Der Beginn einer Tradition - das erste große Gemeindefest am 10. Juli 2011
Ein Programm vom Feinsten ist geplant für Jung und Alt, für Groß und Klein . . . tanzen, spielen, singen auf dem Marktplatz, im Gemeindezentrum St. Georg, in der Kirche, ja und sogar auf dem Dachboden von St. Georg - und bitte nicht vergessen - auch auf den Daniel wandern wir gemeinsam . . .
und davon möchte ich Ihnen heute erzählen, von dem Zeigefinger in den Himmel, vom Wahrzeichen von Nördlingen - und wer wird das wohl sein? Natürlich unser Daniel, dem Zentrum unserer kreisrunden mittelalterlichen Stadt Nördlingen . . .
er ruht in der Mitte unserer wunderbaren Stadt wie ein Diamant aus Suevitgestein. Die Grundsteinlegung war 1454 und das Ende der Bauzeit im Jahr 1539.
3,5 Meter dicke Mauern und 12 Meter Länge im Quadrat, so wurde der Baukörper des Westfrontalturms der St. Georgskirche angelegt. Er verjüngt sich nach oben und ist durch kleine Fenster unterbrochen. An den Ecken stützen mächtige gotische Strebepfeiler bis hinauf zum ersten Turmkranz und enden in starren Steinüberhöhungen. Diese sind mit Fialen gekrönt - aus Stein gemeißelte spitze Türmchen. Mit diesen vier Stockwerken war man 1472 so ungefähr auf 49 Meter Höhe.
Auf diese quadratische Plattform wurden dann noch drei Stockwerke in achteckiger Bauweise draufgesetzt. So wurde der Turm am Ende sieben Stockwerke hoch.
Ursprünglich führten 365 Stufen, heute wegen umgebauter Treppen nur noch 350 Stufen auf den oberen Umgang.
Nach 36 Jahren Bauzeit, am Abend des Martinstags, am 11. November 1490 wurde der Schlußstein am oberen Gesims gesetzt und mit einem Notdach aus Holz vorläufig beendet. Mehrmals schlug der Blitz ein. Nach mehreren Bränden dann endlich 1539 bekam der Turm seine endgültige Kappe und ist bis heute so geblieben. Vermutlich auch von diesem Zeitpunkt an hieß der Turm "Daniel" nach dem Bibelvers Daniel 2/48: "und der Herr erhöhte Daniel und machte ihn zum Fürsten über die Landschaft."
Bevor der Turm fertig war, so um 1481, nannte man ihn "Wendelstein". Es wird viel darüber geschrieben, ja man sagt wegen der steinernen Wendeltreppe im unteren Teil des Turmes.
Seit 1464 war der Turm von einem Türmer bewohnt. Bis heute hat sich diese Tradition des Wächterrufes vom Daniel bewahrt. Jeden Abend ab 22 Uhr bis 24 Uhr jede halbe Stunde erklingt der Ruf in alle Himmelsrichtungen über Nördlingen: "So G`sell so" . . .
Jetzt hab ich Sie in Gedanken mit hinauf genommen, Stufe für Stufe vorbei an den VIER Glocken . . .
. . . die große Glocke - Marienglocke - mit dem herrlich tiefen Ton stammt aus Stargard, aus der Marienkirche. Man nennt sie auch die Zwölf Apostel Glocke nach der auf ihr angebrachten Darstellung der zwölf Jünger Jesu. Für mich ist es die "Pommern Glocke", meine Heimatglocke, die Glocke meiner Erinnerungen. Seit "1952" jubiliert sie im Daniel.
. . . von 1496 stammt die älteste, die Hosianna Glocke, von einem Augsburger Glockengießer gefertigt - und sie hat alle Kriege "überlebt".
. . . 1961 kamen noch zwei kleinere Glocken dazu, die Gebetsglocken.
ALLE VIER Glocken hängen an Holzjochen im Stahlglockenstuhl.
Und jetzt sind wir oben, ganz oben angekommen und stehen auf dem zweiten Umgang . . . der Blick geht weit hinaus in die durch den Meteoriteneinschlag vor 14,7 Millionen Jahren entstandene Rieslandschaft. 99 Kirchtürme soll man von hier oben sehen und zählen können und egal aus welcher Himmelsrichtung man ins Ries kommt, man sieht schon von fern den Daniel, den Hüter und Wächter von Nördlingen.
Jetzt bin ich am Ende meiner Geschichte vom Daniel, dem Zeigefinger in den Himmel. Sie haben mir zugehört - und wenn Sie noch Fragen haben, bitte - ich antworte sehr gerne . . .
Bürgerreporter:in:Heidi Kaellner aus Nördlingen |
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