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Requiem für die Sprache? Nur über meine Leiche!

Wie schade, wenn Menschen ihre Sprache vergessen, Worte durch Worthülsen ersetzen, ihre Vater-und-Muttersprache nicht mehr verstehen. Wenn sie ihren Reichtum nicht erkennen, nicht die Klarheit ihrer Formulierungen.

Jede Sprache hat ihren eigentlichen Reichtum ihre ganz eigentümliche Schönheit. Jede Sprache sagt viel aus über die Geschichte und den Charakter des Volkes, das sie spricht.

Sprache verändert sich, ist lebendig, sofern wir ihr die Chance zur Entwicklung geben. Ihr Reichtum und ihre Schönheit werden uns nicht geschenkt, wir müssen uns beides erwerben.

Leider erweist sich die anscheinende Bereicherung mancher Sprachen durch fremde Elemente und Einkreuzungen – heute oft eher als Verunkrautung, indem nämlich eine blühende Sprachlandschaft überwuchert wird von Alleskönnern wie Giersch oder Brenn-Nessel im Garten. Hier führt Veränderung eher zu Verarmung, ja fast Verendung. Dann wird jemand, der eine reichhaltige Sprache spricht zum Exoten im eigenen Lande ---

Der Sprachverarmung stelle ich mich gern und jederzeit entgegen mit einer opulenten, farbenreichen Sprache. Eine Exotin zu sein bekenne und bestätige ich hiermit gerne und freiwillig.

Neusäß im August 2006 - Gabriela Graf

8 Kommentare

Lieber Matthias,

was der Dialekt in der Musik betrifft, da kommen Regionen ganz gut zurecht damit, wenn man da denkt an alte Lieder, wollte eben "Songs" schreiben, "Du, i han a Ufo g'seah", oder aber die Kölner mit den "blackföös", die "Randfichten" auch dem Fichtelgebirge, was nicht immer unbedingt in die "Musikantenstadelwelt" einzuordnen ist. Denn die sogenannte "Volkstümliche Musik", die teils im Dialekt gesungen wird, gehört heute fast zum deutschen Schlager, nur das Outfit ist noch "volkstümlich".
Habe immer wieder versucht schwäbische Texte an die verschiedensten Verlage zu schicken, doch leider will mit der "schwäbischen" Mundart keiner richtig was zu tun haben. Wenn dann muss sie schon aus BW kommen.

Nicht zuletzt hat auch das Handyzeitalter und die SMS diese Kürzel der Sprache mitgebracht. Und die zu Haufen laufenden Soaps im Fernsehen, die vielen amerikanischen Comedy - Serien, und natürlich die "coolen" Interpreten, die unsre Jugend damit angesteckt hat.

Es geit Schpraucha, so viel auf der Welt,
I ka es net saga, vielleicht hat‘s oiner zählt.
Mei Schwäbisch, ja i leignes net weg,
Brengt fer manche zeascht mal an Schreck.

Mei Muatter, dia hat mir‘s schwäbisch g´lernt,
Ond grad so wia sia, hau i mi nia entfernt.
I schtand zo meiner Hoimat ond der Schrauch,
Trag boide em Herza ond net bloß em Bauch.

Es geit so viel Wörter, dia reimat sich schea,
Em schreibdeitscha han i dia no nia g´seah.
Vielleicht isch deshalb dia Schprauch au so rond,
Des schwätza au schwäbisch a gar a so bont.

A leisa Supp, ja dia schmeckt fad,
Ond an Gaza nemmt ma zom Suppaschepfa grad.
A Duranand isch a dick´s Omlett zerhackt,
A Saumaga oiner der alles zem packt.

Ebbes lätschiges isch, wia soll i dau sa,
Ebbes mit deam ma halt nix afanga ka.
A Lätschabeb isch oifach lätschig ond fad,
Von ma Sausiach isch er `s Gegatoil grad.

A Gratl, des isch d‘Fiaß usanand,
A Gratler lauft beas omanand.
A Gratl, des isch au so manchiges Weib,
Wobei‘s Gratla ja heifaweis geit.

A so a Graffl, des isch unnutz Zuig,
Hat oiner Schläg griagt, nau ha man verbluit,
Zor ra Brennta, ja dau wett au Wanna g´sait,
A ewiger Dippl, der wett nemme g´scheit.

Ja fährt oiner gar da Hoara glei nauf,
So fährt er mit dem Auto einen Anstich hinauf.
Ond Haura, dau kämpfat zwoi mitanand,
Dr Grend isch als Kopf weit bekannt.

A Kachl, des isch a dickara Frau,
D‘ Quatratratschl duat ma iberall hau.
Des isch oina dia Zeitong von moara scho kennt,
Ja alles woiß, s‘ moischt gar net schtemmt.

Zom Aftermedeg wet Dienschtag au g‘sait,
Neaba dana, des isch gar net weit.
A Bachale isch a guat g‘rautenes Kend,
Isch a Milch nemme guat, ja nau isch e halt g´rennt.

Es geit viele Schwauba, dia kennat des net,
Weil bei de Jonge schriftdeitsch g‘schwätzt wet,
Die Alte, dia wissat so so manch‘s Wort,
D‘Ausschprauch isch verschieda, en an‘dre Ort.

Ja, Schriftdeutsch wird geredet oder aber englisch, weil auch das ja in ist. Und diese Fremdwörter werden uns täglich im Fernsehen, der Zeitung, von der Politik und der Wirtschaft bis zur Wissenschaft um die Ohren geschmissen, auch in der Hoffnung das es niemand versteht....

Lieber Luis, danke für Deinen Kommentar und gleich das passende Gedicht dazu!
Was ich meinte ist, dass ich beobachte, dass vielen jungen Menschen die wirkliche Volksmusik und der Zugang dazu verschlossen bleibt. Und das finde ich sehr schade, weil ich auch grad kulturell sehr viel von unserer Tradition und Identität darüber transportiert wird. (Ich habe z. B. auch früher sehr viele mehrstimmige bayerische Gstanzl, Jodler etc. gesungen in einer Gesangsgruppe. Und ich kann dieser Musik sehr viel abgewinnen. )
Es gibt aber meines erachtens wenige Anknüpfungspunkte in der heutigen Jugendkultur, die den Zugang zu dieser Musik und damit auch dem Teil unserer Tradition öffnen.
Und dafür müsste es mehr Künstler geben wie Polt oder die Biermöslblasn, die in ihrer Authenztität auch noch die Jugend erreichen, und somit diesen Aspekt wieder tiefer in unserer Gesellschaft verankern würden.

Da hast Du recht Matthias,

es kommt alle Jubeljahre einmal vor das ein "Anton aus Tirol" oder die Zillertaler die Jugend begeistern können, mit den sogenannten "volkstümlichen" Hits.
Und doch hat mir mal ein relativ junger Mensch bei einer Faschingsveranstaltung erklärt, ich machte DJ und legte die deutsche Hitparaden rauf und runter auf, vor allem die 70er und 80er, der sagte....."mensch ihr habt noch tolle Lieder gehabt"!
Und ich muss immer wieder feststellen, wohl auch diesen Fasching wieder, auch bei einem Schülerball der 5ten und 6ten Klasse Hauptschule, die Teens fahren wieder auf den alten deutschen Schlager ab.
Und wenn ich mir die Fetenhits 2007 anschaue, Apresski-Party-Hits, so ist wieder mal mehr auf altbewährtes zurück gegriffen worden.
Vielleicht ist es einfach schwerer die richtige Musik zu machen?

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