„Das Bild ist die Mutter des Wortes“: Theater-Abo der Stadthalle Neusäß lockt mit attraktivem Programm (2 Theater-Abos zu gewinnen!)
„Das Bild ist die Mutter des Wortes“, stellte Hugo Ball fest. Das Titelphoto des neuen Abo-Hefts signalisiert eine zweigeteilte Welt. Der ungeschminkten, verblüfften Frau steht eine wunderbar phantasievoll geschminkte Theatermaske gegenüber. Ein ideales Theaterbild, das die Phantasie anregt, den symbolischen Faden verbal weiterzuspinnen. Es kommt vom Theater Eisleben, das mehrere hochwertige Inszenierungen im Abo lieferte. Heuer ist es mit Ibsens phantasiesprühendem Peer Gynt vertreten, der das Abo-Thema exemplarisch illustriert. Peer flüchtet aus seinem Elend in exotische Scheinwelten mit Trollen, Dämonen und unermesslichem Reichtum. Der Weg zurück ist der Weg zu Peers eigenem Inneren, mit dem er Frieden schließen muss, wie Faust mit dem Gott und dem Teufel in sich. Zurecht wird Ibsens Stück „Faust des Nordens“ genannt.
Auch die übrigen Abostücke zeigen Gegenwelten auf. Darin liegt eine der unschlagbaren Funktionen des Theaters, die Horvath zu der Feststellung inspirierte: „Das Theater als Kunstform kann nicht untergehen, aus dem einfachen Grund, weil die Menschen es brauchen“. Darum aber kann die Krise dem Theater wenig schaden, im Gegenteil. Eine Krise kann man auch als Chance begreifen, wie die alten Griechen in der Dramentheorie oder das Chinesische, das für beides nur ein Schriftzeichen kennt. In schwierigen Zeiten zieht es die Menschen vermehrt ins Theater, weil sie darin Gegenentwürfe zu sehen bekommen. Jürgen Flimm sah im Jahr 2000 das Theater vor der „größten Krise“. Die Krise kam nicht hier, nein in der Wachstumsbranche Banken, die unvorstellbare Summen vernichteten.
Ein Gutachten der Bundesregierung lieferte erstaunliche Zahlen. Die „Kulturwirtschaft“ ist die drittgrößte Branche nach dem Maschinenbau und der Autobranche, den Krisenbranchen, mit einem Umsatz von 132 Milliarden, 1 Million Beschäftigten in 240.000 Unternehmen. Die steuerbefreiten Theater, die subventioniert werden, sind darin nicht einmal enthalten. Die Branche der sogenannten soften Standortfaktoren ist ein ernstzunehmender Wirtschaftssektor, der viele Arbeitsplätze sichert. Mit der Konstitution von Gegenwelten kann das Theater verkrustete Strukturen aufzeigen, manchmal auch aufbrechen im Denken und Handeln. Das Abo 2009/2010 belegt das exemplarisch. In dem Stück nach dem Oscargekrönten Film „Das Leben der anderen“ prallt die Stasi auf die Gegenwelt des Geistes. Der Geist siegt – ein Vorzeichen für den Untergang der DDR. In Plenzdorfs Kultstück "Die neuen Leiden des jungen W." trifft die Realität der DDR auf Goethes Werther – beides hochaktueller Stoff zum Überdenken gerade wegen des Suizids. „Die lustigen Weiber von Windsor“ holen den Gecken Falstaff auf den Boden der Realität zurück. Die Geliebte fährt mit dem älteren Galan „Achterbahn“, enthüllt ihr anderes Gesicht und reißt auch ihm die Maske vom Gesicht. Das 6. Abostück zeigt 3 große Umbruchsepochen im Schnelldurchlauf und enthüllt so eine Konstante. Der Mensch rappelt sich immer wieder auf, passt sich veränderten Strukturen an.
Im Musik-Abo führt uns zunächst Hans-Ulrich Höfle „Hinter die Kulissen“, zeigt Situationen, in denen das Spiel im Spiel selbst thematisiert wird, in „Kiss me Kate“ oder im „Phantom“. Zum Jahreswechsel versetzt uns eine brillante Musical-Show in heißes „Musical Fieber“. Zum Abschluss führt eine spritzige Revue das bewegte Leben Offenbachs anschaulich vor Augen. Lust bekommen auf die Theaterwelten? Ein Anruf genügt und Sie sind dabei. Tel. 0821/4606-145!
Theater Abo zu gewinnen!
Wir verlosen 2 Theater-Abos für die Stadthalle Neusäß. Schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrem Namen, Ihrer Telefonnummer und Ihrer Adresse unter dem Betreff "Abo" an verlosung@myheimat.de. Einsendeschluss ist der 30.5.2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.