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Einen Grad über dem Limit

  • Thomas Huber handsigniert ein beeindruckendes Zeitdokument zugunsten sozialer Projekte in Pakistan. Eine faszinierende Impression an der steilen Felswand.
  • hochgeladen von Sigrid Wagner

Faszinierende Bilder und Filmszenen eines Extremsportlers beeindrucken die Gäste in der nahezu vollbesetzten Stadthalle in Neusäß. Thomas Huber, der als Freikletterer bekannt gewordene Bergsteiger, zeigt seine Erstbesteigung an einem Tag von den „Drei Zinnen“, seinen siebenwöchigen Aufenthalt in der Antarktis und begibt sich in Pakistan auf die Route seiner beiden Kletteridole Wolfgang Güllich und Kurt Albert. Beeindruckende Bilder einer Begegnung mit sich selbst im „Vakuum der Zeit“.

„Ziemlich philosophisch“, nennt Huber den Titel seines Vortrages. Erst im Verlaufe seiner Ausführungen verdeutlicht Thomas Huber was er unter diesen Worten versteht. Erfolg und Scheitern lägen nahe beieinander und bei seiner damaligen Vision, die „Drei Zinnen“ an einem Tag zu besteigen, sei er mehrfach gescheitert. Ein Sehnenriss in der Schulter und über vier Monate Zwangspause, dann ein erneuter Start und eine verunglückte Landung beim Basejump in einem Geröllfeld verhindert seine Realisierung viele Monate. Im dritten Anlauf fällt ein Akku während der Nachtbesteigung aus und hätte beinahe zum Scheitern geführt. Am Ende dieses langen Weges das Ziel erreicht zu haben, dass sei der Moment nach dem er süchtig sei. Thomas Huber sieht in diesen kurzen Augenblicken seines Seins das absolute Glück.

Beeindruckende Bilder in einer extrem menschenunfreundlichen Region, der Antarktis, zeigen Huber mit seinen Kletterfreunden. Bei minus 54 Grad im Basislager mehrere Wochen auszuharren und an guten Tagen bei minus 20 Grad Klettertouren zu leisten ist eine Herausforderung, die nur wenige Menschen im Leben schaffen werden. Absurder Antarktistourismus mit All-Inclusive-Service begegneten ihm und seinen Kollegen und werfen die Sinnfrage nach solchen Reisegruppen auf. Doch die faszinierenden Aufnahmen und traumhaften Fotos aus der Antarktis bleiben dem Zuschauer fest verankert.

Am Ende begab sich Thomas Huber auf die Route seiner beiden Kletteridole Wolfgang Güllich und Kurt Albert. Die beiden berühmten, deutschen Extrembergsteiger durchstiegen im Karakourum-Gebirge die Südostwand des „Nameless Tower“, einen 6.251 m hohen Granitgipfel. Die bislang schwierigste Route „Eternal Flame“ (IX-, UIAA; mit einigen technisch gekletterten Passagen), die bislang als die schwierigste Route über 5000 m auf den Gipfel über den Südpfeiler wurde am 10. September 1989 von Wolfgang Güllich und seinem Seilpartner Kurt Albert erstbegangen. Im Sommer 2009 gelang dann Franz Hinterbrandner, Mario Walder, Alexander und Thomas Huber die erste Rotpunktbegehung von „Eternal Flame“ (IX+/X-, UIAA). Der Begriff Rotpunkt wurde durch Kurt Albert geprägt, der alte Routen, die bis dahin nur technisch geklettert worden waren, mit einem roten Punkt am Einstieg kennzeichnete, wenn ihm eine freie Begehung gelungen war.

Bei seinen Reisen nach Pakistan erlebte Huber allerdings auch die bittere Armut, die dieses Land beherrscht. Mit seinen handsignierten Bildern für 5,- € unterstützt er soziale Projekte vor Ort.

  • Thomas Huber handsigniert ein beeindruckendes Zeitdokument zugunsten sozialer Projekte in Pakistan. Eine faszinierende Impression an der steilen Felswand.
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  • Thomas Huber signiert seine Abenteuerbilder. Der Erlös geht für soziale Zwecke nach Pakistan
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  • Großer Andrang herrschte in der Stadthalle Neusäß um ein handsigniertes Bild zu erwerben
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  • Ein beeindruckendes Poster zu Beginn seines Vortrages "Im Vakuum der Zeit"
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  • Thomas und Alexander Huber - bekannt auch als die "HuberBuam". Auf ihre Hände müssen sie sich verlassen können beim Freiklettern
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2 Kommentare

Toller Bericht! Das war sicherlich ein interessanter Vortrag.

Liebe Frau Fackelmann,
das war wirklich ein Erlebnis. Alleine schon zuzusehen, wie jemand an der steilen Wand hochklettert und dann von oben einfach in die Tiefe springt - da sind mir die Haare zu Berge gestanden. Unglaublich, dass Menschen so etwas freiwillig machen. Beeindruckend.

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