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BUND zum Thema Klimawandel
"Sind wir noch zu retten?"

Die Ortsgruppe Neusäß des BUND Naturschutz hatte am 12. April zu einem Vortrag zum Klimawandel mit der provokanten Frage „Sind wir noch zu retten?“ in die Begegnungsstätte St. Ägidius eingeladen. Der Referent, Herr Seidel aus Teublitz bei Regensburg, wollte es seinen Zuhörern nicht so einfach machen, und eine Beantwortung dieser Frage vorwegnehmen. Vielmehr gab er seinen interessierten Zuhörern ein breites Spektrum an Fakten zum Nachdenken und Diskutieren über Ursachen, Entwicklungen und Auswirkungen des Klimawandels.

Als Inhaber eines Ingenieurbüros für Bauphysik und Brandschutz ist Herr Seidel fast täglich mit den Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels konfrontiert.

Herr Seidel erklärte anschaulich, dass seit Ende der 1950er Jahre die Atmosphäre durch die Verbrennung von Erdöl, Kohle und Gas zunehmend mit Kohlendioxid (CO2) angereichert wird, dessen Abbau in der Atmosphäre mehr als 1000 Jahre benötigt. Die steigende Konzentration dieser Treibhausgase in der Atmosphäre führt dazu, dass die von der Sonne eingestrahlte Wärme immer weniger  abgestrahlt werden kann, was zu einer Erwärmung der Erdoberfläche führt. Die durchschnittliche Temperatur steigt mit dramatischen Folgen für die Ökosysteme. Die Auswirkungen können wir mittlerweile regelmäßig selbst erfahren.

Besonders entmutigend ist, dass das Wissen über die Zusammenhänge und Folgen des Klimawandels seit vielen Jahrzehnten bekannt ist und die Simulationen und Vorhersagen immer genauer werden, aber dennoch zu wenig unternommen wird. Als Grundproblem für die schleppende Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität, sowie der Bewältigung anderer drängender Umweltprobleme ist das von unserem Wirtschaftssystem nach wie vor geforderte „permanente Wachstum“. Es führt dazu, dass Effizienzgewinne durch Wärmedämmung, Kraftstoff sparende Motoren u. v. m., die in der Vergangenheit und Zukunft erzielt wurden, wieder zunichte gemacht werden.

Diskussion zum Flächenverbrauch

Auch der nach wie vor ungezügelte Flächenverbrauch, das diesjährige Schwerpunktthema der Neusässer Naturschützer, dem alleine in Bayern pro Tag Flächen in einer Größenordnung von 17 Fußballfeldern zum Opfer fallen, trägt zur weiteren Aufheizung des Planeten bei.

Bei der anschließenden Diskussion war der nach wie vor unsensible Umgang mit Grün- und Freiflächen zur Neuausweisung von Verkehrsflächen, Gewerbe-und Wohngebieten ein wichtiges Thema. Sowohl in Neusäß als auch in der Heimatgemeinde Teublitz von Herrn Seidel ist die Dringlichkeit zum Handeln und Umsteuern bei den politischen Verantwortlichen scheinbar immer noch nicht angekommen. In Teublitz hat der Kampf gegen den Eingriff in den Klimawald für ein neues Gewerbegebiet zur Gründung einer neuen BUND Ortsgruppe geführt. Auch in Neusäß wird die Ortsgruppe in den kommenden Jahren verstärkt die Klimarelevanz der kommunalen Entscheidungen kritisch hinterfragen und temperatursenkende Grünbereiche für das Stadtklima einfordern.

Unter folgendem Link können Sie die Vortragsunterlagen herunterladen, die uns Herr Seidel freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat: stopn.de/info-23

  • Von links Hannes Grönninger (Vorsitzender Ortsgruppe), Uwe Seidel (Referent), Dr. Dietmar Kuhlmann (Ortsgruppe)
  • Foto: Astrid Goossens, Rommelsried
  • hochgeladen von BUND Naturschutz OG Neusäß / Aystetten
  • Bild 2 / 2

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