Feierstunde im Alten Rathaus
50 Jahre Großgemeinde Neusäß
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der bayerischen Gebietsreform fand Anfang Mai eine kleine Feierstunde mit Zeitzeugen im Alten Rathaus von Neusäß statt.
Am 1. Juli 1972 trat die erste Stufe der bayerischen Gebietsreform in Kraft. Aus der Gebietsreform ging der heutige Landkreis Augsburg hervor, und die Gemeinde Neusäß entging einer Eingemeindung nach Augsburg, indem man sich mit den Nachbardörfern im Schmuttertal zu einer sogenannten „Großgemeinde“ zusammenschloss. 1972 schlossen sich die Dörfer (Alt-)Neusäß, Hainhofen, Hammel, Schlipsheim und Westheim zusammen. 1978 folgten dann Ottmarshausen, Steppach und Täfertingen.
Dass dieser Zusammenschluss nicht reibungslos vonstatten ging, berichteten als Zeitzeugen Prof. Dr. Walter Pötzl, ehemaliger Gemeinderat von Neusäß, Klaus Hager, ehemaliger 2. Bürgermeister von Neusäß, Josef Löflath, ehemaliger 1. Bürgermeister von Ottmarshausen und Josef Bigelmaier, ehemaliger 2. Bürgermeister von Täfertingen.
Der Historiker und ehemalige Gemeinderat Prof. Dr. Walter Pötzl berichtete in einem kurzen Einführungsvortrag über die Gebietsreform, welche Schritte notwendig waren und welche Streitfragen geklärt werden mussten. In der Podiumsdiskussion wurde ersichtlich, wie vehement sich die einzelnen Gemeinden vor einer Eingemeindung nach Augsburg gewehrt hatten, wie diskutiert, gestritten und gekämpft wurde. In den acht Dörfern, die später zur Großgemeinde Neusäß und dann 1988 schließlich zur Stadt wurden, ging es zwischenzeitlich politisch hoch her.
Die vier Zeitzeugen erinnerten sich lebhaft an diese turbulente Zeit und erzählten lustige Anekdoten. „Rückblickend war der Zusammenschluss der acht Gemeinden die richtige Entscheidung. Dadurch wurde die Grundlage für die Stadterhebung im Jahr 1988 geschaffen, die einzelnen Stadtteile entwickelten sich weiter und wuchsen im Laufe der Zeit immer mehr zusammen. Heute ist aus den acht ehemals eigenständigen Gemeinden eine prosperierende Stadt „Mitten im Schönen“ entstanden“, fasst Bürgermeister Richard Greiner die Diskussion zusammen.