myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Hainhofen damals
MILCHHÄUSLES RENAISSANCE

Einkaufen in Hainhofen fast wie früher

In meiner Jugend gab es einige "Häusle" in Hainhofen, die jedes Kind kannte. Da war das "Turahäusle" neben dem Schloß für die Versorgung mit elektrischem Strom, das militärisch abgesicherte "Funkhäusle" droben an der Wasserreserve für die Flugsicherheit, das obligatorische "Feuerwehrhäusle" für den Brandschutz, später gleich daneben das gelbe "Telefonhäusle" zur Kommunikation über die Dorfgrenzen hinaus und irgendwann stand auch das "Bushäusle" und man mußte nicht mehr zum Bahnhof nach Westheim radeln. Das berüchtigte "Colahäusle" im Wald neben dem Himmelreich kannte manch dunkle Geheimnisse, die auf dem Index der katholischen Kirche standen. In der Hauptstraße befand sich schließlich viele Jahre lang das "Milchhäusle" mit der blauen CEMA-Reklame, wo man mit der Kanne oder später in modernen Glasflaschen seine Milch holte. Für pubertierendes Jungvolk war die Rampe am Milchhäusle gleichzeitig der allabendliche Treffpunkt zum Ratschen, Flirten und Angeben mit der ersten Marlboro im Mundwinkel. Irgendwann war nicht nur Schluß mit der unbeschwerten Jugendzeit, sondern auch mit dem Milchhäusle und all den anderen Läden im Dorf. Die Milch kaufte man fortan im ZIELKAUF und später immer mehr dem Preisdiktat von ALDI und LIDL folgend bei all den billigen Discountern, die ringsum aus dem Boden sprossen.

Seit letztem Jahr kann ich jedoch wieder mit der Glasflasche nach Hainhofen zum Milchzapfen kommen. Draußen in Richtung Schlipsheim steht jetzt das nagelneue, vollautomatische "Milchhäusle" am Hof der Familie Seitz und wenn man Glück hat, trifft man dort sogar jemanden aus alten Zeiten zum Ratschen. Danach kann ich noch rein ins Dorf zum "Kartoffelhäusle" fahren, um ein paar Kilo der "Mehligen Melody" mitzunehmen. Auf dem Rückweg sehe ich noch das "Brunnenhäusle" am Maibaumplatz, aber diese moderne Konstruktion mit dem hölzernen Charme eines Carports wirkt so kalt und ungemütlich, daß ich mich dort nicht lange aufhalten möchte.

Könnte man nicht stattdessen droben beim ehemaligen Gasthof zum Lamm ein "Hasenhäusle" bauen, wo man für 1 Euro seinen halben Liter Hasenbräu Hell selbst zapfen dürfte und für 50 Cent Aufpreis gäbe es einen Extraknopf für die typischen Stammtischgeräusche vom Band dazu: "Prost Kameraden ... d'Schellsau sticht ... Luise, no a Bier". Beim Rausgehen würde man obendrein von einer Aromadüse im Türrahmen besprayt mit einem Duftmix aus kaltem Zigarettenrauch, Biernoagerl und Bratfett, damit auch die Ehefrau gleich wüßte, wo man grade herkommt … ganz wie früher halt!

  • Das neue "Milchhäusle": der Blick auf die Kühe ist gratis
  • hochgeladen von Helmut Weinl
  • Bild 2 / 5
  • Das alte Milchhäusle gegenüber dem ehemaligen Gasthof Mayr
  • hochgeladen von Helmut Weinl
  • Bild 3 / 5
  • Rechts im Bild: das Schild der CEMA, der Central Molkerei Augsburg
  • hochgeladen von Helmut Weinl
  • Bild 4 / 5
  • In den 50er Jahren: das Milchhäusle als Zuschauertribüne des Festumzugs
  • hochgeladen von Helmut Weinl
  • Bild 5 / 5

Weitere Beiträge zu den Themen

Hainhofen damalsHainhofenNeusäßDorfgeschichte

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

KomödieschmutterparkverlosungenGewinnspielHainhofenVerlosungStadthalle NeusäßNeusäßSchmuttertalGewinnspieleFotografieMusikkabarett

Meistgelesene Beiträge