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20 Jahre Gleichstellung in Neusäß

  • Prägten die Gleichstellungsstelle: Maritta Berger, Sibylla Gebhard und Anne-Marie Meyerhöfer
  • hochgeladen von Stadt Neusäß

Drei Frauen, 20 Jahre, eine Aufgabe. Am ersten April vor 20 Jahren rief die Stadt Neusäß ihre Gleichstellungsstelle ins Leben. Seitdem haben sich Anne-Marie Meyerhöfer, Sibylla Gebhard und Maritta Berger um die Fragen der Gleichberechtigung gekümmert.

„Es hat jede ihre Spuren hinterlassen“, beschreibt die aktuelle Gleichstellungsbeauftragte Maritta Berger die Entwicklung: Anne-Marie Meyerhöfer habe die Frauenberatung von 1991 bis 2002 mit regelmäßigen Veranstaltungen etabliert, Sibylla Gebhard im Anschluss die Computerkurse für Frauen ins Leben gerufen und Maritta Berger, die 2008 auf Sibyilla Gebhard nachfolgte, Deutschkurse für ausländische Mütter bezuschusst. Ein weiterer Wunsch, den Maritta Berger zu Beginn ihrer Tätigkeit verfolgte - eine Kontaktstelle zu schaffen, bei der Seniorinnen jungen Müttern unter die Arme greifen - ging mit der Ansiedlung des Freiwilligen-Zentrums in Erfüllung.

Und was hat sich in den vergangenen 20 Jahren geändert? Zum Einen der Name des Postens. Aus der „kommunalen Stelle für Frauenfragen“ unter Anne-Marie Meyerhöfer wurde inzwischen die Gleichstellungsstelle, die ein neutraler Anlaufpunkt für Ungleichbehandlung aller Art ist. Genutzt wird sie aber weiterhin vorwiegend von Frauen. „Ungefähr 90 Prozent sind Frauen, 10 Prozent Männer“, schätzt Maritta Berger den Zulauf ein.

Gleich geblieben ist die Notwendigkeit, oftmals rasche Entscheidungen treffen zu müssen. „Die Frauen kommen oft in letzter Minute, wenn sie sich gar nicht mehr anders zu helfen wissen“, erzählt Sibylla Gebhard. „Dann ist eine schnelle Hilfe gefragt.“ Wichtig ist dabei ein soziales Netzwerk, sind sich die drei Frauen einig, um die Hilfesuchenden umgehend und unkompliziert an die richtigen Stellen weiter zu vermitteln. Dass die Stelle bis jetzt immer in der Sozialverwaltung angesiedelt war, ist dabei ein großer Vorteil.

Pionierarbeit leistete Anne-Marie Meyerhöfer in den Anfängen. Sie baute die Stelle auf und setzte sich dafür ein, einen Etat zu erhalten, um flexibler zu sein. Aber auch Widerstände und der Kampf, ernst genommen zu werden, waren ihr nicht fremd.

Auffällig ist, dass sich die Probleme der Frauen in den Jahren „eigentlich kaum gewandelt haben“, informiert Maritta Berger. Frauen beziehen immer noch ein niedrigeres Gehalt, bewerben sich um Mini-Jobs und stellen den Großteil der Alleinerziehenden. „Eindeutig verbessert hat sich jedoch die Kinderbetreuung“, freut sich Maritta Berger. Kinderkrippen wurden eingerichtet, die Mittagsbetreuung an den Schulen ausgebaut sowie eine Ferienbetreuung umgesetzt.

Ideen für die Zukunft hat Maritta Berger ebenfalls. So recherchiert sie gerade, ob ein Bewerbungstraining angeboten werden kann, da die Frage wie man sich richtig bewirbt, oft an sie gestellt wird. Außerdem würde sie gerne einen Treff, an dem ein Computerplatz zur Verfügung steht, einrichten. Hier könnten die einzelnen Personen auch ihre Bewerbungen verfassen und hätten im Idealfall einen Ansprechpartner vor Ort, der Tipps gibt.

Fortgesetzt wird auf jeden Fall auch die jährliche Veranstaltung im Rahmen des Frauentags, die Anne-Marie Meyerhöfer ins Leben gerufen und ihre Nachfolgerinnen weiter verfolgt haben.

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