Besucherrekord beim Herbstkonzert der Stadtkapelle Neusäß
Darf ich bitten?! „Tanz“ war das Motto des diesjährigen Herbstkonzerts der Stadtkapelle Neusäß e.V. Dieser Aufforderung folgten knapp 400 Zuhörer, die dem Konzert in der ausverkauften Stadthalle in Neusäß am Samstag den 16.11.2014 lauschten.
Eine Neuerung gab es beim Ablauf des Konzertes. Nicht wie gewohnt das Jugendblasorchester sondern die Stadtkapelle gestaltete den ersten Teil des Konzertes. Willkommen hießen die 55 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Peter Weber das Publikum mit dem Stück „Folk Dances“ von Dimitri Schostakowitsch, in dem sich schnelle Passagen des Holzregisters mit mächtigen Klängen des kompletten Blechsatzes abwechselten. Das zweite Stück „Incantation and dance“ von John Barnes Chance barg für sämtliche Register viele technische Raffinessen. Dirigent Peter Weber wünschte sich von seinen Musikern und den Zuhörern bei diesem Stück Offenheit für Neues. Beginnend mit mystischen Klängen der Flöten (Solisten Katrin Böck und Carina Lochbrunner) die nach und nach durch andere Register ergänzt wurden übernahm im darauf folgenden Prestissimio zunächst das Schlagwerk die Führung. Immer wieder wechselten sich schnelle Läufe im Holz mit massiven Klängen im hohen und tiefen Blech ab und führten am Ende zu einem fulminanten Höhepunkt. Weiter ging es mit schwungvollen Walzerklängen, dem „Walzer No. 2“ , der ebenfalls aus der Feder von Dimitri Schostakowitsch stammt. Beginnend mit einem Saxophonsolo (Solistin Claudia Nerz) wurde die eingängige Melodie von allen Registern weitergeführt. Nach dem darauf folgenden 1. Satz aus der „Second Suite“ von Alfred Reed übernahm Markus Donderer den Taktstock. Der bekannte Walzer „Gold und Silber“ aus der Feder von Franz Lehar ließ so manchen Zuhörer im Takt mitwiegen. Als letztes Stück vor der Pause gab die Stadtkapelle, diesmal unter der Leitung von Christoph Lindenmayr, das Stück „African Symphony“ von Van McCoy zum Besten. Hier wurde das Publikum in die Welt Afrikas entführt. Das Schlagwerk gab hier das Trommeln der Steppenvölker wieder, und die Posaunen und Hörner übernahmen den Part der durch die Steppe ziehenden Elefanten, die immer wieder die klangvolle Melodie durchzogen. Mit langanhaltendem Applaus wurden die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle in die Pause entlassen.
Im zweiten Teil nahm das Jugendblasorchester der Sing- und Musikschule Neusäß e.V. ebenfalls unter der Leitung von Peter Weber auf der Bühne Platz und hieß die Zuhörer mit dem Stück „Into the clouds“ von Richard L. Saucedo willkommen. Hier waren zu Beginn vor allem die Holzbläser mit schnellen Tönen gefordert. Mit der mehrsätzigen Suite „Caribbean Summer“ von Luigi di Ghisallo ging es im Programm weiter. Zusätzlich zum Jugendblasorchester spielten bei diesem sowie dem darauf folgenden Stück „Dos Muchachos“ vor allem die Jungmusiker der Musikkids die Hauptrolle. Gekonnt meisterten Sie auch die schnellen Passagen der beiden Werke, obwohl die meisten von Ihnen erst seit kurzer Zeit Ihr Instrument erlernen. Natürlich wurden die jungen Talente mit ausgiebigem Applaus belohnt. Weiter ging es wieder mit dem Jugendblasorchester und einem Medley mit den bekanntesten Melodien aus der Bühnenshow „Lord of the dance“. Zu beginn entführte ein Piccolo-Solo (gespielt von Katja Zimmermann) die Zuschauer in die grünen Hügel Irlands und die nachfolgenden schnellen Passagen ließen fast keine Füße im Publikum still stehen. „Hobbits – Dance and Hymn“ war das nächste Stück, welches die bekanntesten Lieder aus der Film-Trilogie „Herr der Ringe“ wiedergab und die Zuhörer in die weiten des Auenlandes entführte. Auch hier waren alle Register gleichermaßen gefordert und meisterten Ihre Parts bravourös. Mit „Powerplay“, einem rockigen Stück aus der Feder von Thomas Doss verabschiedeten sich die Jungmusiker vom Publikum und wurden mit langanhaltendem Applaus für Ihre tolle Leistung belohnt.
Noch einmal nahm die Stadtkapelle auf der Bühne Platz. Nebelschwaden zogen auf und tauchten die Bühne in eine schaurige Atmosphäre. Mit einem Medley aus dem Musical „Tanz der Vampire“ hatten sich die Musikerinnen und Musiker um Peter Weber einen besonderen Leckerbissen bis zum Schluss aufgespart. So erschienen in der Mitte des Stückes wie aus dem nichts zwei Gestalten auf der Bühne. Graf Krolock (gesungen von Johannes Neuburger) und Sarah (gesungen von Julia Weißhaupt) übernahmen beim Lied „Totale Finsternis“ die Führung und brachten mit Ihrer Darbietung richtige Musicalatmosphäre in die Stadthalle. Langanhaltender und Tosender Applaus lässt hoffen, dass das nicht die letzte Darbietung der beiden Sänger zusammen mit der Stadtkapelle Neusäß war. Natürlich wurden die Musikerinnen und Musiker nicht ohne Zugaben entlassen. Nach dem 3. Satz aus der „Second Suite“ von Alfred Reed sowie dem Neusäßer Stadtmarsch „Hinter dem Schellenbaum“ aus der Feder des leider schon verstorbenen ehemaligen Dirigenten der Stadtkapelle, Ansgar Weißerth, verabschiedete sich die Stadtkapelle standesgemäß mit der Bayernhymne von Ihrem Publikum.
Zusammenfassend können die Musikerinnen und Musiker um Peter Weber auf ein sehr erfolgreiches Konzert zurückblicken und hoffen, dass Ihnen das Publikum auch weiterhin so treu bleibt und Ihnen beim Frühjahrskonzert am 28.03.2015 erneut ein ausverkauftes Haus beschert.