Informationstafel für die Aktion "100 Eichen für die Zukunft" wurde offiziell übergeben
„100 Eichen für die Zukunft“
Castor und Pollux leben im Schmutterpark in Neusäß. Direkt neben dem Schachbrett haben sie ihre Wurzeln geschlagen, lassen sich weder von Wind, noch von Regen vertreiben. Rund fünf Meter sind sie mittlerweile groß. Und sie sollen noch weiter wachsen. Mindestens 500 Jahre. Denn Castor und Pollux sind Eichen. Stieleichen, um genau zu sein. Ihre Namen haben sie von den Bewohnern des benachbarten Seniorenheims. Gepflanzt wurden die Bäume von der Stadt Neusäß und den Gartenfreunden Neusäß. Eine Aktion, die Teil des Projektes „100 Eichen für die Zukunft“ ist. Ins Leben gerufen vom Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e. V. und dem Naturpark Westliche Wälder e. V. Eine kleine Informationstafel, die an die Zusammenarbeit mit Neusäß erinnern soll, wurde gestern im Schmutterpark offiziell eingeweiht.
Ziel von „100 Eichen für die Zukunft“ ist es, diesen alten Riesen, die immer mehr aus dem Landschaftsbild verschwinden, einen sicheren und dauerhaften Standort zu bieten. Denn die Eichen sind nicht nur beeindruckende Bäume und schön anzusehen, sondern übernehmen als „Kleinlebensräume wichtige Lebensraumfunktionen für Insekten, Vögel, Fledermäuse und andere Tiere und Pflanzen“, erläutert Hans Merk, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands Augsburg. Um die Heimat mit diesen „wertvollen Kleinstrukturen weiter zu bereichern“, ist es laut Merk deshalb wichtig, Gemeinden zu gewinnen, die bei den Pflanzungen mitmachen. Eine Initiative, die Landrat Martin Sailer begrüßt. „Es ist eine Herausforderung, an einer Zukunft in einer intakten Umwelt zu arbeiten“, sagt er. „Deshalb bin ich für die Kommunen dankbar, die sich hier beteiligt haben.“
Im Verbandsgebiet des Landschaftspflegeverbands nahmen insgesamt 12 Gemeinden im letzten Jahr an dem Projekt teil. Zusammen gaben sie 54 Stieleichen ein neues Zuhause. Zwei davon in Neusäß, das gemeinsam mit Langweid, Gersthofen und Thierhaupten den nördlichen Landkreis bei der Aktion vertritt.
Der Kontakt zwischen Neusäß und dem Landschaftspflegeverband kam über Sigrid Klein zustande. Die Vorsitzende der Gartenfreunde Neusäß erfuhr über Hans Merk von dem Projekt und war sofort begeistert. Mit Hilfe der Stadtverwaltung Neusäß wurde schnell ein passender Standort gefunden. „Der Schmutterpark ist traditionsreich, zentral und generationenübergreifend“, begründet sie die Wahl. „Hier kommen Kinder zum Spielen her, das Seniorenheim ist direkt nebenan und auch das Schachbrett lockt die Leute her“. Das kann auch Bürgermeister Hansjörg Durz nur bestätigen: „Die Vergabe der Namen Castor und Pollux zeigt schon, wie sehr die Menschen Anteil an den Eichen nehmen.“ Und da die Pflanzaktion so gut bei den Neusässern ankommt, ist bereits für dieses Jahr eine Fortsetzung geplant. Ein Engagement, von dem Hans Merk hofft, dass es viele weitere Nachahmer findet. Castor und Pollux freuen sich bestimmt, wenn es im übrigen Stadtgebiet noch mehr Artgenossen gibt.
Die Pflanzaktion käme bei den Neusäßern noch besser an, wenn die offiziellen Stellen endlich die Ableitungen von Neusäß beherrschten. Aber diese Hoffnung ist wohl naiv. Ignoranz stärkt die Dummheit!