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Fast wie in echt: Bewerbertraining an der Mittelschule Neusäß

Sich bewerben heißt für sich werben – Die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Neusäß Am Eichenwald üben die „Fast-Echt-Situation“

Wie ermöglicht man Jugendlichen, die aufregende Situation eines Vorstellungsgesprächs zu meistern? An der Mittelschule Neusäß werden nicht nur theoretische Informationen im Rahmen des Unterrichts vermittelt, sondern es wird auch die Möglichkeit geboten, in simulierten Bewerbungsgesprächen die Echtsituation zu üben. Um ein möglichst realistisches Umfeld zu schaffen, lud die Schule auch heuer wieder externe Fachleute ein. In diesem Jahr unterstützten dieses Vorhaben die drei Unternehmerinnen Frau Susanne Holl (Fa. Holl, Elektrotechnik), Frau Christiane Weidner-Matza (Fa. Matza&Weidner, Maschinenbau) und Frau Maria Schattenkirchner (Fa. Schattenkirchner, Elektro-und Metalltechnik) sowie Frau Anett Schlewinsky (Fa. Müller Milch) und Herr Milorad Savic (Kaufland Neusäß), die selbst Einstellungsverfahren begleiten.

Vorteile für beide Seiten

Frau Holl erläuterte im Vorgespräch mit den Klassenleitern Frau Andrea Kempinger und Herr Josef Glück und der Konrektorin Frau Karin Klos die Motive für ihr Engagement als Trainerin: „Die originale Begegnung mit der Schule ermöglicht es uns, Schüler nicht nur über die Bewerbungsmappen zu beurteilen. Wir können uns einen besseren Einblick in das Umfeld des potenziellen Bewerbers verschaffen.“
Die Schüler hatten bereits im Vorfeld wichtige Punkte zum Thema „Vorstellungsgespräch“ erarbeitet und erschienen passend gekleidet, mit ihren ausgestalteten Bewerbungsmappen und teilweise auch so aufgeregt wie in der realen Situation. Gleich im Anschluss an die Gespräche erfolgte eine direkte individuelle Rückmeldung durch den Coach an den Bewerber.
Ziel der Vorstellungsgespräche war es, die Jugendlichen für den Arbeitsmarkt zu sensibilisieren und ihnen die praktischen Erfahrungen der Unternehmerinnen aus den zahlreichen Bewerbungsverfahren weiter zu geben.

Pünktlichkeit ebenso wichtig wie Teamfähigkeit und eine gute Bewerbungsmappe

So bekamen die Schüler Tipps und deutliche Hinweise, wie wichtig den Betrieben Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit, Organisationsvermögen, Teamfähigkeit, Disziplin und Sauberkeit sind. „Oberflächlich gestaltete und unvollständige Mappen sind ein Ausschlusskriterium. Damit kommt kein Vorstellungsgespräch zustande“, bekräftigte Frau Schattenkirchner. Den Schülern wurde auch sehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, im Zeugnis eine gute Bemerkung zu haben. Noten allein sind nicht ausschlaggebend für einen Ausbildungsplatz. Ebenso von Vorteil ist es, mehrere Praktikumsstellen, über die verpflichtenden Schulpraktika hinaus, aufweisen zu können. Dadurch kann der zukünftige Ausbilder sehr genau auf das Engagement des Schülers schließen.
In der abschließenden Gesprächsrunde ließen die Lehrer und Bewerbungstrainer den gelungenen Nachmittag nochmal Revue passieren. So freuten sich die Trainer über das höfliche Auftreten der Bewerber. Kritisch zu sehen war allerdings, dass sich einige Schüler zu sehr auf einen ganz bestimmten Beruf festlegten, den sie erlernen wollen und sie nur schwer zu motivieren seien, ihre Berufswünsche breiter gefächert aufzustellen. Frau Holl gab den Schülern mit auf den Weg, dass jeder auch einen „Ersatzberuf“ in der Tasche haben solle, wenn es mit dem Traumberuf nicht klappe. Frau Kempinger merkte an, dass sich der Aufwand lohne, da die Schüler von Fremden und erfahrenen Profis mehr annehmen als von den Lehrkräften und Eltern. Herr Glück ergänzte, dass die individuelle Beratung weitaus mehr bewirke als das Training im Klassenverband. Die theoretische Vorbereitung im Unterricht sei zwar wichtig für die Grundlagenbildung, sie könne aber die Realsituation nicht ersetzen.“
Die Konrektorin Frau Karin Klos bedankte sich für das außerordentliche Engagement der Bewerbungstrainer und freut sich auf eine Wiederholung für die zukünftigen 9. Klassen.

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