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myheimat Neusäß: WER WAR HERR REMBOLD?

STRASSENNAMEN IN NEUSÄSS AUF DEN GRUND GEGANGEN Teil 2

Die Remboldstraße kennt in Neusäß und Umgebung jeder Bürger und Besucher, ist sie doch in pandemiefreien Zeiten die Feiermeile der Stadt, entlang welcher während des beliebten Stadtfestes im Sommer und des Weihnachtsmarkts in den Adventstagen die Imbißbuden und Verkaufsstände aufgereiht sind. Dann schlendern tausende gut gelaunte Menschen durch dieses Viertel um friedlich miteinander zu feiern und das Leben in ihrer Heimatstadt zu genießen. Auch das dekorative „Remboldschlößchen“ ist allen bekannt, denn es liegt an zentraler Stelle und schließt den Ägidiuspark nach Westen optisch stimmig ab.

Der Name der Straße geht zurück auf Johann Jakob Rembold (1553 – 1624), dem Mitglied einer angesehenen Augsburger Patrizierfamilie, der in der nahegelegenen Reichsstadt diverse hohe Ämter, u.a. das eines Bürgermeisters bekleidete. 1593 ehelichte er standesgemäß Justine Welser und ab 1601 erwarb er nach und nach mehrere Höfe in Neusäß im Umfeld der Ägidiuskapelle. Die Kapelle selbst befand sich in einem desolaten Zustand und wurde mit seinen Mitteln aufwändig renoviert. 1602 kaufte er zusätzlich ein Schloß, welches auf dem Areal des Schloßbauernhofs stand und nachdem ihm die Ausübung der „Niederen Gerichtsbarkeit“ zuteil wurde, konnte er sich von da an mit Fug und Recht als „Herr von Neuses“ titulieren lassen, bevor er 1624 verstarb und der Besitz von seinen Erben an die Familie Fugger verkauft wurde.

Das „Remboldschlößchen“, welches heute an dieser Stelle steht, ist ein Neubau aus der jüngsten Vergangenheit und hat mit dem Schloß des Johann Jakob Rembold außer seinem Standort nicht viel gemeinsam. Es gab dazwischen nämlich ein weiteres historisches Bauwerk, das sog. „Liebert-Schlößchen“, welches um ca. 1750 an selber Stelle errichtet und 1762 von Benedikt Adam Liebert, einem vermögenden Augsburger Bankier und Silberhändler, erworben wurde. Der moderne Bau unserer Tage greift optisch die Formen dieses verschwundenen „Liebert-Schlößchens“ auf und trägt aber wie die Straße und das ganze Viertel weiter den Namen des ehrwürdigen Herrn Johann Jakob Rembold. Über längst vergangene Zeiten nachdenken läßt sich trefflich bei einem Kaffee oder einem Gläschen Wein im heimeligen „Café Nostalgie“, das sich direkt im Schlößchen befindet.

  • Ein geschichtsträchtiger Name
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  • Portrait des Johannes Jakobus Rembold
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  • Das "Remboldschlößchen" als es ohne Pandemie noch den Weihnachtsmarkt gab
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  • Auch das Stadtfest wird in besseren Zeiten hier gefeiert
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  • Nomen est Omen, das heimelige Ambiente im "Café Nostalgie"
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