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Sprachlernteam mit doppeltem Erfolg

  • Konrektorin Karin Klos (li.) ist sehr froh über die qualifizierte Unterstützung seitens des Freiwilligen Zentrums Neusäß. Schülerin Aljen kam vor zwei Jahren nach Neusäß an die Eichenwaldschule ohne Deutschkenntnisse. Als pensionierte Gymnasiallehrerin hat Eva Lutz (re.) reichlich Erfahrung, die sie ihrem "Deutschpatenkind" weitergeben kann.
  • hochgeladen von Sigrid Wagner

Schüler an der Eichenwaldschule, die ohne Deutschsprachkenntnisse eingeschult werden, profitieren von der guten Zusammenarbeit mit dem Freiwilligen Zentrum Neusäß.
Ein ungewöhnlicher Weg mit besonders guten Erfolgsaussichten zeichnet sich an der Mittelschule „Am Eichenwald“ in Neusäß ab und verdient Anerkennung. „Das ist ein doppelter Glücksfall, dass wir professionelle Unterstützung auf freiwilliger Basis erhalten“, so Konrektorin Karin Klos und meint damit die gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Freiwilligen Zentrum Neusäß und der Schule. Neben den Jobpaten und den Lesepaten gibt es seit geraumer Zeit eine Einzelfallbetreuung für Kinder, die ohne Deutschsprachkenntnisse an die Schule kommen. Mit gezielten Einzelförderstunden und viel persönlichem Einsatz unterrichtet die pensionierte Gymnasiallehrerin Eva Lutz eine Schülerin und bereitet sie auf den kommenden qualifizierten Hauptschulabschluss vor. Neben dem Fleiß des jungen Mädchens zählen auch das gute Lernklima an der Schule, sowie das positive Miteinander zwischen Patin und Schülerin.
„Als ich hierher kam hatte ich keine Freundin und auf dem Pausenhof stand ich alleine“, so erlebte die heute 14jährige Aljen Rivera die ersten Schultage in ihrer neuen Heimat. „Es gibt Förderstunden an der Schule“, erklärt Konrektorin Klos, doch diese Stunden sind für alle Schüler gedacht. Eine intensive Einzelbetreuung ist nur bedingt möglich und die Schulen kommen hier an ihre Grenzen. Da es im Landkreis Augsburg keine Übergangsklassen gibt bleiben diese Probleme an der Schule hängen. „Ich bin wirklich froh, dass wir professionelle Hilfestellung seitens des Freiwilligen Zentrums Neusäß bekommen haben“, ist Karin Klos erleichtert. Es eröffnet uns Möglichkeiten der Förderung, die wir bei Kindern ohne Sprachkenntnisse so nicht leisten könnten. Seit diesem Schuljahr sei noch ein zweites Kind ohne Deutschkenntnisse in die fünfte Klasse eingeschult worden. Der aus Marokko stammende Abdallah Majjouty wird künftig von weiteren Freiwilligen, ebenfalls einer pensionierten Gymnasiallehrerin, einzelbetreut.
Ein Anruf von der Schulleitung beim Freiwilligen Zentrum Neusäß half den Kontakt mit einer pensionierten Fachkraft zu vermitteln. „Wir sind sofort gut klar gekommen“, erzählt Eva Lutz rückblickend, als sie Aljen kennenlernte. Seither treffen sie sich regelmäßig mindestens einmal die Woche. Mit Hilfe eines guten Lehrbuches erklärte Eva Lutz ihrem Deutschpatenkind die ersten Wörter. Bilder von Alltagsgegenständen und erste grammatikalische Satzstrukturen halfen der Schülerin beim Einstieg in die Fremdsprache. Die heute 14jährige war im Mai 2010 aus den Philippinen nach Neusäß gekommen und war ohne Deutschkenntnisse in die sechste Klasse eingeschult worden. „Es gibt nur wenige Lehrwerke für die jugendliche Altersstufe“, weiß die ehemalige Deutschlehrerin, doch mit ihrer langjährigen Erfahrung fand sie bald das Richtige. Doch nicht nur das passende Buch sei der Schlüssel zum Erfolg, auch der gute Kontakt zur Schülerin und die Regelmäßigkeit bringen zwischenzeitlich die guten Noten. Eva Lutz unterrichtet das Mädchen von Beginn an ohne Unterbrechung. „Sie kommt auch in den Ferien zu mir nach Hause“, so Lutz und das sei beim Erlernen einer Sprache sehr wichtig, dass keine langen Unterbrechungen dazwischen lägen. „Aljen lernt sehr fleißig“, freut sich Karin Klos und ist sich sicher, dass der erfolgreiche qualifizierte Hauptschulabschluss nächstes Jahr zu schaffen ist. Alle Noten sind sehr gut bis gut und sogar in Deutsch hat sich das Mädchen an eine befriedigende Leistung herangearbeitet. Noch ein Jahr intensive Sprachbegleitung und dann ist auch das angestrebte Ziel, die Mittlere Reife, in greifbare Nähe gerückt.
Die Sprache war auch der Schlüssel zu einem weiteren Glückserlebnis für Aljen. Mit Johanna und Letizia sei sie zwischenzeitlich befreundet und gemeinsam verbringen sie ihre Freizeit. „Wir haben uns immer etwas zu erzählen“, freut sich Aljen. Eines ist sicher, noch besser kann man die Sprache nicht trainieren als mit seinen Freundinnen zu plaudern.

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1 Kommentar

Der Kontakt zu Einheimischen ist für jeden Einwanderer wichtig, um die Landessprache zu lernen.
Eine sehr schöne Erfolgsgeschichte.

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