Klima Musik – Rezension des neuen Albums “Unterwegs”
Sarah und Vera Klima machen deutschsprachige Lieder, die im Bereich zwischen Songschreiber-Musik und Pop anzusiedeln sind. Vera, die jüngere Schwester, ist die Frontsängerin und spielt zudem sowohl Geige als auch Gitarre. Sarah begleitet sie am Klavier oder Keyboard und ist gelegentlich als Zweitstimme zu hören. Zur Band, die mit “Klima” einfach den Nachnamen der beiden Damen trägt, gehören außerdem E-Gitarrist Jan Bartikowski, Bassist Frank Thumbach und Schlagzeuger Jochen Enthammer.
Auf dem zweiten Album “Unterwegs” hat sich das Quintett aus dem Quintett bei einzelnen der 13 Songs musikalische Unterstützung geholt. Beispielsweise bringt Omar Kabir mit seiner Trompete Pep in “Alles was du hast”. Auch “Luxusdepression” zündet nicht so richtig, bis die E-Gitarre loslegt. “Rückenwind” klingt dank Mundharmonika ein bisschen nach Country-Musik. Generell retten musikalische Variationen und Soli der einzelnen Instrumente das ein oder andere Lied nach rund zwei Minuten davor, beliebig zu werden. Wäre auch schade, denn Klima haben etwas zu sagen.
In “Superstar” wird mit Castingshow-Formaten wie DSDS abgerechnet. “Irgendwo im Nirgendwo” ist der optimale Soundtrack, um nachts mit dem Auto auf einer Überland-Strecke zu fahren. Das stärkste Stück liefern Klima aber bereits zu Beginn der Scheibe ab. Wer die CD, die ebenso wie das Booklet einen einprägsamen Geruch hat, auspackt und in den Rekorder legt, bekommt mit “Einfach still” gleich das Sahnehäubchen serviert. Insgesamt ist Klima ein Album im Songwriter-Pop gelungen, bei dem die Instrumente im richtigen Moment in den Vordergrund rücken und die meist einen nachdenklich-melancholische Note haben.