisch "operierten"Patienten die Heimfahrt antreten.

Bürgerreporter:in:

Regina Weiß aus Oberstaufen

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