myheimat Schmuttertal: AUF DEM MEDITATIONSWEG IN OBERSCHÖNENFELD
EIN AUSFLUGSTIPP DER ANDEREN ART
Das Klostergelände in Oberschönenfeld ist immer einen Aufenthalt wert, wobei die Abteikirche Mariä Himmelfahrt nicht erstes Ziel der meisten Besucher ist. Im Sommer lockt der urige Biergarten Wanderer und Radfahrer in Scharen an, daneben sind der über die Region hinaus bekannte Brotladen, das umfangreiche Volkskundemuseum mit dem Staudenhaus und der derzeit komplett neu erstellte Spielplatz attraktive Anziehungspunkte für Jung und Alt. Eine weitere Möglichkeit für Menschen, die zur Ruhe kommen möchten und die dem klösterlichen Gedanken deutlich näher steht, ist der neu gestaltete Meditationsweg, der vom Kloster Oberschönenfeld zum "Weiherhof" führt, der als historische Keimzelle der Zisterzienserabtei gilt.
Der Pfad beginnt beim "Staudenhaus" und führt in der Folge am Waldrand entlang im Schwarzachtal aufwärts bis zum Weiherhof, der lange Zeit als Ausflugsgaststätte bekannt war und seit 2012 wieder zum Mutterhaus gehört. 13 hölzerne Stelen mit Zitaten des Mönchs und Kirchenlehrers Bernhard von Clairvaux laden dazu ein, auf den zugehörigen Ruhebänken innezuhalten und die Sorgen des Alltags aus dem inneren Ich zu verbannen. In Zeiten der Pandemie ein Ziel, das man gerne erreicht möchte, welches aber voraussetzt, daß sich der Mensch dafür öffnet.
Der Meditationsweg hat mir gefallen, aber er hat mich nicht restlos begeistert. Die 1. Stele mit der Parole "Beginne" befindet sich noch innerhalb des Klosters neben der Kirchentüre. Unterhalb des Klostergeländes begann der Spaziergang witterungsbedingt recht matschig, aber danach führt der Weg bei jedem Wetter gut begehbar und schattig die 3 Kilometer bis zum Ziel. Rechter Hand blickt man stets auf grüne Wiesen und das kleine Flüßchen, aber diese durchaus idyllische Kulisse bleibt über die ganze Strecke unverändert die selbe. Wenn man die Kapelle am Weiherhof mit der letzten Stele erreicht hat (die Überquerung der unübersichtlichen Straße dort ist leider sehr gefährlich), steht man etwas verloren da, denn es bleibt für den Rückweg nur die gleiche Route, wenn man nicht zusätzlich eine längere Wanderung über die Scheppacher Kapelle unternehmen möchte. Ein echter "Rundkurs" würde mir persönlich besser gefallen und für die Stelen hätte ich mir ein paar exponiertere Standorte gewünscht, an denen der Blick im Hintergrund in die Weite der Staudenlandschaft führt, wie man sie z.B. auf der Anhöhe westlich des Klosters Richtung Margertshausen findet. Aber die klare Vorgabe zur Gestaltung dieses Wegs war die Verbindung zwischen den beiden Orten zu schaffen und gleichzeitig die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten. Dieses Ansinnen wurde mit dem aufs Wesentliche reduzierten Meditationsweg im Sinne dieses Grundgedankens stimmig umgesetzt.