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Wie es sich anfühlt, in 4000 Metern Höhe aus dem Flugzeug zu fallen...

  • Glückliche Landung nach dem ersten Tandem-Sprung!
  • Foto: Klahold
  • hochgeladen von Michael S.

Verdammt geil! Einfach nur fallen. Frei. Rasend schnell. Durch klare Luftschichten, in die sonst nur Vögel und Flugzeuge vordringen. Ich falle durch die Wolken. Und schon ist das Gefühl der grenzenlosen Freiheit vorbei! Zeit vergeht in 4000 Metern Höhe wie im Fluge. Zeit hat keine Bedeutung. Wer bei seinem ersten Fallschirmsprung nichts besseres zu tun hat, als die Sekunden zu zählen, der macht etwas falsch. Sie sind teuer genug.

Ab rund 180 Euro kann man in Bayern einen Tandem-Fallschirmsprung absolvieren. Außer einer durchschnittlichen Fitness brauchen wagemutige Springer kaum Voraussetzungen. Die Beine sollte man 90° Grad anziehen können. Wenn du in der Luft am Fallschirm hängst, ist das für Nicht-Turner gar nicht so einfach. Aber spätestens auf den letzten Metern vor der Landung, empfiehlt es sich, die Beine hochzulegen. Zumindest, wenn der Tandempilot – auch Tandem-Master genannt, dessen Leben ebenso wie deines an ein paar Schnüren hängt, eine sitzende Landung bevorzugt. An vier Halterungen bin ich mit meinem Tandem-Master Gunnar verbunden. Meine Lebensversicherung - sofern der Schirm sich öffnet. Im Flieger kettet er uns zusammen – und das wird bis zur sicheren Landung auf der Wiese vor dem Flugplatz so bleiben. Sechs Jahre lang hüpft er schon aus Flugzeugen, unter sich Menschen, die sich trauen, mit ihm den freien Fall zu genießen!

Man kann schon ein bisschen von Wahnsinn sprechen, wenn jemand freiwillig die Flugzeugtür öffnet und sich aus dem Flugzeug schubsen lässt – wenn die kleine Maschine, in die noch drei weitere Tandem-Sprungpaare gepfercht sind, durch die Wolken fliegt. Die Zuschauer auf der Erde sehen nichts davon. Kein Knäuel, keinen Punkt – nichts. Erst, wenn sich der Fallschirm in rund 1500 Meter Höhe öffnet, wissen die Angehörigen am Boden, dass du nicht gekniffen hast. Und dass mindestens einer der zwei Fallschirme aufgegangen ist. Obwohl ich in der Aufregung nicht alles genau so gemacht habe, wie mir im Einweisungsvideo gezeigt wurde, kommen Gunnar und ich problemlos und heil unten an. Nur ein bisschen Druck auf den Ohren habe ich. Und mein Körper schüttet Endorphine en masse aus. Das ist auch bei Gunnar nach sechs Sprungjahren noch so. Er vergleicht sich mit einem Drogenabhängigen. Wenn er mal einen Monat im Urlaub ist, verlangt sein Körper wieder nach einem Fallschirmsprung, sagt er. Und dass unser gemeinsamer Absprung für ihn eine Premiere war. Denn noch nie ist er absichtlich sitzend aus dem Flugzeug gepurzelt. Normalerweise stehen Tandem-Master und Passagier mit dem linken Fuß auf der Trittstufe und knien mit dem rechten im Flieger, ehe es abwärts geht. Im freien Fall. Ungewiss, ob sich der Fallschirm tatsächlich öffnet. Mit einem atemberaubenden Gefühl und einer fantastischen Aussicht. Die Schutzbrille darf ich dann übrigens nach oben schieben, um mit bloßem Auge die putzigen Menschen, die Landewiese und den Traktor zu inspizieren.

In der Regel geht der Fallschirm auf. Das merkt man, wenn sich die Gurte um die Beine festziehen, man plötzlich nicht mehr im Hohlkreuz mit dem Bauch voran gen Wiese steuert, sondern in der Luft steht und es kalt um die Knöchel wird. Sobald wir auf Kurs sind, darf ich sogar mal lenken. Gunnar sagt mir, in welche Richtung. Am rechten Seil ziehen bedeutet, nach rechts fliegen, am linken Seil nach links. Das erfordert viel Kraft. Gunnar hat mehr davon als ich, also übernimmt er wieder. Und kündigt gleich eine scharfe Rechtskurve an. Wow, die war wirklich scharf. Noch ein paar mehr davon und mir wird schlecht. Aber es kommen nur noch ein paar harmlosere Kurven. Die Landeposition haben wir schon in 1500 Meter Höhe geübt. Klappt noch nicht so gut. Ich kriege die Beine einfach nicht richtig hoch. Eine stehende oder laufende Landung könnte Abhilfe schaffen. Aber wir bleiben bei der sitzenden und in gut 200 Meter Höhe versuche ich auf Kommando die Beine hochzubringen. Kurz bevor unsere Ganzkörper-Fallschirmanzüge Bodenkontakt herstellen, gelingt dann auch die Turnübung. Alles super! Als Erstes gesprungen, als Zweites gelandet und damit mehr geile Zeit im Reich der Vögel verbracht, nachhaltig Endorphine ausgeschüttet und eine Premiere gehabt – was will man bei seinem ersten Fallschirmsprung mehr? Ein Fallschirmsprung, der bei mir ursprünglich „nur“ ein Gleitschirm-Tandemflug werden sollte. Der kommt als nächstes.

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