"Nicht wir pilgern zu Maria, Maria pilgert zu uns"
Nordendorf Pilgern ist in und viele Menschen sind unterwegs auf leisen Sohlen. In der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf gibt es jedoch auch ein Pilgerprojekt der anderen Art: Die pilgernde Gottesmutter von Schönstatt. Hierbei machen sich nicht die Menschen auf den Weg zu besonderen Orten, sondern ein Bild der Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm kommt als „Pilgerheiligtum“ zu den Menschen in ihre Häuser und Wohnungen.
Seit 10 Jahren besteht das Projekt „Pilgerheiligtum“ in der Pfarreiengemeinschaft. Einst stellte es die Schönstätter Marienschwester Raphaela Dambacher in Nordendorf nach einem Gottesdienst in wenigen Worten vor - und es fand Anklang. Es entstanden in den Pfarreien vier Pilgerkreise mit je 10 Familien oder Einzelpersonen, in denen jeweils ein Gnadenbild. zirkuliert. Einmal jeden Monat kommt seither die pilgernde Gottesmutter bei den Teilnehmern für einige Tage zu Besuch und wird dann innerhalb des Kreises formlos weitergereicht. „Sie findet einen schönen Platz im Haus, dort wo sich das Leben abspielt. Sie möchte Sorgen und Freuden mit den Menschen teilen. Oft werden Blumen dazugestellt oder eine Kerze entzündet“ beschreibt Rosa Hartl aus Nordendorf die gemeindepastorale Initiative, „die pilgernde Gottesmutter erinnert mit ihrem Kommen an die Kostbarkeit „Zeit“ für Gott und füreinander, doch es besteht keinerlei Gebetsverpflichtung.“ Rosa Hartl ist selbst in einem Kreis dabei und hält als Koordinatorin seit Jahren den Kontakt zu Schwester M. Raphaela, die das Projekt geistlich begleitet.
Das monatliche Kommen des Pilgerheiligtums beschreiben die Teilnehmer als Bereicherung des Alltags .Für Monika Schlögel aus Ehingen etwa ist es eine schöne Form der Marienverehrung, die pilgernde Gottesmutter für ein paar Tage bei sich aufzunehmen. Sie schätze es, dass die Madonna regelmäßig zu Besuch ins Haus kommt und alle Stationen des Familienalltags kennenlernt. „Man kann sagen, sie wird zur Freundin und ich gebe sie dann nach ein paar Tagen an eine Freundin weiter“, berichtet Monika Schlögel, „sie trägt mich und ich trage sie weiter.“ Monatlich bringt sie das Gnadenbild dann einige Straßenzüge weiter zu Monica Kukula. Für die gebürtige Ecuadorianerin ist das Pilgerheiligtum etwas Bekanntes und Vertrautes. Sie kennt die Initiative sowie die Schönstattbewegung schon aus der früheren Heimat und ihrer Geburtsstadt Guayaquil. „Es schafft Verbindung über Ländergrenzen und Kontinente hinweg“ freut sie sich. Für eine weitere Projektteilnehmerin ist die pilgernde Gottesmutter Mutmacherin und Trösterin in schweren Zeiten; andere wiederum wissen es besonders zu schätzen, wenn der monatliche Besuch mit einem Familienfest zusammentrifft. Ein Mann erzählt, dass das Gnadenbild auch schon mal während Hobbyarbeiten in der Werkstatt stehe.
Schwester M. Raphaela kommt im Marienmonat Mai in die Pfarreiengemeinschaft
Schwester M. Raphaela freut sich, dass das Projekt in der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf seit vielen Jahren Bestand hat. Im Osterpfarrbrief richtet sie Dankesworte an die Gläubigen: „Seit 10 Jahren hinterlassen Jesus und Maria Spuren des Segens in Ihren Pfarreien und Familien. Vergelt`s Gott, dass Sie Monat für Monat die Türe des Herzens und des Hauses geöffnet und den Segen Gottes weitergetragen haben.“ Am Sonntag, 14. Mai, ist Schwester M. Raphaela zu Gast in der Pfarreiengemeinschaft. Sie wird das Projekt Pilgerheiligtum erneut kurz vorstellen: In Nordendorf nach dem 10 Uhr Gottesdienst und in Ellgau nach dem 8.30 Uhr Gottesdienst.
Info: Die Aktion Pilgerheiligtum begann in Brasilien. Im Jahr 1950 trug der Famiienvater und Diakon Joao Luiz Pozzobon das Schönstätter Marienbild erstmals zu Familien, Alleinstehenden, in Krankenhäuser oder Schulen. Inzwischen gibt es etwa 250.000 Pilgerkreise in über 100 Ländern.
Bürgerreporter:in:Monika Matzner aus Ehingen |
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