Pflegeheim am Lohwald, Neusäß /Diakonie
Das Pflegeheim am Lohwald in Neusäß feierte am Sonntag mit einem Sommerfest den 20. Geburtstag. Das war Anlass gemeinsam mit Bewohnern und Gästen zu feiern.
Einrichtungsleiterin Justine Bohn begrüßte die Gäste und wünschte ihnen, dass sie diesen Nachmittag genießen, wichtig war ihr auch, dass es das Wetter gut meint und die dunklen Wolken schnell verschwinden. Dieser Wunsch wurde auch erfüllt, es regnete kein Tröpfchen.
Im Anschluss sprach Herr Bottlang, kfm. Vorstand des Diakonisches Werkes in Augsburg, dass das Alter an keinem vorübergeht, man ergraut oder verliert die Haare und weitere Wehwehchen kommen noch dazu. Herr Bottlang übergab dann das Wort an den 1. Bürgermeister der Stadt Neusäß, Richard Greiner.
Ein Auszug aus dieser Rede:
„In erster Linie soll nicht das Gebäude gefeiert werden, sondern die Menschen und das Miteinander,
die für das Pflegeheim stehen und diese Einrichtung auszeichnen. Es muss stets das Ziel bleiben, unsere Seniorinnen und Senioren mitten am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen und ihnen die Möglichkeiten und Voraussetzungen liefern, aktiv bis ins hohe Alter zu bleiben und ihr Leben so eigenständig und selbst bestimmt zu gestalten wie möglich.
Aktuell entsteht hier im Pflegeheim eine gerontopsychiatrische Station, denn immer mehr Menschen erkranken an Demenz.
Kurz ein Blick in die Vergangenheit zur Entstehung des Pflegeheims vor 20 Jahren. Ausgangspunkt war 1989 der Umzug der Firma Keimfarben, die früher an diesem Standort angesiedelt war, nach Diedorf. Es wurde ein Areal von 3,6 Hektar frei, von dem die Stadt Neusäß 24.000 qm erwarb. 1993 beschloss der Stadtrat Neusäß den Bau dieses Pflegeheimes, da dringend Betreuungsplätze benötigt wurden. Da auch auf Landkreisebene Heimplätze fehlten, konnte der Landkreis für ein gemeinsames Projekt gewonnen werden. Später veräußerte der Landkreis seinen Anteil jedoch an die GWN, die Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Neusäß mbH. Im Mai 1994 wurde das Architekturbüro Schinharl aus München, mit der Planung beauftragt. Am 1.06.1995 erfolgte der Spatenstich und am 16.11.1996 konnte das Pflegeheim mit 60 Plätzen eingeweiht werden. Das Haus öffnete unter dem Betriebsträger, dem Diakonischen Werk Augsburg, seine Pforten für die Bewohner zum Beginn des Jahres 1997.
Die Baukosten, einschließlich Grundstücks- und Nebenkosten, lagen damals bei ca. 14 Millionen D-Mark. Es ergab sich Bedarf an zusätzlichen Pflegeplätzen, die Kosten für einen Erweiterungsbau, um auf 80 Plätze aufzustocken, wurden auf 2,1 Mio. Euro geschätzt. Durch Richard Dollinger, einen alteingesessenen „Lohwalder“, mit dem damaligen 1. Bgm. Dr. Manfred Nozar sehr gut bekannt, erhielt dieses Vorhaben einen gewaltigen Schub. Er schenkte der Stadt Neusäß ein Grundstück mit der Auflage, aus dem Verkaufserlös den Erweiterungsbau zu unterstützen. Die restlichen Kosten übernahmen je zur Hälfte die Stadt Neusäß und die Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft Neusäß mbH. Am 15.11. 2007 konnte der Erweiterungsbau im Beisein von Richard Dollinger eröffnet werden, er wohnte mittlerweile selbst im Haus, leider ist er vor einigen Jahren verstorben“.
Erster Bürgermeister Richard Greiner bedankte sich beim Diakonischen Werk Augsburg, der Leitung, den Mitarbeitern sowie allen Beteiligten herzlich für das gute Miteinander. Er wünschte allen einen schönen Nachmittag und viel Vergnügen.
Zur großen Überraschung von Einrichtungsleiterin Justine Bohn bekam sie noch von der Stadt Neusäß einen Scheck überreicht. 1. Bürgermeister Richard Greiner war überzeugt, dass dieser für einen der kommenden Veranstaltungen Verwendung finden wird.
Nach den Reden folgte die Unterhaltung – Die „Narrneusia Youngster“ drehten an der Jahresuhr und zeigten ihre Tanzkünste. Diese Fotos können im nächsten Beitrag angesehen werden.
Anschließend hatten die „Silver Birds“ vom „Singen für Senioren“ aus dem „Haus für Musik“ ihren Auftritt. Die Initiatorin des „Singen für Senioren“, Frau Inge Gah, hat nach 8monatigem Bestehen der Singgruppe diesen Namen „ausgebrütet“.
Die musikalische Leitung hatte Frau Anzenhofer-Groß, Fachlehrkraft für Klavier, Querflöte und Blockflöte, aus der Sing- und Musikschule Neusäß e.V.
Im Repertoire waren „Tulpen aus Amsterdam“, „Mein Vater war ein Wandersmann“, „Wir lieben die Stürme“, „Wenn die bunten Fahnen wehen“, „Horch was kommt von draußen rein“, „Sag mir Quando, sag mir wann “ und „Mein kleiner grüner Kaktus“.
Nun war Tanzen angesagt, Seniorinnen und Senioren, Gäste und das Pflegepersonal schwangen das Tanzbein.
Es ist gut, dass man in der heutigen schnelllebigen Zeit auch noch an die denkt, die nicht mehr so leistungsfähig sind!
Tolle Fotos!
Gruß Joachim