Wenn`s draussen stürmt und schneit….
Der Blick aus dem Fenster ist momentan nicht immer motivierend. Vor allem dann nicht, wenn es stürmt und schneit. Da hilft kein Jammern und kein Grandeln. Schon garnicht dann, wenn uns ein Schuß polarer Kaltluft begleitet und uns in die leicht gebückte Haltung zwingt. Etliche Wetterverbraucher und Frischluftfanatiker scheinen von diesem winterlichen Wetterkapriolen scheinbar unberührt zu sein. Sie stapfen fest eingemummelt (die Mütze tief ins Gesicht gezogen, mit einen dicken Schal mehrfach umwickelt, die Hände tief in der Jacken/Manteltasche versteckt) durch die winterliche Landschaft. Der Nachwuchs hingegen ist hoch motiviert und beglückt. Denn trotz roter Nase und schneebecktem „Staub“ scheint bei Ihnen alles paletti zu sein. Sie rennen und springen durch das kühle Weiß – sodass es auch manchmal mich nach Draußen zieht. Obwohl ich eigentlich - zugegeben - lieber jetzt im Warmen bin. Vor allen dann, wenn sich draussen die alten Tannen im Wind biegen und der Schnee wie dichte Bindfäden fällt. Bewundernswert finde ich dabei die heimische Vogelwelt. Ihnen scheint das windige Spektakel egal zu sein. Denn munter hüpfen, springen und fliegen mehrere Elstern und Eichelhäher trotz Schneefall in den alten Bäumen umher. Alle Achtung. Und ich? Ich quäle mich in meine Winterklamotten und Schuhe hinein. Welch ein Aufwand. Welch ein Stöhnen. „ Du warst auch schon mal fit(t)er und agiler“ sagt meine bessere Hälfte lakonisch. So etwas muss man sich als " kerniger Typ" nicht sagen lassen. Stimmt`s. Ich weiß, daß jetzt stramme Haltung und Dynamität gefragt ist. Also bringe ich mich rasch auf Trapp und strahle nur so vor Energie. Das angekackste Ego ist schnell in Form gebracht. Zumindest optisch. Na also. “Es geht auch anders“ meint sie, meine bessere Hälfte.
Ich nahm mich rasch an die Hand – ehrlicherweise meine Regierung nahm mich an die Hand - und wir gingen bei momentan üppiger Bewölkung und bei ein paar Schneeflocken spazieren. Ich gebe zu, die winterliche Luft brachte mich endgültig wieder auf „Vordermann“. Ich hatte meinen inneren Schweinehund überwunden. Zugegeben es waren nicht gerade viele Spaziergänger unterwegs – (kein Wunder) doch die meist freundlichen Gesichter bestärkten mich darin – man kann auch bei einem wintergrauen Tag gut drauf sein kann.
Holger Thieme,"www.original- schwabenwetter.de"