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Hainhofen damals
LIKE A ROLLING STONE

Spät entdeckte Gemeinsamkeit mit einem Rockstar

Bei der Lektüre einer Biographie über das kurze Leben des Brian Jones, Jahrgang 1942 und Mitbegründer der Rolling Stones, hörte ich erstmals den Begriff "Trainspotting". Als Kind war es das spießige Steckenpferd des späteren Enfant Terrible, vorüberfahrende Eisenbahnen zu beobachten und auf einem Notizblock die Nummern der Lokomotiven zu notieren und zu sammeln. Ich bin 10 Jahre später geboren und auf den noch ungeteerten Dorfstraßen in Hainhofen bin ich als Zweitklässler einer ähnlichen Leidenschaft nachgegangen, die man heute wohl "Carspotting" nennen würde. Wir waren auch mit Block und Bleistift ausgestattet und wir warteten tatsächlich gespannt auf Autos. Die fuhren in diesen Zeiten nur äußerst selten durch unseren kleinen Ort und der vielversprechendste Punkt eines der begehrten Objekte zu erwischen, war am alten Feuerwehrhaus, da hier die Fahrzeuge aus allen Richtungen vorbei mußten. Sobald sich ein Automobil zeigte, zückten wir unsere Stifte und hielten in perfekter Schönschrift das Kennzeichen des Vorbeifahrenden in unserem Heftchen fest. Einen tieferen Sinn kann man rückblickend in diesem Treiben beim besten Willen nicht erkennen, aber es war wohl eine Art Sammelleidenschaft, die besondere Entzückung hervorrief, wenn man statt der gängigen "A" für "Augsburg" tatsächlich mal ein besonders begehrtes "KRU" oder "DLG" in sein Notizbuch eintragen konnte. Natürlich kannten wir kleine Autonarren auch sämtliche Typen der fahrbaren Untersätze, wie den Ford 12M mit der schillernden Weltkugel im Kühler oder den Mercedes mit seinem silbernen Stern auf der Haube.
Das Traumauto aller Jungs war ab dem frühen Abend des Dienstags 10. Januar 1961 allerdings ohne Zweifel der BMW 501, der sogenannte "Barockengel". Mit Blaulicht und Martinshorn raste dieser als Dienstwagen der legendären Funkstreife ISAR 12 durchs nächtliche München. Hinterm Steuer und am Funkgerät die Polizeimeister Alois Huber und „Damerl“ Dambrowski in ihren coolen Lederjacken auf der Jagd nach eher harmlosen Kleinganoven in 20 Minuten des dünnen Vorabendprogramms. Einmal die Woche saß man voller Spannung vor dem nagelneuen Schwarzweißfernseher oder man lud sich selbst beim besten Freund ein, um keine der 35 Folgen zu verpassen, wenn es wieder hieß: "ISAR 12, fahren Sie zur Christiniusstraße 10, Hilferuf aus dem 2. Stock!“

Die Leidenschaft für alte Autos und für die Rolling Stones ist bis heute tief in mir geblieben und gottseidank kann ich sie im Gegensatz zu dem allzu früh gegangenen Gitarristen immer noch ausleben, wenn ich einen der knackigen alten Songs höre oder wenn mir auf einem Oldtimertreffen plötzlich der chromglänzende grüne Barockengel mit seinem riesigen Blaulicht ins Auge schaut. Auf die Idee, die Kennzeichen vorbeifahrender Autos zu sammeln, würde ich 60 Jahre später sicher nicht mehr kommen, obwohl es genügend Denunzianten im Rentenalter geben soll, die sich nur allzu gerne Nummern von Falschparkern notieren ...

  • 1969: Die LP erschien kurz nach dem geheimnisumwitterten Tod von Brian Jones
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  • Funkstreife 2.0 ... so glänzend poliert sah das Original nie aus
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  • Der Traum aller Jungs: Mitfahren im Funkstreifenwagen
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2 Kommentare

Sehr gut geschrieben Helmut, so ähnlich ging es in meiner Jugend auch ab, habe mich dann aber der Natur verschrieben, aber Autos und Lokomotiven mochte ich auch sehr gerne !
Gruß,
Reinhold

Die Rolling Stones haben mich in meinem gesamten Leben bis zum heutigem Tag überrollt (LIKE A ROLLING STONE)!

Es gibt weltweit keine bessere Band!!!
Diese Jungs haben schon immer mein Leben geprägt (In Ost- sowie in Westzeiten)!

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