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Haus der Musik, Titania und vieles mehr

  • Hansjörg Durz begrüßt die Gäste zum Schlosshofkonzert in Hammel
  • hochgeladen von Tanja Wurster

mh bayern: Wenn Sie das Jahr 2012 gedanklich Revue passieren lassen: Welche Projekte waren besonders erfolgreich und gab es auch negative Punkte?

Hansjörg Durz: Besonders erfolgreich läuft das Vorhaben „Haus der Musik“. Mit Begeisterung haben die zukünftigen Nutzer, die Sing- und Musikschule Neusäß e.V., die Stadtkapelle, das Neusässer Kammerorchester, die Narrneusia und das Jugendkulturhaus Stereoton die Pläne aufgenommen. Darüber hinaus wurden alle Beschlüsse von allen Stadtratsfraktionen einstimmig mitgetragen und wir können nächstes Jahr mit dem Bau beginnen.

Besonders gefreut habe ich mich auch über die vielen strahlenden Kindergesichter bei der Einweihung unseres neuen Spielplatzes am Weldenbahnradweg. Innerhalb kürzester Zeit erfuhr der Spielplatz nicht nur bei den Neusässern großen Zuspruch, sondern war auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und gern besucht.

Negativ und noch ganz frisch in Erinnerung ist der Legionellenbefund im Titania.

mh bayern: Das neue Haus der Musik kommt! Wann sind Baubeginn und -abschluss geplant?

Hansjörg Durz: Baubeginn ist im Frühjahr 2013. Die Bauzeit wird voraussichtlich anderthalb Jahre betragen.

mh bayern: Die demographische Entwicklung macht auch vor Neusäß nicht Halt, die Bürgerinnen und Bürger werden immer älter. Die Stadt Neusäß widmete sich in einer eigenen Vortragsreihe dem Thema Demenz. Was wurde darüber hinaus für Demente und Senioren im Allgemeinen in diesem Jahr getan?

Hansjörg Durz: Die Vortragsreihe an unserem „Tag der Demenz“ war der Startschuss für eine Reihe von Veranstaltungen zu diesem Thema. Da bei dieser Krankheit auch das Umfeld des Erkrankten sehr stark betroffen ist, gibt es seit November einen Gesprächskreis für Angehörige. Des Weiteren wurde ein Pflegekurs für Angehörige von Demenzerkrankten angeboten sowie Beratungsstunden ins Leben gerufen. Aktuell sind wir mit dem Pflegeheim Am Lohwald in Kontakt, ob dort eine Station speziell für Demenzkranke eingerichtet werden kann und auch mit dem Notburgaheim sind wir im Gespräch.

Für unsere Senioren im Allgemeinen haben wir seit vielen Jahren ein umfassendes Angebot, das wir auch in diesem Jahr fortgeführt haben. Dazu zählen Ausflüge, die Weihnachts- und Faschingsfeier für Senioren sowie unser Seniorennachmittag auf dem Volksfest. Außerdem haben wir an der Barrierefreiheit weiter gearbeitet. Ein Beispiel hierfür ist die Maßnahme auf dem Friedhof in Alt-Neusäß: Dort haben die Toiletten einen barrierefreien Zugang erhalten und wurden so ausgebaut, dass sie auch mit Rollstuhl und Gehhilfe bequem aufgesucht werden können.

mh bayern: Finanziell steht die Stadt Neusäß gut da und hatte im Mai dieses Jahres rund 20 Millionen Euro Rücklagen. Wurde dieses finanzielle Polster in diesem Jahr noch angetastet und wie sieht die Lage für 2013 aus?

Hansjörg Durz: In den letzten Jahren und auch 2012 haben wir weder das finanzielle Polster angetastet noch Kredite aufgenommen. Wir haben in den vergangenen Jahren - trotz großer Investitionen - bewusst gespart, da z.B. mit der Entwicklung der Stadtmitte ein großer Posten ansteht. 2013 plant die Stadt Neusäß mit dem „Haus der Musik“, den Investitionen in Bildung und Betreuung, einem neuen Gewerbegebiet und vielen weiteren Maßnahmen den größten Vermögenshaushalt, den sie je hatte. Für diese Zukunftsinvestitionen werden wir zwar nicht unser Sparschwein schlachten, aber doch etwas Geld von unserem Ersparten einsetzen.

mh bayern: Die Hiobsbotschaft schlechthin in diesem Jahr war wohl: Legionellenfund im Titania. Welche Konsequenzen erwartet die Therme nun und wird das Titania nach der Reinigung nun zu seiner alten Beliebtheit zurückfinden?

