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Kein froher Leichnam auf dem Dorf?

  • Der 4. Altar am Kirchberg mit der Alten Schule. Diese Ansicht entspricht noch weitgehend dem Bild früherer Zeiten.
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Wie Hainhofen den Feiertag begeht

Es herrscht Kaiserwetter an diesem herrlich sonnigen Morgen im Schmuttertal und die Glocken läuten zum Festgottesdienst anläßlich des Fronleichnamstags. Eine "frohe Leiche" wird man bei der Prozession aber nicht durch die Straßen tragen, denn im Mittelhochdeutschen standen die Worte "Vron" für den Herrn und "licham" für den "lebendigen Leib", also für das genaue Gegenteil eines Verstorbenen. Das besondere an der Hainhofer Prozession ist die Tatsache, daß an jeder ihren vier Stationen immer noch historischen Altäre errichtet und mit Blumenteppichen geschmückt werden. Die Anzahl 4 wies ursprünglich auf die vier Himmelsrichtungen hin, denn die Prozessionen an diesem katholischen Festtag gehen auf den Brauch der Stadt- oder Flurumgänge zurück, bei denen der himmlische Segen in alle Richtungen erteilt wurde. Die Altäre befinden sich in Hainhofen am Ende der Hainhofer Straße (da der angestammte Platz am ehemaligen Gasthof Mayr nicht mehr nutzbar ist), am Alten Feuerwehrhaus, am Neuen Feuerwehrhaus und besonders dekorativ am Kirchberg vor der Alten Volksschule. Auch der Baldachin, der Tragehimmel, unter dem die Monstranz mit der gewandelten Hostie bei der Prozession geschützt wird, ist ein wertvolles altes Kulturgut. Die Hostie, das Brot, das in der Eucharistiefeier zum "Leib Christi" wird, ist das Kernstück dieses Festes, deshalb erscheint die Bezeichnung "Corpus Christi", wie sie in anderen Ländern für diesen Tag verwendet wird, schlüssiger als unser deutscher Name "Fronleichnam", den so mancher falsch deutet. Seinem Kontext nach gehört der Feiertag eigentlich in den Rahmen der Karwoche eingereiht, aber da war der katholische Terminplan wohl schon so voller rot markierter Tage, daß man für Fronleichnam den 60. Tag nach Ostersonntag festgelegt hat, der auch gleichzeitig der 2. Donnerstag nach Pfingsten ist.  Auch wenn das Fest im Ortsteil Hainhofen noch in alter Tradition begangen wird, hat sich doch einiges gewandelt. Der Zug der Gläubigen, die dem Umzug folgen ist kürzer geworden, in diesen schwierigen Zeiten der katholischen Kirche. Einstmals war auch das schmückende Beiwerk üppiger, es wurden mehr Birken aufgestellt, die als Symbol der Fruchtbarkeit gelten und es waren mehr private Häuser mit Fahnen und roten Wandteppichen festlich herausgeputzt. Nach der kirchlichen Feier zog man treu seiner Vereinsfahne folgend als Schütze ins Gasthaus zum Lamm oder als Floriansjünger in den Brauereigasthof Mayr zum gemeinsamen Frühschoppen. Diese Gaststätten gibt es heute beide nicht mehr, aber immerhin: heute marschiert man nach der Messe gemeinsam zum Sportgelände oder man könnte nachmittags der endlosen Prozession der weinseligen Pilger folgen, die in Scharen hinausziehen zum Weinfest im "Schwäbischen Himmelreich", das mittlerweile zur weltlichen Tradition am Hainhofer Fronleichnamstag geworden ist.

  • Der 4. Altar am Kirchberg mit der Alten Schule. Diese Ansicht entspricht noch weitgehend dem Bild früherer Zeiten.
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  • Der 1. Altar am Ende der Hainhofer Straße
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  • Die zweite Station der Prozession am Alten Feuerwehrhaus
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  • Der 3. Altar steht in der Grünanlage vor dem Neuen Feuerwehrhaus
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  • Pfarrer Karl Freihalter zelebriert den Festgottesdienst umrahmt von den Hainhofer Vereinsfahnen
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  • Die Instrumente warten auf ihren Einsatz bei der Prozession
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  • Die Heilige Messe wird musikalisch vom Kirchenchor umrahmt
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  • "Ehrengäste" aus dem Profifußball
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  • Auf der Empore der Pfarrkirche St. Stephan
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  • Die Prozession setzt sich bei bestem Sommerwetter in Bewegung
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  • Der Baldachin diente heute als himmlischer Sonnenschirm
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