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Bayern und Basketball Teil 2: So ist Pro A-Aufsteiger BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen drauf!

Bis zum Saisonbeginn-Heimspiel der 2. Basketball-Bundesliga Pro A am 25. September 2011 gegen die Crailsheim Merlins empfangen die "Red Kangaroos" genannten Korbjäger der BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen nach dem FC Bayern München einen weiteren Aufsteiger als Testgegner. Die GIANTS Nördlingen kommen in die Augsburger Sporthalle beim Kongresszentrum. Vor drei Spielzeiten liefen die US-Boys aus dem Ries noch in der BBL übers Parkett. Viele fragen sich noch heute, warum die GIANTS Nördlingen mit den erfolgreichen Korbjägern und Reboundern Omari Westley und Monta McGhee sowie den Dreierspezialisten Osvaldo Jeanty und Danny Gibson nicht höherklassig spielen. Sportlich hatten sie die Klasse 2008/2009 mit Platz 16 auch gehalten, doch Bundesliga-Basketball in der Kleinstadt Nördlingen scheiterte am Geld. Jahr für Jahr stiegen die GIANTS ab. Nun melden sie sich in der Pro B zurück und testen ihr Team gegen die BG Topstars Leitershofen/Stadtbergen, die den umgekehrten Weg gehen. Von der zweiten Regionalliga an geht es seit Jahren steil nach oben. Der Aufstieg in die Pro A ist der sportliche Meilenstein der Vereinsgeschichte. Die Sponsoren haben ihr finanzielles Engagement aufgestockt, der Verein mit dem Drehstuhl-Hersteller Topstar endlich den lang ersehnten Namenssponsor aus der Region gefunden.

Familiärer Charme der Red Kangaroos zieht mit um
Der familiäre Charakter des Vereins bleibt trotz gesteigerter Professionalität, fünf Neuzugängen und dem Umzug aus der 800 Zuschauer fassenden Stadtberger Osterfeldhalle in die auf 3.200 Zuschauer Platz bietende Augsburger Sporthalle erhalten. Von der Atmosphäre der momentanen Spielstätte zeigte sich BG Topstars Head Coach Stefan Goschenhofer beeindruckt. „Genial, super - wenn wir immer um die 1.000 Fans haben und gute Stimmung.“ Gegen die Bayern waren es rund 1.250 Zuschauer, darunter allerdings auch Anhänger der Gäste, wovon unter anderem ein Transparent der Fangruppe „Red Munichs“ zeugte. „Mit unserem Boden macht die Halle richtig was her“, freute sich Goschenhofer. Denn das Parkett müssen die Helfer der Red Kangaroos zu jedem Spiel auf- und abbauen. Auch wenn das Flair der oftmals überkochenden Osterfeldhalle kaum auf die große Sporthalle zu übertragen sein wird, versucht die BG Topstar ihren Charme an neuer Spielstätte zu wahren. So wischte der Stadionsprecher gegen den FC Bayern München mal eben die Stelle, auf die Doreth ihn ansetzte und kommentierte seine Aufgabe obendrein fröhlich.

Stutz und Hassan ersetzen MVP Uskoski
Zum familiären Charakter der BG Topstars, die Teamspirit vorleben, gehört seit jeher auch die Unterkunft: Die drei neuen US-Boys Logan Stutz, Corey Hassan und Skyler Bowlin wohnen in einer WG. Menschlich haben sie sich laut Goschenhofer sofort ins Team eingefügt. Zu dritt müssen sie den Abgang von Devin Uskoski, MVP der Pro B, und Aufbauspieler Michael Mathey kompensieren. Während man Mathey den Sprung in die Pro A für die Ausländerposition nicht zutraute, hätten die Red Kangaroos Uskoski gerne gehalten. Doch der mitreißende und vielseitige Allrounder wechselte zum Pro A-Konkurrenten VfL Kirchheim Knights. „Er war ein ganz wichtiger Baustein“, sagt Goschenhofer. „Den Abgang eines so vielseitigen Spielers kann man nicht so leicht kompensieren“. Stutz und Hassan sollen diese Lücke im Rebound-Bereich schließen. Von Hassan erwartet Goschenhofer zudem Punkte. Dass er eine feine Wurftechnik hat, demonstrierte der 24-jährige Forward in so manch starker Phase gegen Bayern München. Das sieht auch sein Trainer so: „Spielerisch hat sich Corey super eingefügt“.

Der 23-jährige Center Stutz soll mit seinen 2,06 Metern dagegen vor allem mit „körperlicher Präsenz“ glänzen und natürlich haufenweise Rebounds holen. „Logan hatte anfangs konditionelle Probleme“, informiert Goschenhofer, doch davon sahen die Fans gegen die Bayern kaum noch etwas. Allerdings gibt es noch das ein oder andere – während der Vorbereitung mit vielen neuen Spielern normale – Abstimmungsproblem. Goschenhofer, zum besten Trainer der abgelaufenen Pro B-Saison gewählt, kommunziert allerdings sehr viel mit seinen Akteuren, um diese Baustelle zu beheben. Mitten im zweiten Viertel nahm er Stutz vom Feld, der mit den Schultern zuckte und ratlos wirkte. „Wir haben Zone gespielt und seine Aufgabe war nicht klar. Mitspieler haben ihm gesagt, er muss die Freiwurflinie verteidigen“. Das war aber nach Ansicht des Trainers nicht der Fall. Solche Unklarheiten werden dann auch direkt im Gespräch am Spielfeldrand oder spätestens in der Kabine geklärt. Ohne Geschrei, ganz sachlich, friedlich, zielstrebig.

Bowlin muss sich noch steigern
Insgesamt hat Goschenhofer vor dieser Saison rund 30 Videos von potenziellen neuen Spielern analysiert. Etwas mehr als in den Vorjahren. Ganz wichtig war den Red Kangaroos die Verpflichtung eines Aufbauspielers, der wie alle anderen BG Topstars hervorragend ins Team passt, aber auch die nötige Qualität für die Pro A mitbringt. „Skyler muss das Spiel unter Druck ordnen“, beschreibt Goschenhofer die Anforderungen an Point Guard Bowlin. Mit dem Druck kam der 22-Jährige ebenso wie der Rest des Teams in vielen Situationen der Partie gegen die Münchner allerdings noch nicht zurecht. Als „Defensive Player of the Year“ in der NCAA II „muss er Gegner stoppen können“. Goschenhofer sieht bei Bowlin noch Luft nach oben. „Skyler muss sich noch rankämpfen“, urteilte er.

Gegen die Bayern war Goschenhofer drauf und dran, sich die Haare bei schnell vorgetragenen Gegenangriffen zu raufen und schüttelte öfters den Kopf nach ineffizienten Spielzügen seiner Truppe. Doch der kommunikationsstarke Trainer wird sein Team rechtzeitig formen. Er wird aus Spielern, die vor zwei Jahren noch in der Regionalliga wirbelten, eine Mannschaft kreieren, die mit Teamspirit in der Pro A bestehen kann. Auch, wenn die BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen auch heuer wieder als Außenseiter in die Saison geht. In der Rolle des Underdogs fühlen sich die Red Kangaroos aber bekanntlich wohl und verblüffen regelmäßig alle in ihrer jeweiligen Liga. An einen Aufstieg glaubt diesmal allerdings wirklich niemand. Eine Prognose gibt Goschenhofer jedoch zuversichtlich und überzeugt ab: „Wir steigen nicht ab!“
Bayern und Basketball Teil 1: So ist Beko BBL-Aufsteiger FC Bayern München drauf!

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