Hansjörg Durz: Bevor über Konsequenzen konkret nachgedacht werden kann, muss zuerst geklärt werden, wann und wie der Betreiber genau reagiert hat, als bekannt wurde, dass Legionellen im Becken sind. Dass das Titania trotz dieses Vorfalls wieder zu seiner alten Beliebtheit zurückfindet, hoffe ich sehr.

mh bayern: Als möglicher Nachfolger für Eduard Oswald im Bundestag könnten Sie Neusäß bald den Rücken kehren. Was reizt Sie persönlich an dieser Herausforderung und was würden Sie in Neusäß vermissen? Wie würde es in Neusäß weitergehen, sollten Sie den Weg nach Berlin einschlagen?

Hansjörg Durz: Zunächst möchte ich deutlich machen, dass ich Neusäß niemals den Rücken kehren werde und mit meiner Familie weiter in Neusäß wohnen werde. Sollte ich tatsächlich in den Bundestag gewählt werden, ziehe ich also nicht weg, sondern bin nur während der Sitzungswochen in Berlin.
An Berlin reizen mich die bundespolitischen Themen und die Möglichkeit, Bundespolitik mitzugestalten, aber dabei auch Erfahrungen aus der Wirtschaft und vor allem aus der Kommunalpolitik, aus dem direkten Kontakt mit den Bürgern, in die Bundespolitik mit einzubringen. Ich kann - so glaube ich - ganz gut einschätzen, wie sich Entscheidungen in Berlin bei uns vor Ort auswirken.

Was ich sicherlich vermissen werde, ist, dass man in der Kommunalpolitik unmittelbar an den Geschehnissen dran ist. Eine Idee kann direkter in die Tat umgesetzt werden und man sieht und erfährt das Ergebnis auch viel direkter. So konnte in den vergangenen Jahren vieles in Neusäß auf den Weg gebracht werden. Dabei haben die Stadträte und die Stadtverwaltung im Einklang mit den Bürgern in den vergangenen Jahren so konstruktiv an der Entwicklung von Neusäß gearbeitet, dass ich überzeugt bin, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird.

mh bayern: 40 Jahre Gebietsreform wurde in diesem Jahr gefeiert. Neusäß besteht seitdem aus acht Ortsteilen, deren Bewohner sich heute noch nicht unbedingt als „Neusässer“ fühlen, sondern beispielsweise vielmehr als „Steppacher“. Gibt es von Seiten der Stadt Bemühungen, um eine „Neusässer Identität“?

Hansjörg Durz: Die Neusässer Identität besteht sicher darin, dass es in jedem Stadtteil ein eigenes Leben gibt, aber darüber hinaus eben auch ein Wir-Gefühl als Ganzes. Und das ist auch gut so und wir wollen auch beides: Einerseits die Stadtteile stärken, andererseits auch das Wir-Gefühl durch gemeinsame Projekte wie die Stadtmitteentwicklung steigern.

mh bayern: 2013 steht das nächste Jubiläum bevor: Neusäß wurde vor 25 Jahren zur Stadt erhoben. Auf welche Festivitäten dürfen sich die Bürger freuen?

Hansjörg Durz: Es wird unterschiedliche Veranstaltungen geben, um für jeden Geschmack etwas zu bieten. Den Anfang macht unser Stadtfest, dieses Mal schon im Juni statt im Juli, da Neusäß am 10. Juni 1988 zur Stadt erhoben wurde und wir deshalb im Juni mit den Feierlichkeiten beginnen wollten. Außerdem gibt es einen Stationenweg durch Neusässer Ortsteile, wo an den verschiedenen Stationen unsere Vereine und örtlichen Organisationen unterschiedliche Aktionen anbieten werden, an denen die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sind, selbst aktiv zu werden. Dann haben wir noch Ausstellungen und Konzerte wie ein Open Air am Bismarckturm und ein Adventskonzert der Augsburger Domsingknaben. Als Highlight in der Stadthalle ist die Aufführung des „Brandner Kaspar“ unter Beteiligung Neusässer Künstler geplant. Die Planungen für das Jubiläumsjahr laufen auf Hochtouren. Lassen Sie sich überraschen und kommen Sie doch einfach zu den zahlreichen Veranstaltungen.

mh bayern: Vielen Dank für das Interview, Herr Durz!

Fotos: Stadt Neusäß

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  • Bei der Ausstellung zum "Tag des offenen Denkmals" informiert sich Hansjörg Durz zum Thema
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  • Mit vielen Kindern und Luftballons konnte Hansjörg Durz den neuen Spielplatz am Weldenbahnradweg einweihen
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  • Auch Schulklassen sind oft zu Gast im Rathaus. Hier empfängt Hansjörg Durz eine Klasse der Grundschule St. Ägidius, die dem Bürgermeister ihre selbst gestaltet Umfrage über die Stadt Neusäß präsentieren
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