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Kunstpreis 2023 der Stadt Neusäß
Jeanette Scheidle und Christian Amerigo Odato überzeugen

Der 21. Kunstpreis der Stadt Neusäß geht in diesem Jahr an die Künstlerin Jeannette Scheidle aus Stadtbergen, der Sonderpreis der Sparkasse Schwaben-Bodensee an den Augsburger Künstler Christian Amerigo Odato.

Bei Scheidles Arbeit „Verspielte Dialoge“ handelt es sich um ein im Jahr 2022 entstandenes Unikat in verschiedenen Drucktechniken wie verlorener Farbholzschnitt, Siebdruck und C-Print. Als Meisterin auf dem Gebiet der Drucktechnik hat sie die Jury mit ihrer Arbeit überzeugt, die durch ihre ausgeprägte Vielschichtigkeit besticht. Durch sensibles und genaues Beobachten und Verfremden erzielt sie dabei eine neue Wirklichkeit hinter der Realität, indem sie Formen, Strukturen, Farbflächen und Texturen in eine neue Beziehung bringt.

Odatos prämiertes Bild „Venus von Milo“ von 2023 ist in Acryl auf Leinwand gemalt. Der Künstler widmet sich hier der menschlichen Figur und erst bei genauerem Hinschauen wird deutlich, dass es sich bei jeder einzelnen um eine andere Person handelt, die sich in Kleidung, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Kopfbedeckung von den anderen unterscheidet. In Zeiten einer globalen Überbevölkerung setzt sich Odato kritisch, leicht ironisch und humorvoll mit dem Phänomen der Massengesellschaft auseinander. „Die Venus von Milo“ lädt zum Verweilen, zum Nachdenken und zur Reflexion ein und ist Ausdruck seiner kritischen Sichtweise auf das Serielle in unserer Welt.

Für die 21. Neusässer Kunstpreisausstellung wurden 33 Künstlerinnen und Künstler mit 42 Exponaten von der Jury ausgewählt. Zu den künstlerischen Techniken zählten Mischtechniken, Arbeiten in Öl, Acryl sowie Collagen, Aquarelle, Holzschnitte, Siebdruck, Materialdruck und Fotoübermalungen. Unter den Exponaten befanden sich auch acht Plastiken in Bronze, Serpentinit oder Holz sowie ein Mix aus verschiedenen Materialien. Bürgermeister Richard Greiner: "Die Verleihung des Kunstpreises und des Kunstförderpreises ist nur ein Beispiel dafür, dass die Themen Kunst und Kultur in Neusäß einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Seinerzeit hat hier ja schon Johann Joseph Anton Huber, der auch als der „schwäbische Raphael“ gilt, gewirkt und Neusäß zu einem wahren „Huberschen Schatzkästlein“ gemacht. Wir freuen uns auf weitere Schätze!"

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