Der Bleidenberg, ein keltisches Oppidum
An der Mosel gibt es keltische Oppida, die von den Archäologen den Treverern zuordnet werden. Den meisten Menschen ist aber nur das ehemalige Oppidum auf dem Martberg bei Treis-Karden bekannt.
Ein zweites Oppidum findet man auf dem Bleidenberg am Unterlauf der Mosel. Der Bleidenberg gehört zur Gemeinde Oberfell und trennt Oberfell von Alken. Der Berg ist so benannt, weil man im Mittelalter die Burg Thurant von hier aus mit einer Bleide (Blide) beschoss. Und das kam so:
Um 1200 erbaute der Pfalzgraf Heinrich zur Sicherung des Gebietes die Burg Thurandt. In der Folge kam es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit den Kurfürsten und Erzbischöfen von Köln und Trier. Höhepunkt der Ereignisse war eine langwährende Belagerung der Burg Thurandt, die schließlich 1248 zur Übergabe durch den Pfalzgrafen an die beiden Erzbischöfe führte. Die Burg wurde geteilt, was man auch heute noch erkennen kann.
An Abhang des Bleidenberges, der von der Burg durch eine tiefe Schlucht getrennt ist, wird Wein angebaut. Hierdurch führt ein kurzer, aber sehr steiler Aufstieg auf den Bleidenberg. Bequemere Wege führen von Oberfell auf den Berg.
Auf dem höchsten Punkt des Berges steht eine Wallfahrtskirche. Süd-westlich der Kirche haben die Archäologen seit 2001 in jährlichen Sommergrabungen eine keltische Toranlage ausgegraben, ein so genanntes Zangentor. Auf den Bergrücken befand sich das Oppidum. Nach den hier gefundenen Gegenständen und Münzen geht man davon aus, dass hier Treverer lebten.
Von hier oben hat man einen ausgezeichneten Blick auf die Burg Thurant mit Alken, auf die Mosel und die Gemeinde Oberfell. An einer Stelle ist ein Teil der keltischen Pfostenschlitzmauer rekonstruiert worden, der hier auch als Aussichtspunkt dient. Hier ist auch eine Tafel angebracht, auf der der Aufbau der Mauer und zur Besiedlung erläutert werden. Es konnten zwei Bauphasen für diese Schutzmauer nachgewiesen werden. Die erste Mauer entstand ca. 400 v. Chr., die zweite ihr vor gebaute Mauer wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. errichtet. Leider wird nichts dazu ausgesagt, ob das Oppidum zerstört oder von den Bewohnern nach dem Verlassen dem Verfall preisgegeben wurde.
http://www.traumpfade.info/traumpfade-rhein-mosel-...
http://www.themenweg-zeitreise.de/A1024/welcome.ht...
Bürgerreporter:in:Jürgen Schindler aus Dessau |
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