Die "Heilige Qurbana"
Eucharistiefeier im syro-malabarischen Ritus
Die „Heilige Qurbana“ – Eucharistiefeier im syro-malabarischen Ritus in Christkönig
Von Rosmarie Gumpp
Nordendorf: Kaplan Sanoj Mundaplakkel aus der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf strahlte über das ganze Gesicht. „Schon lange ist es mein Wunsch, mit Ihnen allen einen Gottesdienst im syro-malabarischen Ritus der katholischen Kirche meiner Heimat Indien zu feiern.“ Der Einladung folgten viele Mitfeiernde. In seiner ausführlichen Einführung, dafür gab es keine Predigt, erläuterte Kaplan Sanoj den syro-malabarischen Ritus. Die syro-malabarische Kirche geht auf das Wirken des Apostels Thomas zurück, hat ihren Sitz in Indien und zählt über vier Millionen Mitglieder, auch „Thomaschristen“ genannt. Sie ist die zweitgrößte der mit Rom unierten Kirchen. Man findet diese Kirche heute auch bereits in Europa und auch in Amerika. Die Heilige Messe wird in diesem ostkirchlichen Ritus als Qurbana (Heiliges Opfer) bezeichnet. Mit mehreren indischen Mitbrüdern in ihren bunten Messgewändern sowie mit Pfarrer Norman D´Souza (Leiter der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf), Kaplan Solomon Essiet und Pfarrer Bernd Rochna feierte Kaplan Sanoj als Hauptzelebrant die Qurbana. Pfarrer Norman D´Souza drückte in seiner Begrüßung die Freude über so viele Mitfeiernde aus. Ein Projektchor, bestehend aus indischen Priestern, Ordensschwestern und Laien begleitete die Messe musikalisch. Anhand eines Gebetsheftes war die gläubige Gemeinde zusammen mit den Ministranten zur Mitfeier eingeladen. Die Wurzeln der syro-malabarischen Kirche gehen auf den Apostel Thomas zurück, der 52 nach Christus in Indien landete. Das Wort „Syro“ steht für die Verbindung zur syrischen Kirche und „Malabar“ bezeichnet das Küstengebiet in Süd-West-Indien, wo der Apostel Thomas missionierte. In der „syro-malabarischen Liturgie“ ist besonders die Opfergabe Jesu am Kreuz, die in der Auferstehung vollendet, betont. Stark entfaltet sind auch der Lobpreis und die Danksagung an die Dreifaltigkeit. Alle Gläubigen haben einen aktiven Teil in der Liturgie, weil alle in der Taufe ein priesterliches Volk geworden sind. Der Gottesdienst dauerte etwa 90 Minuten, aber für jeden Mitfeiernden war er ein Erlebnis. Am Ende bedankte sich ein strahlender Kaplan Sanoj Mundaplakkel beim anwesenden Volk, bei den Brüdern im priesterlichen Dienst, den Ministranten, der Mesnerin Martina Schmid-Dima, bei Martin Liepert für die technische Unterstützung, dem Projektchor und allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beitrugen. Bei einer anschließenden Begegnung auf dem Kirchhof fand ein reger Gesprächsaustausch statt.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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