Mit verschiedenen Sinnen die Kreuzung überqueren: Barrierefreie Gestaltung der Kreuzung Lohwaldstraße/Daimlerstraße
Jeden Tag gilt es als Fußgänger im Straßenverkehr auf Ampelschaltungen zu achten und Straßen zu überqueren. Für sehbehinderte und blinde Menschen bedeutet dies jedoch eine ganz eigene Herausforderung: Wann schaltet die Ampel auf Grün? Wo endet der Fußweg? Wo beginnt die Fahrbahn? Um das Überqueren der Straße sicher zu gestalten, gibt es deshalb verschiedene Möglichkeiten und Hilfsmittel. Auch die Stadt Neusäß hat die Notwendigkeit, hier tätig zu werden, erkannt, und die Kreuzung Lohwaldstraße/Daimlerstraße barrierefrei gestaltet.
Dazu gehört unter anderem, die Bordsteine abzusenken, die Ampelanlage mit Akustiksignalen zu versehen und Bodenindikatoren in Form weißer Steine mit Noppen und Rinnen an den Fußüberwegen zu verlegen. Für sehbehinderte Menschen bilden die weißen Steine einen besser sichtbaren Kontrast im grauen Straßenverkehr, so dass der Übergang von Fußweg zu Fahrbahn besser zu erkennen ist. Des Weiteren heben sich diese Bodenindikatoren klar durch ihre Oberflächenstruktur vom normalen Straßenbelag ab, so dass sehbehinderte und blinde Menschen anhand dieser Steine erspüren und mit dem Taststock erkennen können, dass sie sich dem Straßenübergang nähern. Die Noppensteine zeigen die Zuführung zur Fahrbahnkante auf, während die Rinnensteine ausdrücken, dass man nun dicht an der Kante ist. Weitere solcher Bodenindikatoren werden auf der Verkehrsinsel in der Mitte der Fahrbahn verlegt, um den Fußgängern hier ebenfalls entsprechende Hinweise zu geben.
Ein System aus Druckampeln, die über Lautsprecher ein akustisches Signal senden, sobald die Ampel auf „Grün“ schaltet, gehört ebenfalls zur Maßnahme. Hierfür wurden 11.000 Euro an Kosten veranschlagt. Hinzu kommen die Kosten für die Straßenbaumaßnahmen, die sich auf etwa 35.000 Euro belaufen.
Im Vorfeld der Maßnahme führte die Stadtverwaltung Gespräche mit dem Behindertenvertretung des Landkreises Augsburg, die Hilfestellung bei der Auswahl der Kreuzung und den Planungen zur Gestaltung gab. Dabei wurde die Kreuzung an der Lohwaldstraße/Daimlerstraße als am besten geeignet für die erste Umsetzung einer solchen barrierefreien Kreuzung in Neusäß eingestuft. „Diese Kreuzung hier war zwar auch nicht ideal, aber wir konnten trotzdem eine sehr zufriedenstellende Lösung finden“, erklärt Stadtbaumeister Dietmar Krenz. Rund fünf Wochen nahm die gesamte Maßnahme in Anspruch.
Weitere Schritte zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Neusässer Straßenverkehr sollen folgen. Hier sind zum Beispiel zusätzliche Bordsteinabsenkungen zu nennen. Auch Wünsche über eine entsprechende Gestaltung der Fußüberwege an der Hauptstraße beim Gasthaus Schuster wurden bereits aus der Bevölkerung geäußert. Außerdem gibt es gerade von älteren Bürgerinnen und Bürgern immer wieder Anregungen, mehr Ruhebänke und Sitzgelegenheiten – gerade auf den Wegen zu den Neusässer Einkaufsmöglichkeiten – zu schaffen. Dies wird aktuell geprüft, um die gewünschten Verbesserungen zu erzielen.
Na, das ist doch mal ein Wort, Erika! Danke schon mal!