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Die ehemaligen Hainhofer Gaststätten
Als man in Hainhofen schon "Craftbeer" braute

  • Der Brauereigasthof Mayr auf dem Ausschnitt aus einer historischen Ansichtskarte. Die große Dachgaube mit der Ladevorrichtung links neben dem hohen Kamin ist heute noch erhalten. Auch die markante Treppe und die Tür zum Wohngebäude sind am umgestalteten Haus noch erkennbar. Verschwunden sind längst die Madonna in der Nische des 1. Stockwerks und das hölzerne "Salettle" im Vordergrund, dort halten jetzt die Busse.
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Gedanken zu einem längst vergessenen Flurnamen

Das in den letzten Jahren besonders bei den Bierfreunden der jüngeren Generation in Mode gekommene "Craftbeer" ist wie so vieles aus den Vereinigten Staaten zu uns herübergeschwappt. Es wurde dort zunächst ab den 1970er Jahren von privaten Hobbybrauern entwickelt und sollte als Gegenbewegung zu den sich geschmacklich immer mehr angleichenden Massenbieren der großen amerikanischen Brauereikonzerne Kunden ansprechen, welche größten Wert auf traditionelle Braukunst und individuellen Genuß Wert legen.

Das Craftbeer hat häufig einen höheren Alkoholgehalt als normales Bier, es zeichnet sich aber vor allem dadurch aus, daß es "handwerklich hergestellt", also nicht großindustriell produziert wird. Sein besonderes Aroma und die speziellen Geschmacksnoten bezieht es aus besonders dafür gezüchteten Hopfensorten, von denen oft mehrere gemischt werden. Die Regeln des berühmt-berüchtigten Reinheitsgebots von 1516 werden dabei nicht immer eingehalten, wenn dem Gebräu noch andere natürliche Zusatzstoffe wie Kräuter, Gewürze oder Früchte beigemischt werden. In diesem Fall darf sich das fertige Getränk in Deutschland nicht mehr "BIER" nennen.

In Hainhofen wurde im Brauereigasthof Nikolaus Mayr bis zum 2. Weltkrieg ein Bier gebraut, welches durchaus ein paar Kriterien des modernen Craftbeers erfüllte. Es handelte sich um eine kleine Brauerei, die auch damals schon Mühe hatte, gegen die Augsburger Großbetriebe zu bestehen. Der Gerstensaft wurde handwerklich hergestellt und ein Teil des dafür verwendeten Hopfens war ein ganz besonderer und regionaler, denn er stammte aus dem familieneigenen Hainhofer Hopfengarten. Dieser befand sich in den Fluren etwas südwestlich vom Dorf und ist auf einer historischen Postkarte zu erkennen. Die geerntete Menge auf der nur 1 Tagwerk großen Fläche reichte für das gebraute Bier nicht aus und es mußte Hopfen aus den bekannten Anbaugebieten in der Hallertau zugekauft werden. Aber vielleicht hat ja der "Hainhofer Hopfen" dem Mayr-Bier einen ganz typischen Geschmack verliehen?

 Was mich und nicht wenige meiner Freunde betrifft, ziehen wir ein traditionelles "Helles", goldgelb mit weißer Schaumkrone, immer noch jedem Craftbeer mit Anklängen an Mangoaroma vor.

  • Der Brauereigasthof Mayr auf dem Ausschnitt aus einer historischen Ansichtskarte. Die große Dachgaube mit der Ladevorrichtung links neben dem hohen Kamin ist heute noch erhalten. Auch die markante Treppe und die Tür zum Wohngebäude sind am umgestalteten Haus noch erkennbar. Verschwunden sind längst die Madonna in der Nische des 1. Stockwerks und das hölzerne "Salettle" im Vordergrund, dort halten jetzt die Busse.
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  • Auf den Fluren südwestlich vom Dorf befand sich der "Hopfengarten".
    Hinter der Kirche erkennt man gut den baumbestandenen Hohlweg zum "Schwäbischen Himmelreich". Auch dieses Anwesen hat Nikolaus Mayr im Jahr 1891 erworben.
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  • Die Umgestaltung zu einem Wohngebäude ist weit fortgeschritten. Die große Dachgaube links und die alte Eingangstür an der Treppe rechts sind nach wie vor erkennbar.
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  • Eine Aufnahme aus den späten 70er Jahren.
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  • Der Brauereigasthof Mayr war weithin bekannt und diente als Motiv für einige Ansichtskarten.
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  • Eine wunderschön kolorierte Ansichtskarte mit dem Brauereigasthof und dem Schwäbischen Himmelreich.
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  • Eine sehr alte Karte, auf der die Familie neben dem "Salettle" posiert. Der Name "Mayer" wurde darauf falsch mir "e" geschrieben.
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  • Der letzte Wirt Otto Mayr am Tresen seiner Wirtschaft.
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