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Wirtschaftsförderung in Neusäß - In Interview mit Susanne Tochtermann über Neusässer Gewerbegebiete, Wirtschaftskrise und die Gewerbesteuer

  • Luftaufnahme vom Gewerbegebiet Stadtmitte (Daimler-/Lohwald/Gutenbergstraß)
  • Foto: Stadt Neusäß
  • hochgeladen von Tanja Wurster

mh bayern: Frau Tochtermann, Sie kümmern sich um die Wirtschaftsförderung der Stadt Neusäß. Welche Aufgaben sind für Sie damit verbunden?

Susanne Tochtermann: Die Wirtschaftsförderung ist die Schnittstelle zwischen Kommune und Wirtschaft und ist für Unternehmen auch Ansprechpartner innerhalb der Kommune. Neben der Kontaktpflege zu den ansässigen Unternehmen ist sie auch behilflich bei der Suche von Gewerbeimmobilien und Ansiedlungswünschen.

mh bayern: Das Tal der Wirtschaftskrise scheint durchlaufen, der ifo-Geschäftsklimaindex stieg erneut an. Wie lautet Ihre Prognose für dieses Jahr für Neusäß?

Susanne Tochtermann: Gespräche mit ansässigen Unternehmen und vorliegende Ansiedlungsanfragen zeigen, dass die Wirtschaft wieder im Aufschwung ist.

mh bayern: Derzeit hat Neusäß fünf Gewerbegebiete, ein sechstes soll nördlich der Entlastungsstraße Mitte 2011 entschlossen werden. Wie ist der momentane Stand der Dinge? Können Sie uns schon sagen, welche Unternehmen sich dort ansiedeln werden?

Susanne Tochtermann: Die Aufstellung des Bebauungsplans wurde vom Stadtrat beschlossen. Ziel ist es, 2011 mit der Erschließung zu beginnen. Es liegen Anfragen von diversen Unternehmen vor. Es wird dort vorwiegend produzierendes Gewerbe sein.

mh bayern: Welches der Gewerbegebiete ist das größte und können Sie uns in einigen Sätzen die Entstehungsgeschichte, den Status quo sowie einen Ausblick auf die weiteren Entwicklungstendenzen geben?

Susanne Tochtermann: Das größte Gewerbegebiet befindet sich mitten im Herzen von Neusäß im Bereich der Daimler-/Lohwald/Gutenbergstraße mit einer Fläche von ca. 237.000 m² (25,5 ha). Im südlichen Bereich dieses Gewerbegebiet sind vor allem Einzelhandel im Bereich Lebensmittel, Kleidung und Dinge des täglichen Bedarfs vorherrschend, während im restlichen Gelände vor allem Industrie, Handwerk und produzierendes Gewerbe angesiedelt sind. Dieses Gewebegebiet ist bereits in der 60er Jahren entstanden. Nachdem ca. 20 Jahre später die Wohnbebauung um dieses Gebiet sehr schnell gewachsen ist, befinden sich heute dort einige Industriebetriebe in sehr beengter Lage, ohne große Möglichkeiten für eine Erweiterung. Auf dem ehemaligen Gloggergelände entsteht derzeit ein neues Areal mit Einzelhandel im Bereich Lebensmittel, Kleidung und Sportartikel sowie verschiedenen Büroeinheiten.

mh bayern: Kürzlich wurde die Abschaffung der Gewerbesteuereinnahmen unter Politikern diskutiert. Wie stark ist Neusäß auf diese Einnahmequelle angewiesen?

Susanne Tochtermann: Neben der Einkommensteuer als Haupteinnahmequelle ist die Gewerbesteuer ein großer Einnahmeposten der Kommune. Damit ist die Stadt Neusäß auf diese Einnahmen angewiesen.

mh bayern: Das Kennzeichen einer effektiven Standortpolitik ist eine vorausschauende Gewerbepolitik. Mit welchen Vorteilen kann Neusäß aufwarten, die andere Gewerbegebiete in der Umgebung nicht haben?

Susanne Tochtermann:
- hervorragende Infrastruktur und zentrale Lage
- niedriges und solides Kostenniveau
- außerordentliche Kaufkraft
- ausgezeichnete Bildungsangebote
- hohe Wohnqualität

mh bayern: Vielen Dank für das Interview!

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