Sommertage - Zeckenplage
Noch nie zuvor gab es in unseren Breiten eine solche Zeckenplage. Schuld daran sind vermutlich die relativ milden Winter und die feucht-warmen Sommer der letzten Jahre. Gute Bedingungen für die achtbeinigen Blutsauger.
Zwar ist der Biss einer Zecke nicht schmerzhaft, jedoch kann er gefährliche Folgen haben. So werden in zunehmender Anzahl Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose durch Zecken übertragen.
Die FSME ist eine durch Zecken übertragene Viruskrankheit, welche eine Entzündung der Hirnhäute in schweren Fällen aber auch des Gehirns und Rückenmarks verursachen kann. Die FSME kann bleibende Schäden hinterlassen und vereinzelt tödlich verlaufen. Zur Behandlung der FSME gibt es keine Medikamente. Vor der Erkrankung schützt nur eine rechtzeitig und vollständig durchgeführte Impfung. Bis auf wenige Ausnahmen gelten mittlerweile die meisten Regionen Süddeutschlands als FSME-Risikogebiet. Jeder, der sich dort viel im Garten oder der Natur aufhält, sollte sich gegen FSME impfen lassen. Die modernen Impfstoffe sind gut wirksam und gut verträglich – auch FSME-Impfstoffe für Kinder sind erhältlich.
Eine Impfung gegen die Borreliose gibt es leider nicht. Diese Erkrankung wird von Bakterien übertragen und ist noch häufiger als FSME. Das Robert Koch Institut geht von jährlich 60.000 Borrelien-Infektionen in Deutschland aus. Wird die Borreliose nicht rechtzeitig erkannt, kann die Infektion chronische Gelenkbeschwerden verursachen, aber auch den Herzmuskel schädigen oder das Nervensystem befallen. Im frühen Stadium kann die Borreliose durch Antibiotika meist gut behandelt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die frühen Symptome erkannt werden und an eine Borrelien-Infektion überhaupt gedacht wird. Ein häufiges Frühsymptom ist die sogenannte Wanderröte: Etwa fünf bis zehn Tage nach dem Zeckenbiss taucht an der Einstichstelle erneut eine Rötung auf, die sich dann ausbreitet. Der Kreis der Rötung wird also größer. Bereits der geringste Verdacht auf eine Borreliose machte einen Arztbesuch unbedingt erforderlich !
Dies können Sie beachten, um sich vor Zecken zu schützen:
- Nach dem Besuch in Wald und Flur den Körper sorgfältig absuchen. Gefundene Zecken sorgfältig entfernen (siehe unten)
- Lange helle Hosen und hohes Schuhwerk tragen. Die Zecke lässt nicht von Bäumen auf ihre Opfer fallen, sonder lauert auf hohen Grashalmen und im Gestrüpp.
- Hohes Gras meiden. Ein Zeckenbiss kann auch im eigenen Garten erfolgen.
- Zeckenschutzmittel sind geeignet das Risiko von Zeckenbissen zu verringern. Sie bieten jedoch keinen absoluten Schutz gegen Zeckenbisse!
- Auf einen ausreichenden Impfschutz gegen FSME achten.
Dies sollten Sie tun, wenn Sie von einer Zecke gebissen wurden:
Die Zecke so schnell wie möglich entfernen! Je länger sich eine Zecke in der Haut festsaugt, desto höher ist das Risiko, dass Krankheitserreger übertragen werden. Deshalb ist es wichtig, die Zecke unmittelbar nach der Entdeckung zu entfernen.
Die Zecke sollte mit einer Pinzette, einer speziellen Zeckenzange- oder Schlinge so nahe wie möglich an der Haut gegriffen und vorsichtig nach hinten gezogen werden. Eine Drehbewegung beim Entfernen ist nicht notwendig. Desinfizieren Sie nach dem Entfernen der Zecke die Stichstelle, um Entzündungen zu vermeiden. Falls Körperteile der Zecke (Kopf, Beissapparat) in der Wunde verbleiben, lassen Sie diese durch den Arzt vollständig entfernen.
Vermeiden Sie unbedingt, den Zeckenleib mit der Pinzette zu quetschen, um keine Krankheitserreger aus der Zecke in die Wunde zu pressen.
Weitere Infos unter : www.praxisdrteuber-bogenrieder.de