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Hainhofen damals
DER MANN, DER BERGE VERSETZTE

  • Hier wurden Berge versetzt: Ausschnitt aus der Jubiläumsscheibe aus dem Jahr 2004
  • hochgeladen von Helmut Weinl

Erinnerung an den „Dorfmaler“ von Hainhofen

Es gibt zwei Arten vom Menschen, die ich schon mein ganzes Leben lang heimlich beneide. Das sind die Leute mit der Begabung, einem Musikinstrument wohlklingende Melodien zu entlocken oder Künstler, welche das Talent in sich tragen, mit Pinsel und Farbe beeindruckende Bilder auf eine Leinwand zu zaubern. Eine dieser Persönlichkeiten war das Hainhofer Urgestein Alois Linder.

Im ganzen Ort sind bis heute Objekte des Künstlers erhalten und in vielen Haushalten besitzt so manche Familie ein Erinnerungsstück an den im Jahr 2022 verstorbenen Maler vom Erpelweg. Ehrenurkunden, die man als Anerkennung einer langjährigen Vereinstreue erhielt, wurden von ihm mit dörflichen Motiven geschmückt, den Kirchberg mit der ehemaligen Schule hat er darauf in Dutzenden von Ansichten verewigt. Aber auch die Kulissen der Theaterbühne, Festwagen der Vereine bei Umzügen, bunte Plakate für den Feuerwehrball und traditionelle Zunftschilder für den Maibaum trugen seine unverkennbare Handschrift.

Am bekanntesten sind jedoch die von ihm geschaffenen Schützenscheiben, die bei unterschiedlichen Wettkämpfen ausgeschossen oder als Ehrengabe von Patenschaften für andere Vereine übergeben wurden. Unzählige der schönen Stücke hängen als wertvolle Zeitzeugnisse heute noch im Schützenkeller des Neuen Feuerwehrhauses. Auf zwei ganz besonderen Scheiben hat er jeweils zwei meiner liebsten Fotomotive vereint, die ich mit meiner Kamera zwar oft im Bild festhalte, die ich aber niemals in einer einzigen Ansicht zusammenbringen kann, so wie es Alois Linder mit dem Pinsel und seiner Phantasie mühelos schaffte.

Auf der Schützenscheibe aus dem Jahr 2004 stehen sich der Kirchberg von St. Stephan in Hainhofen und der Bismarckhügel mit dem gleichnamigen Turm über Steppach quasi direkt gegenüber und drücken auf diese Weise mehr als die berühmten 1000 Worte die Verbundenheit der beiden Vereine aus. Gefertigt wurde diese Ehrentafel anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Schützenabteilung des TSV Steppach, der sie als Dank für die Patenschaft den Hainhofer Schützen übergab.

Im Mittelpunkt der anderen Scheibe befindet sich der Hainhofer Kirchberg samt Volksschule in direkter Nachbarschaft zu der Kapelle St. Nikolaus im Ortsteil Schlipsheim. Im Jahr 1998 feierten die Schützen des Unterhaltungsvereins Frohsinn dort ihr 50jähriges Bestehen und auch zu dieser Feier hatten die Hainhofer Sportschützen die Patenschaft übernommen.

Zwei Orte einfach mit einem „Pinselstrich“ so harmonisch zusammenwachsen lassen zu können, wäre nicht nur für alle Fotografen ein Traum … auch mancher Lokalpolitiker würde sicher nur allzu gerne über diese magischen Kräfte verfügen.

  • Hier wurden Berge versetzt: Ausschnitt aus der Jubiläumsscheibe aus dem Jahr 2004
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  • Hainhofen trifft Steppach: Der Turm von St. Stephan links und der Bismarckturm rechts auf der Ehrenscheibe von 2004
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  • Schlipsheim trifft Hainhofen: Der Kapellenhügel mit St. Nikolaus und der Kirchberg mit dem Gotteshaus und der Alten Schule
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  • Ganz Hainhofen vereint: die Antoniuskapelle, die Pfarrkirche St. Stephan, das Kriegerdenkmal, das Hohe Schloß und das Neue Feuerwehrhaus zieren die "Jahrhundertscheibe" aus dem Jahr 2001
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  • Der Kirchberg in Hainhofen war das Lieblingsmotiv von Alois Linder. Hier eine der ältesten Ansichten aus dem Jahr 1949
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  • Der Künstler bei der Anfertigung von Schildern für einen Festwagen
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4 Kommentare

Tolle Sache. Halte es wie Du am Anfang beschrieben: Von den Talenten hätte ich auch gern eins. Ich kann nicht einmal singen und einen geraden Strich kriege ich auch nicht hin.

@Kurt: mit den Sangeskünsten gehts mir leider auch so. Aber seit es nicht mehr Schulnoten bewertet wird, vermisse ich dieses fehlende Talent am wenigsten!

3. 💚
LG, Margit

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