Wochenend und Sonnenschein
Das wünsche ich euch allen. Die liebe Sonne - gestern ist sie mir nach vielen Tagen endlich mal wieder begegnet. Sie stand hilflos über dem Mühlenweg, ihr Gesicht verborgen hinter Nebelschwaden. Es war ein langer Kampf – aber sie hat es geschafft – für einen späten Nachmittag.
Ich habe mich auf mein Radl geschwungen und bin ihr entgegen gefahren. Meine Digi hat sie für dich und mich im Bild festgehalten.
Dieser Rieskessel, er macht es der Sonne oft nicht leicht, gewährt ihr keinen Einblick in ihre mysteriöse Vergangenheit – als ob er etwas zu verheimlichen hätte.
Dabei ist das Rätsel doch längst gelöst:
Es war einmal vor etwa 15 Millionen von Jahren . . . als ein Stern vom Himmel fiel . . .
Wie Phönix aus der Asche . . .
verloren geglaubt, aber dann in neuem Glanz wieder erschienen . . .
Es begann vor 15 Millionen Jahren als die "kosmische Bombe", ein 1000 Meter großer Steinmeteorit in die Erdatmosphäre eindrang. Der riesige Feuerball traf mit mehr als 70 000 km pro Stunde auf die Erdoberfläche, bohrte sich einen Kilometer tief ins Juragebirge und explodierte.
Gesteinsdampf mehr als 20.000° heiß, Trümmer, geschmolzenes Gestein, alles brach mit einem riesigen Druck auf und wurde in die Luft geschleudert. In einem Umkreis von 50 Kilometer lag verbrannte Erde. Der Kratereinschlag war etwa 25 Kilometer weit.
Die freigesetzte Energie bei dieser urzeitlichen Katastrophe entsprach etwa der Sprengkraft von einer Million Hiroshima Bomben.
Dieses Ereignis hatte katastrophale Folgen für die Menschen, die Landschaft . . . alles Leben war vernichtet.
Die wahre Geschichte geht noch viel weiter. In den Senken sammelte sich das Wasser. Mit der Zeit wurde daraus eine Seenlandschaft und es entwickelte sich langsam wieder eine vielfältige Tier - und Pflanzenwelt im Wasser und auch an Land.
Die Seen trockneten zum Teil aus - neues Leben entstand und entwickelte sich zu einer einzigartigen Landschaft, das Riesereignis . . . "wie Phönix aus der Asche" . . .
Oben auf dem Daniel werde ich oft gefragt: "wo ist denn jetzt der Krater?" . . . "Sie stehen mittendrin" , meine Antwort - "und wenn Sie um den Turmkranz laufen sehen Sie rundherum den inneren und auch den äußeren Kraterrand" . . . oooooooooh - ein Staunen und Erkennen zieht durch den Turm, dem höchsten Aussichtspunkt im Rieskrater.
PS. Nebel, nichts als Nebel und kein Sonnenstrahl. Dieser Tage ist Nördlingen eine Stadt ohne Schatten. Zum Fotografieren aber gar nicht so schlecht. Ich war wieder unterwegs und hab ganz zufällig die Sonne getroffen . . .
Bürgerreporter:in:Heidi Kaellner aus Nördlingen |
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