Dating Lanzelot – Hauptstadtkomödie auf DVD
Seit Mitte März 2013 ist die Hauptstadtkomödie „Dating Lanzelot“ auf DVD erhältlich. Das Bonusmaterial ist enttäuschend, aber glänzen die Macher mit dem Film selbst?
Die Geschichte
Der schüchterne Student Lanzelot (Peter Weiss) wohnt mit seinem Kumpel Milan (Manuel Cortez) zusammen in Berlin. Er verschlingt Ratgeber um ein Frauenaufreißer zu werden, steht sich aber stets selbst im Weg. Milan meldet ihn beim Online-Dating an und macht für seinen Mitbewohner per Chat-Konversation Dates klar. Sieben Frauen trifft Lanzelot – immer im gleichen Café. Die Frauen sind willig, doch anfangs fehlt entweder das Kondom oder der Penis streikt. Später klappt es häufiger, wobei Lanzelot in abstruse Erotik-Situationen gelangt. Eine seiner Bekanntschaften (Elzemarieke De Vos) kommt am Morgen danach mit Milan zusammen, was dazu führt, dass Lanzelot ausziehen muss. Frustriert geht er zu einem letzten Date – mit seiner Traumfrau (Katrin Bühring), die er online sogar selbst ausgesucht hat. Als er aus Angst vor ihrer Perfektheit vor ihr flüchten will, wird ihm klar, dass er eigentlich auf die indische Kellnerin (Narges Rashidi) steht.
Zur Kritik
Verantwortlich für diese Komödie rund um den Spagat zwischen Online-Dating und realen Treffen zeichnen hauptsächlich Oliver Rihs und Jann Preuss. Zunächst erzählten sie „Dating Lanzelot“ in Form von Webisoden, ehe eine Kinokomödie daraus entstand. Das Episodenhafte der Webveröffentlichung bleibt im Film bestehen. Die sieben (Sex-)Dates verlaufen überdurchschnittlich absurd, sorgen für Heiterkeit vor dem Bildschirm und Interesse bei Schildkröten (im Film). Sei es die Episode mit der alleinerziehenden Mutter (Jule Böwe), die das Kind zur geplanten Nummer auf dem Café-Klo mitnimmt oder die bildhübsche Blondine (Julia Dietze) im Drogenrausch, die praktisch nur eine Wohnung zum Partymachen sucht. Noch überzeichneter ist das Bollywood-Finale mit markigem Rap-Text zu Berliner Stadtteilen. Zwar ist – wie so häufig bei Komödien, die auf Romantik aus sind - schon beim ersten Date im Café klar, mit welcher Frau der Protagonist nach einer langen Suche zusammenkommt. Schematisch ist die Inszenierung von Regisseur Rihs aber nicht. Stattdessen kommt sie ungewöhnlich, überspitzt und durchaus launig daher, ist aber kein Pflichtkauf für Heim-Cineasten.