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Hainhofen damals
Das war dann mal weg: DER ZIELKAUF-BEUTEL

  • Der berüchtigte "Zielkauf-Beutel", die Mutter allen Plastikmülls.
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Es kommt immer wieder vor, daß Markennamen bestimmter Produkte in den allgemeinen Sprachgebrauch einfließen und fortan als Synonym für eine ganze Gattung von Fabrikaten benutzt werden. Das war schon in meiner Jugendzeit so. Wer eines dieser neumodischen Papiertaschentuch benötigte, suchte nach einem "Tempo". Mochte das verwöhnte Kind Kakao zum Frühstück, rief es ungeduldig nach seinem "Kaba". War in Haushalt oder Schule etwas zu kleben, holte man einen "Tesafilm" oder einen "Uhupapp". Mineralwasser wurde nur selten getrunken und wenn doch, bestellte man sich einen "Überkinger", aber man erwartete nicht, daß der Kellner einem genau diese Marke servierte. Und wenn etwas zu tragen oder zu verstauen war, rief die Mutter "Bring mer amol an Zielkaufbeidl!"

Der ZIELKAUF war der erste Supermarkt in Neusäß, dort wo heute das KAUFLAND seine Kunden erwartet. Eigentlich als Industriegebäude am damals nördlichen Ortsrand von Neusäß geplant, wurde aus dem nie fertiggestellten Kieswerk ein für diese Zeit supermodernes Einkaufszentrum mit Tankstelle, Gaststätte, chemischer Reinigung, Teppichhandel und mehr. Wenn der Autofahrer heute von Westheim kommend Richtung Schmutterpark fährt, wird er sich kaum noch vorstellen können, daß er in den 70er Jahren dort ab und zu einem der roten Schienenbusse oder einem Güterzug der Weldenbahn die Vorfahrt gewähren mußte.

Mit dem ZIELKAUF hielten die heute zu Recht in Verruf geratenen Plastikbeutel Einzug in Neusäß und den umliegenden Dörfern. Der weiße Kunststoffbeutel mit der markanten orangen Zielscheibe darauf beherrschte lange Zeit die Einkaufsszene und bald wurde der "ZIELKAUF-Beutel" zum Synonym für sämtliche Tragetaschen aus Plastik, auch wenn nach und nach die Namen anderer Einkaufsmärkte aufgedruckt waren. An Umweltschutz dachten damals nur wenige Verbraucher und keiner wäre zu einer "Friday for Future"-Demo gegangen, aber immerhin: einige autofreie Sonntage gab es damals zwangsweise und die würden uns heute zwischendurch auch mal ganz gut tun!

  • Der berüchtigte "Zielkauf-Beutel", die Mutter allen Plastikmülls.
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  • Die "Zielkauf-Kreuzung" an der Lohwaldstraße. Dort wo heute der Weldenradweg die Straße unterquert, kreuzte das Gleis der Weldenbahn die Fahrbahn oberirdisch.
    (Archivbild aus der DVD "Die Weldenbahn")
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  • Eine chemische Reinigung war eines der zusätzlichen Geschäfte, die das Einkaufserlebnis bereicherten
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  • Bei Umbauarbeiten am späteren "Handelshof" kam für kurze Zeit der alte Zielkauf-Schriftzug zu Tage
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  • Heute präsentiert das Kaufland an gleicher Stelle sein breites Angebot
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  • Luftaufnahme des Geländes, wo sehr viel später der ZIELKAUF entstand. Anstelle des "Schmutterparks" befindet sich noch das Gelände des damaligen Kieswerks. In der Bildmitte das Areal der Firma KEIMFARBEN. Der Bereich um die Gaststätte Lohwald ist kaum bebaut. Man erkennt auch die Trasse der Weldenbahn und den Bahnhof.
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  • Eine weitere Ansicht des Lohwalds. Am rechten Bildrand erkennt man das hohe Gebäude des Kieswerks, zu dessen Erweiterung der nicht mehr fertiggestellte Bau geplant war, aus dem später der Supermarkt entstand.
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  • Auf dieser Luftansicht erkennt man mittig den ZIELKAUF mit der Tankstelle. Rechts sind bereits einige Teile der Wohnanlage "Schmutterpark" erstellt, das Werkgelände der "KEIMFARBEN" besteht aber noch.
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