"Zeit is a Matz" - nicht nur für Vollblutmusiker
Bekannt waren sie ja schon in Neusäß, „da Huawa, da Meier und I“. Vor vier Jahren gastierte die erfolgreiche Musikkabarettgruppe letztmals im Stadtsaal und seither ist viel Zeit vergangen. Ja, „dia Zeit is a Matz“, den drei Vollblutmusikern ist das aber kaum anzumerken, ihr neues Programm, erneut ein Mix aus Bierliedern, Polka, Blues und mit hintersinnigem Humor. Das Programm und die Liedvorträge waren ja super, aber die Zwischentexte! Anfangs waren doch einige Schenkelklopfer dabei, aber nach der Pause, da zog sich‘s ganz schön dahin – fast wie in der Kirche, wenn alle auf das Amen nach einer langen Predigt warten. Aber dann ging's jedenfalls weiter - mit fetziger Musik.
Vermutlich gehörte das auch zum Programm, denn die Zeit ist wirklich „a Matz“. Schon bei der Worterklärung von "Matz" wird die Zweideutigkeit bewusst. Es geht um Doppeldeutigkeit, denn männlich betrachtet, wie bei Onkel Martin, ist die Bezeichnung eigentlich positiv, Frauen dagegen erscheinen in einem ganz anderen Licht, und das sogar noch steigerungsfähig. Und so war’s dann auch. Dass die Zeit wandlungsfähig sei besangen die Vollblutmusiker im Biersong auf das Reinheitsgeobt „1516“, in den Erinnerungen an das Bonanzafahrrad und in den unterschiedlichsten Verkleidungen aus aller Welt. Zu letzterem aber im Gegensatz die bayerische Musikrichtung in Kombination mit Hintersinn, Nachdenklichkeit und Pep. Die Gefahr des Führerscheinentzugs für Radler, die Beurteilung von Deppen (bei drei ist immer ein Depp dabei!!), spielte auf kritische Betrachtungen an. Nur in einem sind sie sich einig – beim Durst!
Aktuellen Spott bekommen Zumba-Tanz, Männeryoga, Fifa-Korruption oder Thermomix-Kunden ab, immer in Bezug auf die Zeit, die ja bekanntlich die Matz sei. A Matz ist begrifflich auch Rainer mit seinem Gigaliner, wenn er Flüchtlinge schmuggelt. Und über allem die bayerische Sprache, garniert mit Humor und natürlich unnachahmlichem Sound, der auch die geforderten Zugaben prägt.