2. Bürgerinformationsveranstaltung Neue Mitte Westheim
Auftaktveranstaltung Gestaltungshandbuch
Knapp 40 interessierte Anwohnerinnen und Anwohner kamen zur zweiten Bürgerinformationsveranstaltung für die Städtebauförderungsmaßnahme „Neue Mitte Westheim“. Zentrales Thema war das Gestaltungshandbuch, das in Zusammenarbeit mit Eigentümern und Anwohnern erarbeitet werden soll. Moderiert wurde der Abend vom Architekturbüro Schirmer aus Würzburg.
Aktueller Stand
2013 wurde Westheim in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen, und seitdem wurde schon einiges in die Wege geleitet, wie Erster Bürgermeister Richard Greiner in einem kurzen Rückblick präsentierte. So wurden unter anderem 2017 eine Sanierungssatzung erarbeitet und vom Stadtrat verabschiedet und ein Masterplan bzw. Gestaltungskonzept für das Bahnhofsumfeld und das Gebiet rund um das Notburgaheim erarbeitet. Mit dem Erwerb der Wiese des ehemaligen „Seitz-Hofes“ wurde die Voraussetzung für den Neubau von Grundschule und Feuerwehr geschaffen, für den jetzt das Planerauswahlverfahren angepackt wird. Weitere Maßnahmen wie die Verlagerung des P+R-Parkplatzes oder der Erwerb des Bahnhofsvorplatzes sind in Arbeit.
Förderfähige Sanierungsmaßnahmen
Herr Janotta von dem Kommunalberatungsunternehmen „die Städtebau“ stellte die Fördermodalitäten für private Sanierungsvorhaben vor: diese können bis zu 30% nach Maßgabe eines noch vom Stadtrat Neusäß zu beschließenden Förderprogramms bezuschusst werden, und steuerliche Sonderabschreibungen sind ggf. ebenfalls möglich. Besonders wichtig ist hierbei, die geplanten Sanierungen frühzeitig mit dem städtischen Bauamt abzustimmen und abzuklären, welche Maßnahmen förderfähig sind.
Welche Maßnahmen förderfähig sind, wird in einem „Gestaltungshandbuch“ festgelegt, das in einem nächsten Schritt erarbeitet werden muss. Hierfür stellte Architektin Alexandra Franzke in einer ansprechenden Präsentation die Bestandsanalyse der Ortsstruktur Westheim sowie typische Gestaltungselemente vor. Ziel des Förderprogrammes ist es vorrangig, die Identität des Westheimer Ortskerns sowie die Baudenkmäler zu erhalten. Deshalb sollen in dem Gestaltungshandbuch Gestaltungselemente wie Fassaden, Türen, Fenster, Tore, Dächer oder auch Hof- und Grünflächen festgelegt werden, die „typisch“ für den Ortskern sind bzw. sich gut in das bestehende Ensemble einfügen.
Auf dieser Grundlage wurden inzwischen Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt. Während im Umfeld des Gebäudes Von-Rehlingen-Straße 5 und 7 a, in welchem eine moderne Tagespflege eingerichtet wird, weitgehend Konsens mit den vorgeschlagenen Ortskern-Sanierungsideen besteht, muss im Bereich Notburgaheim die Planung auf die Belange des Pflegeheims abgestimmt werden, wozu noch intensive Abstimmungsgespräche erforderlich sind.
Erarbeitung des Gestaltungshandbuches
Anschließend konnten die Westheimer Bürgerinnen und Bürger in einem Workshop ihre Ideen, Vorschläge aber auch Visionen, wie sie sich die zukünftige Gestaltung ihres Ortes vorstellen, erarbeiten. In drei Gruppen wurden Ideen für das Ortsbild, die Gebäudegestaltung und für Gärten und Freiflächen gesammelt. Das Architekturbüro Schirmer wird die Ergebnisse dokumentieren und auswerten und in die Ausarbeitung des Gestaltungshandbuches aufnehmen. Nach Bestätigung des Gestaltungshandbuchs durch den Stadtrat und Veröffentlichung des Förderprogramms haben die Bürger die Möglichkeit, private Vorhaben hinsichtlich der Förderfähigkeit mit dem städtischen Bauamt abzustimmen.
Infolge der bevorstehenden Fertigstellung der Tagespflege-Einrichtung ist es jetzt erforderlich, die Materialität der zu verwendenden Baustoffe für die Ausführung der privaten Freifläche und die Umgestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen mit Gehweg und Bushaltestelle festzulegen.
In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 16. Juli 2019 wird das Materialkonzept vorgestellt und erläutert. Soweit im Gremium Konsens besteht, werden diese Vorgaben für die Fertigstellung der Tagespflege-Einrichtung und die Umsetzung der weiteren Maßnahmen in der Von-Rehlingen-Straße zu Grunde gelegt.